14.29 Uhr - Spaniens Regierung geht davon aus, diesen Sommer trotz teilweise anhaltender Corona-Einschränkungen keine Touristen abweisen zu müssen. "Wir sind bereit, unter den besten Bedingungen alle Reisenden zu empfangen, die uns besuchen wollen", sagt Tourismus-Staatssekretär Fernando Valdes, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Da das Geschäft mit Langstrecken-Tourismus noch Zeit zur Erholung brauchen werde, rechne man für dieses Jahr zunächst nur mit einer etwa halb so großen Nachfrage wie im Rekordjahr 2019. Das Niveau vor der Corona-Krise dürfte die Tourismusbranche erst in den kommenden Jahren wieder erreichen. "Ich hoffe, dass wir zwischen 2022 und 2023 bereits von einer vollständigen Erholung sprechen können."
14.25 Uhr - Das von der Corona-Pandemie stark betroffene Indien will allen Erwachsenen einen kostenloses Impfangebot machen. "Es ist beschlossen worden, dass ab dem 21. Juni alle Erwachsenen über 18 Jahren kostenlos geimpft werden", sagt Regierungschef Narendra Modi in einer Fernsehansprache. Die Bundesregierung werde die Aufgabe von den Provinzregierungen übernehmen. Bislang ist die Bundesregierung nur für kostenlose Impfstoffe für ältere Menschen und Beschäftigte, die besonders großen Ansteckungsrisiken ausgesetzt sind. Sie überließ es den jeweiligen Provinzen und privaten Krankenhäusern, Dosen für eine Gebühr an Menschen in der Altersgruppe 18 bis 45 Jahre zu verabreichen.
14.20 Uhr - Die Auswirkungen der Virus-Krise auf die Arbeitswelt sind nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) "katastrophal" und viel schlimmer als die Folgen der Finanzkrise 2008. "Zusammengefasst stellt dies eine Arbeitswelt-Krise dar, die viermal so gravierend ist wie die Finanzkrise 2008-2009", sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder bei der Eröffnung einer Konferenz. Er warnte zugleich vor einer uneinheitlichen wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie. Diese werde zum Teil getrieben von großen Ungerechtigkeiten bei der Impfstoff-Verteilung.
11.45 Uhr - Bis Mitte Juli werden nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums 80 Prozent der Erwachsenen in Deutschland geimpft sein. Ein Ministeriumssprecher verweist in Berlin mit Blick auf das Ende der Priorisierung aber darauf, dass anfangs nicht ausreichend Impfstoff für alle vorhanden sein werde. Ab sofort können sich alle Personen ab zwölf Jahren um einen Impftermin bemühen.
11.35 Uhr - Auf Malta gibt es erstmals seit elf Monaten keine nachgewiesenen Neuinfektionen. Das teilt Gesundheitsminister Chris Fearne per Twitter mit und ruft zugleich zu Vorsicht auf: "Es ist wichtig, dass wir Disziplin und Verantwortungsbewusstsein bewahren", mahnt er. Zuletzt waren in dem EU-Land am 25. Juli keine neuen Corona-Fälle registriert worden. Auf der Mittelmeerinsel ist mehr als die Hälfte der Erwachsenen vollständig geimpft, drei Viertel haben mindestens eine erste Dosis erhalten.
09.10 Uhr - Dank sinkender Infektionszahlen und erster Lockerungen der Corona-Maßnahmen hellt sich die Verbraucherstimmung im Juni weiter auf, wie der vierte Anstieg des Konsumbarometers des Handelsverbands HDE zeigt. Grund seien allein die verbesserten Konjunkturerwartungen der Verbraucher, die angesichts von Öffnungsschritten und der voranschreitenden Impfkampagne optimistisch gestimmt seien. "Aufgrund des Lockdowns in Handel, Gastronomie und Tourismus traf der Konsumwille der Verbraucher in den vergangenen Monaten auf einen Mangel an Konsummöglichkeiten", erklärte der HDE. Inzwischen seien in vielen Regionen Geschäfte und Restaurants unter Hygieneauflagen geöffnet, doch die Verbraucher zeigten sich zurückhaltend. "Doch im Zuge weiterer Öffnungsschritte ist von einer Zunahme des privaten Konsums auszugehen - mit einem sprunghaften Konsumanstieg ist allerdings nicht zu rechnen."
05.40 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1117 neue Positiv-Tests. Das sind 861 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 24,3 von 24,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 22 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 89.244. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.
04.01 Uhr - Die deutschen Städte und Gemeinden erwarten nach dem Fall der Impfpriorisierung am Montag "Enttäuschung und Frust" in der Bevölkerung. "Enttäuschung und Frust sind dabei vorprogrammiert, da nicht sofort ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht", sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe). Dies werde sich noch verschärfen, da bis Mitte Juni 2021, eventuell sogar bis Ende Juni, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen keine Termine für Erstimpfungen in den Impfzentren zur Verfügung stünden. Dennoch sei die Aufhebung der Priorisierung richtig gewesen, nicht zuletzt im Hinblick auf die mit der Vergabe von Impfterminen verbundene Bürokratie. Mittelfristig werde die stärkere Einbindung der Haus- und Betriebsärzte das Impftempo beschleunigen, wenn auch die Menge der Impfstofflieferungen weiter zunehme.
03.46 Uhr - Patientenschützer kritisieren die Aufhebung der Impfpriorisierung. "Die vom Bundesgesundheitsminister angekündigten 80 Millionen Impfdosen des zweiten Quartals werden reine Illusion bleiben. Daher haben am 8. Juni zig Millionen Kranke und Menschen in gefährdeten Berufsgruppen immer noch kein Impfangebot erhalten", sagt Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der Zeitung "Rheinische Post" (Montagausgabe). Er wirft der Politik vor, sich mit der Aufhebung der Priorisierung aus der Verantwortung zu stehlen. So würden der Impfneid und Streit in die Gesellschaft getragen. Auch die Betriebsärzte schon jetzt zuzuschalten, werde den Konflikt vergrößern. Es mangele nicht an Impfstellen, sondern an Impfstoff. Für die Patienten sei das ein verheerendes Zeichen, wenn ihre Hausärzte für sie nur zehn Impfdosen pro Woche vorhalten könnten, aber "im Gewerbegebiet nebenan die Betriebe gleich mit Tausenden Ampullen" versorgt würden.
01.00 Uhr - Die deutschen Hausärzte warnen vor zu hohen Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag. Für viele werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein, sagt Ulrich Weigelt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Montagausgaben) laut Vorabbericht. Die Impfstoff-Lieferungen sei "noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage" und es "wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert". Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen.
rtr