12.40 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schätzt die Gefahr der Delta-Variante des Coronavirus deutlich höher ein als bislang vermutet. Sie sei nicht nur ansteckender, sondern führe auch zu mehr Todesfällen, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies zeigten erneut jüngste Auswertungen aus Kanada. "Die ursprüngliche Hoffnung, dass die Delta-Variante zwar ansteckender sei, aber leichter verlaufe, hat sich leider nicht bestätigt. Auch nicht in den Daten aus England." Dies mache ihn "sehr sorgenvoll für den Herbst". Auch mit einem leichten Verlauf bei Kindern sei nicht zu rechnen. "Obwohl wir dort keine oder nur sehr wenige Todesfälle erwarten müssen, wird es viele auch schwere Verläufe geben, deren Endergebnis Long Covid auch für Kinder sein kann."
11.20 Uhr - Die erstmals in Brasilien aufgetauchte Gamma-Variante des Coronavirus ist in Russland nachgewiesen worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax und beruft sich auf das Vector Institut in Sibirien, das den russischen Impfstoff EpiVacCorona entwickelt hat. Die Mutante komme bislang in geringen Mengen vor. In Russland grassiert derzeit die Delta-Variante. Knapp 24.500 Neuinfektionen und 796 weitere Todesfälle verzeichnen die Behörden binnen 24 Stunden. Die Delta- und die Gamma-Variante seien als besorgniserregend eingestuft, da sie sich leichter ausbreiten als das ursprüngliche Virus und die Wirksamkeit von Antikörpern verringern könnten, erklärt das Institut.
10.19 Uhr - Kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio steigt die Zahl der Neuinfektionen in der japanischen Hauptstadt auf den höchsten Wert seit Januar. Binnen 24 Stunden seien 1979 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Das seien 671 Fälle mehr als am Donnerstag vergangener Woche. Die Olympischen Sommerspiele 2020, die wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben wurden, werden am Freitag eröffnet, einzelne Wettkämpfe finden bereits statt.
10.13 Uhr - Nordrhein-Westfalen will nun auch 12- bis 15-jährige in Impfzentren gegen das Coronavirus impfen. Das Land wolle dabei die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beachten, teilt das Gesundheitsministerium mit. Diese empfehle Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bei Vorliegen bestimmter Vorerkrankungen oder bei regelmäßigem Kontakt zu Personen mit erhöhtem Risiko schwerer Krankheitsverläufe, die selbst nicht geimpft werden können. Aber auch weitere Kinder und Jugendliche könnten nach ärztlicher Aufklärung eine Impfung erhalten. "Ein 'Ärmel hoch und Spritze rein' soll es bei jungen Menschen nicht geben", sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
06.30 Uhr - China lehnt Pläne der WHO ab, den Ursprung des Coronavirus in einer zweiten Phase zu untersuchen. Dann soll die Hypothese geprüft werden, dass das Virus aus einem chinesischen Labor entwichen sein könnte. China werde ein solches Vorhaben nicht akzeptieren, da es in einigen Aspekten den Erkenntnissen der Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand widerspreche, sagt der Vize-Minister der Nationalen Gesundheitskommission, Zeng Yixin. China lehne es ab, die Studie zu politisieren. Die Herkunft des Virus ist unter Experten umstritten. Die ersten bekannten Fälle traten im Dezember 2019 in Wuhan auf. Es wurde angenommen, dass das Virus von Tieren, die auf einem Markt für Lebensmittel verkauft wurden, auf den Menschen übergesprungen ist. US-Geheimdiensten zufolge könnte es sich aber auch um einem Labor-Unfall handeln.
04.25 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1890 neue Positiv-Tests. Das sind 248 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 1642 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 12,2 von 11,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 42 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.458. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,75 Millionen Corona-Tests positiv aus.
01.37 Uhr - Eine britische Studie bestätigt eine hohe Wirksamkeit der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und AstraZeneca gegen die Delta-Variante des Coronavirus. Zwei Dosen des Impfstoffs Covid-19 von BioNTech/Pfizer oder AstraZeneca seien gegen die hochgradig übertragbare Delta-Variante des Coronavirus fast genauso wirksam wie gegen die bisher dominierende Alpha-Variante, heißt es in der im New England Journal of Medicine veröffentlichten Untersuchung. Demnach sind zwei Impfungen mit BioNTech/Pfizer 88 Prozent wirksam, um eine symptomatische Erkrankung durch die Delta-Variante zu verhindern, verglichen mit 93,7 Prozent gegen die Alpha-Variante. Die Zweifachimpfung mit AstraZeneca schützt zu 67 Prozent wirksam gegen die Delta-Variante, verglichen mit 74,5 Prozent gegen die Alpha-Variante.
rtr