17.35 Uhr - Die Zahl der weltweiten Coronavirus-Infektionen hat nach Reuters-Zählung die Schwelle von 200 Millionen Fällen überschritten. Mindestens 2,6 Prozent der Bevölkerung haben sich demnach angesteckt. Allerdings liegt die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher, da an vielen Orten der Welt wenig oder kaum getestet wird.

17.24 Uhr - Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband lehnt es ab, Nicht-Geimpften den Zugang zur Gastronomie oder zu Veranstaltungen zu verwehren. "Zwei G - also der Zugang nur für Geimpfte und Genesene - darf nur das allerletzte Mittel sein und setzt voraus, dass alle auch ein Impfangebot erhalten haben", sagt Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem "Handelsblatt". Sie reagiert damit auf Überlegungen des Bundesgesundheitsministeriums, Nicht-Geimpften im Herbst bei wieder steigenden Infektionen den Zugang zu verbieten.

16.24 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert wohlhabendere Länder auf, bis mindestens Ende September auf sogenannte "Booster"-Impfungen zu verzichten. Diese dritten Impfungen zur Auffrischung der vorherigen Immunisierung sollten so lange ausgesetzt werden, bis mindestens zehn Prozent der Bevölkerung in jedem Land der Welt geimpft sei, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Es ist der bislang schärfste Aufruf der WHO im Kampf gegen zunehmend ungleichere Impfquoten. Nach WHO-Angaben hatten im Mai wohlhabendere Länder 50 Impfstoff-Einheiten pro 100 Einwohner eingesetzt, ärmeren Staaten indes nur 1,5 Einheiten.

15.15 Uhr - Die EU hat sich bis zu 200 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Novavax gesichert. Die EU-Kommission genehmigte am Mittwoch einen entsprechenden Kaufvertrag, wie die EU mitteilt. Ursprünglich sollte der Vertrag mit der US-Biotechnologiefirma bereits Anfang des Jahres in trockene Tücher gebracht werden, verzögerte sich dann aber. Der Impfstoff von Novavax ist in der EU noch nicht zugelassen. Sobald dies geschehen ist, können die EU-Staaten bis zu 100 Millionen Dosen ordern. Zudem hat die EU eine Option über weitere 100 Millionen Dosen bis 2023 abgeschlossen.

13.20 Uhr - Ein harter Lockdown soll einer Regierungssprecherin zufolge im Herbst und Winter verhindert werden. "Wir können den Pandemieverlauf beeinflussen", sagt sie in Berlin. Impfen sei dafür wichtig, es werde aber keine Impfpflicht in Deutschland geben. "Wir wollen keine Impfpflicht, auch nicht durch die Hintertür." Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums ergänzt, auf Dauer könnten die bislang noch kostenlosen Corona-Tests, die für Ungeimpfte etwa für Restaurant- oder Friseurbesuche Voraussetzung sind, aber nicht vor der Allgemeinheit finanziert werden. Mitte Oktober sei ein guter Zeitpunkt, bis dahin werde es für wirklich jeden ein Impfangebot gegeben haben.

12.10 Uhr - In Deutschland haben nach Angaben des RKI und des Bundesgesundheitsministeriums inzwischen gut 44 Millionen Menschen einen vollständigen Impfschutz. Das entspricht 53 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine Impfdosis haben gut 51,5 Millionen Menschen erhalten. Das sind 62 Prozent der Gesamtbevölkerung. Spitzenreiter bei den vollständigen Impfungen ist Bremen mit 62,7 Prozent, Schlusslicht ist Sachsen mit 47,9 Prozent. Am Dienstag wurden in Deutschland 433.408 Impfdosen verabreicht und damit 106.507 weniger als vor einer Woche. Die meisten Impfungen gab es am 9. Juni mit gut 1,4 Millionen verabreichten Dosen.

