14.55 Uhr - Der Mittelstandsverband BVMW fordert einen Neustart in der Corona-Politik. "Die Bundesregierung hat aus dem Chaos und ihren Fehlern in der Corona-Politik offensichtlich nichts gelernt." Es kursierten vor den Beratungen von Bund und Ländern am nächsten Dienstag schon wieder unterschiedliche Vorschläge, die innerhalb der Regierungskoalition offensichtlich nicht abgestimmt seien. "Diese Kakophonie verunsichert Betriebe und Bürger." Es brauche insbesondere eine verbindliche Antwort auf die Frage, ob die Bundesregierung einen erneuten Lockdown ausschließe.

12.55 Uhr - Der US-Biotechnologiekonzern Moderna gibt ermutigende Daten zu seinem Corona-Impfstoff bekannt: Das Vakzin schütze vier bis sechs Monate nach der zweiten Dosis zu 93 Prozent. Das unterscheidet sich kaum von der 94-prozentigen Wirksamkeit, die in der ursprünglichen klinischen Studie erzielt wurde, und ist besser als beim Impfstoff von Biontech und Pfizer. Die Schutzwirkung von deren Vakzin verringert sich Studien zufolge alle zwei Monate um etwa sechs Prozentpunkte und liegt sechs Monate nach der zweiten Impfung bei etwa 84 Prozent. Beide Impfstoffe basieren auf der sogenannten mRNA-Technologie.

12.20 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich einem Zeitungsbericht zufolge dagegen ausgesprochen, die Ende September auslaufende Pandemie-Notlage zu verlängern. Bei einer Sondersitzung des Bundestags-Gesundheitsausschusses habe er gesagt, aus seiner Sicht seien alle nötigen Anschlussregelungen für den Fall des Auslaufens bereits getroffen worden, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sollten weitere Maßnahmen nötig seien, könnten diese auf Länderebene beschlossen werden.

10.35 Uhr - In Indien ruft die Regierung die Bundesstaaten zu neuen Beschränkungen auf. Anlass sind die bevorstehenden jährlichen Großfeierlichkeiten, die von August bis November dauern. Es wird befürchtet, dass die Ansteckungen durch Massenveranstaltungen wie dem Lichterfest der Hindus wieder nach oben schießen. Die Zahl der täglichen Positiv-Tests pendelte in den vergangenen Wochen im Schnitt zwischen 30.000 und 40.000. In Spitzenzeiten hatte sie im Frühjahr bei 400.000 gelegen. Die Regierung warnt vor einer weiteren Infektionswelle mit vielen Toten. Sie will bis Jahresende 950 Millionen Erwachsene impfen lassen. Dazu muss sie aber die Schlagzahl erhöhen. Im Juli wurden 129 Millionen Menschen geimpft. In Indien leben mehr als 1,36 Milliarden Menschen.

10.25 Uhr - In Deutschland haben nach Angaben des RKI und des Bundesgesundheitsministeriums inzwischen gut 44,5 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz. Das entspricht 53,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine Impfdosis haben über 51,6 Millionen Menschen erhalten. Das sind 62,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Am Mittwoch wurden in Deutschland 536.961 Impfdosen verabreicht und damit etwa 100.000 mehr als einen Tag zuvor. Allerdings sind es fast 140.000 weniger als vor einer Woche.

10.15 Uhr - Frankreich geht von einer dritten Impfung für Ältere und Gefährdete aus. Derzeit werde an einer Umsetzung ab September gearbeitet, sagt Präsident Emmanuel Macron.

09.50 Uhr - Japan weitet Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aus. Härtere Regeln gelten nun in fünf weiteren Präfekturen, teilt die Regierung mit. Für sechs Präfekturen, darunter die Hauptstadt Tokio, gilt bereits der Notstand. Somit sind 70 Prozent der Bevölkerung von den Maßnahmen betroffen, zuvor waren es 50 Prozent. Experten fordern angesichts steigender Infektionszahlen und der drohenden Überlastung des Gesundheitssystem einen Notstand für das ganze Land. Ministerpräsident Yoshihide Suga sagt, das stehe derzeit nicht zur Debatte. Allein in Tokio, wo derzeit die Olympischen Spiele stattfinden, wurden am Donnerstag offiziellen Angaben zufolge 5042 neue Fälle registriert - so viele wie noch nie.

09.00 Uhr - Die Zahl der Neuinfektion in Tokio dürfte heute (Donnerstag) erstmals die Marke von 5000 überschreiten. Das berichtet der Sender NHK. Am Mittwoch haben die Behörden knapp 4200 nachgewiesene Neuinfektionen in der japanischen Hauptstadt gemeldet. Im ganzen Land nähert sich die Zahl der bislang verzeichneten Infektionsfälle einer Million an. In Tokio finden noch bis zum 8. August die Olympischen Spiele statt. Es gab bereits etliche positive Coronatests unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

08.00 Uhr - In den USA melden die Gesundheitsbehörden mehr als 100.000 Neuinfektionen. Das ist der höchste Anstieg binnen eines Tages seit sechs Monaten, wie eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten ergibt. Die Behörden registrieren demnach mindestens 105.867 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl auf mehr als 35,51 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legt um mindestens 537 auf 613.420 zu. Weltweit verzeichnen die USA die höchsten Infektions- und Totenzahlen.