10.43 Uhr - FDP-Generalsekretär Volker Wissing wirft der Bundesregierung einen Schwenk beim Thema Impfpflicht vor. "Die Diskriminierung Ungeimpfter und deren Ausschluss vom sozialen Leben ist nichts anderes als eine Impfpflicht durch die Hintertür", sagt er der Sendergruppe RTL/ntv. "Dieser Kurswechsel ist nicht nachvollziehbar und auch nicht fair gegenüber den Menschen, die gar nicht geimpft werden können." Vor allem das Aus der kostenlosen Schnelltests würde am Ende die Gastronomie und die Wirtschaft allgemein hart treffen, wird er zitiert. "Natürlich müssen wir weiter die Hygieneregeln einhalten, aber wir brauchen keine Impfpflicht", ergänzt Wissing. "Die Zahl der Impfwilligen ist deutlich höher, als die Zahl der Geimpften. Da stimmt etwas im Angebot nicht."

07.35 Uhr - Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus will derzeit keine Debatte über die Einführung einer Impfpflicht gegen Corona führen. Eine solche Pflicht wäre ein Eingriff in Freiheitsrechte und müsse verfassungsrechtlich begründet sein, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Momentan setze man auf andere Wege, den Druck auf die Ungeimpften zu erhöhen. Jetzt gelte es, "noch mal besser zu werben". Hier sei das Bundesgesundheitsministerium gefordert. "Wir müssen eine höhere Impfquote kriegen, sonst gefährden wir auch den Schulunterricht", mahnt Brinkhaus. Zur Frage einer Verlängerung der Corona-Hilfen für Unternehmen sagt er, man müsse dies im Herbst differenziert beurteilen. "Ob das bis 2022 gehen muss, das weiß ich nicht", ergänzt Brinkhaus.

06.19 Uhr - In den USA gibt es eine neue Regelung, die verhindern soll, dass säumige Mieter in der Corona-Krise aus ihren Wohnungen geworfen werden. Ein solches Moratorium gegen Zwangsräumungen hat die Gesundheitsbehörde CDC erlassen. Es gilt für 60 Tage und für Regionen mit einer hohen Zahl an Corona-Fällen. Begründet wird der Schritt mit der Ausbreitung der als hochansteckend geltenden Delta-Variante. Eine frühere Regelung war vor kurzem zum Monatsende abgelaufen.

05.11 Uhr - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht Europa gut gerüstet für mögliche dritte Impfungen. "Wir haben bei BioNTech 1,8 Milliarden Dosen bis zum Jahr 2023 bestellt", sagt von der Leyen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). "Das ist der größte Anschlussauftrag weltweit und reicht für mögliche Auffrischungsimpfungen in der EU und Anpassungen an mögliche neue Virusvarianten."

04.17 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3571 neue Positiv-Tests. Das sind 803 mehr als am Mittwoch vor einer Woche als 2768 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 18,5 von 17,9 am Vortag. Der Wert gibt an, in wie vielen Fällen Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. 25 weitere Menschen starben, die positiv getestet wurde. Damit steigt die Gesamtzahl auf 91.704.

03.47 Uhr - Die US-Arzneimittelbehörde FDA strebt einem Medienbericht zufolge eine vollständige Zulassung des Covid-19-Impfstoffs von BioNTech/Pfizer bis Anfang September an. Der inoffizielle Termin der Behörde für die endgültige Genehmigung sei der 6. September, der Tag der Arbeit, berichtet die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Präsident Joe Biden sprach vergangene Woche davon, dass er die FDA-Entscheidung bis zum Frühherbst erwarte. Die FDA hatte dem Vakzin Ende vergangenen Jahres die Notfallzulassung erteilt. Eine vollständige Zulassung könnte die Ängste der Bevölkerung hinsichtlich der Sicherheit der Impfung verringern.

03.04 Uhr - Thailand verzeichnet offiziellen Angaben zufolge mit 20.200 Neuinfektionen und 188 weiteren Todesfällen binnen 24 Stunden die höchsten täglichen Zuwächse während der Pandemie. Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Fälle steigt auf 672.385. Insgesamt starben bislang in dem Land 5503 Menschen, die positiv getestet wurden, wie aus den Daten auf der Website des Gesundheitsministeriums hervorgeht.

rtr