06.45 Uhr - In Brasilien übersteigt die Zahl der Infektionsfälle die Marke von 20 Millionen. Das Gesundheitsministerium verzeichnet 40.716 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, insgesamt sind es damit mehr als 20,02 Millionen nachgewiesene Fälle. 1175 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt auf 559.607, das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA. Bei den Infektionen liegt Brasilien hinter den USA und Indien auf dem dritten Platz.

06.35 Uhr - Die Zahl der Infektionen weltweit hat die Marke von 200 Millionen überschritten. Wie eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten ergibt, wurden seit Ausbruch der Pandemie im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan mehr als 200,11 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Mehr als 4,41 Millionen Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Die höchsten Infektionszahlen verzeichnen die USA, Indien und Brasilien.

04.36 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3539 neue Positiv-Tests. Das sind 397 mehr als am Donnerstag vor einer Woche als 3142 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 19,4 von 18,5 am Vortag. Der Wert gibt an, in wie vielen Fällen Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. 26 weitere Menschen starben, die positiv getestet wurden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 91.730.

04.07 Uhr - Einer Umfrage zufolge sprechen sich in Deutschland knapp drei von vier Befragten (72,8 Prozent) dafür aus, dass Geimpfte mehr Rechte haben sollten als Ungeimpfte. 22,4 Prozent sehen das anders. Der Rest ist unentschieden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). Demnach fordert mehr als die Hälfte der Befragten sogar "auf jeden Fall" mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte im Vergleich zu ungeschützten Personen.

04.00 Uhr - Der Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), ab Herbst Ungeimpfte trotz negativen Corona-Tests jenseits bestimmter Inzidenzwerte von dem Besuch von Gaststätten auszuschließen, stößt auf Widerstand in Regierungsreihen. Spahns Konzept sei nicht die Position der Bundesregierung, sagt Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). "Die Impfung bleibt eine freiwillige Entscheidung. Eine Impfpflicht wird es nicht geben." Geimpfte, Getestete und Genesene sollen in der Öffentlichkeit weiterhin die gleichen Rechte genießen. Allerdings können Unternehmer selbst über den Zugang für Ungeimpfte zu entscheiden. Es gelte die Vertragsfreiheit. Wer seine Mitarbeiter, Gäste oder Kunden besonders schützen möchte, könne Angebote nur für Geimpfte machen. "Grundsätzlich gilt: Es macht einen großen Unterschied, ob der Staat Grundrechte einschränken muss oder ob Private Angebote für bestimmte Personengruppen machen möchten."

02.33 Uhr - Die in Deutschland bislang kostenfreien Corona-Schnelltests verursachen laut Zeitungsbericht beim Bund allein im Jahr 2021 bereits Kosten von mehr als drei Milliarden Euro. Das teilt das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe) mit. Das Ministerium verweist auf Angaben des Bundesamtes für Soziale Sicherung (BAS). Demnach zahlt der Bund in diesem Jahr bislang für Labordiagnostik rund 782 Millionen Euro, 1,084 Milliarden Euro für Sachkosten für die Antigen-Schnelltests (PoC-Verfahren) und weitere Leistungen gemäß der aktuellen Testverordnung in Höhe von knapp 1,75 Milliarden Euro, worunter insbesondere die Abstrichnahmen fallen. Rund 74 Millionen Euro entfallen auf Tests in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Obdachlosenunterkünften. In Summe belaufen sich die bisherigen Kosten im Jahr 2021 demnach auf knapp 3,7 Milliarden Euro.

02.10 Uhr - Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, warnt vor sozialen Folgen, sollten ab Mitte Oktober die kostenlosen Corona-Schnelltests für alle Bürger abgeschafft werden. "Für uns als Wohlfahrtsverband ist wichtig, dass all diejenigen, die sich nicht testen lassen können und für die keine Impfempfehlung der Stiko vorliegt, weiterhin kostenlose Corona-Tests bekommen müssen", sagt Schneider der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Auch der parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jan Korte, kritisiert laut Zeitungsbericht die Pläne der Bundesregierung. Menschen, die nicht geimpft werden könnten, seien darauf angewiesen, dass Infektionen schnell erkannt würden. "Es wäre deshalb fatal, wenn die Bundesregierung sich jetzt aus der Verantwortung stiehlt und Testangebote zurückzieht."

02.00 Uhr - Die Bundesapothekerkammer (BAK) rechnet durch die Diskussion über ein Ende der kostenlosen Corona-Schnelltests mit einer steigenden Impfbereitschaft. "Die Ankündigung, dass die Schnelltests ab einem bestimmten Zeitpunkt für Impfzauderer und Impfverweigerer kostenpflichtig werden sollen, könnte die Impfbereitschaft bei den Unentschlossenen tatsächlich erhöhen - und das ist gut so", sagt BAK-Präsident Thomas Benkert der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Zugleich fordert er, die Gratis-Test für jene Personen beizubehalten, bei denen eine Impfung nicht möglich sei.

00.30 Uhr - Großbritannien hebt Regierungsangaben zufolge Reisebeschränkungen für Deutschland, Österreich, Slowenien, die Slowakei, Lettland, Rumänien und Norwegen auf. Ab dem 08. August müssen sich Einreisende aus diesen Ländern nicht länger in Quarantäne begeben, unabhängig davon, ob sie vollständig geimpft sind oder nicht, teilt die Regierung mit. Für Frankreich gelte die Quarantänefreiheit nur für vollständig Geimpfte.

rtr