14.21 Uhr - "Die Bundes-Notbremse, die sollte jetzt auslaufen", sagt Vize-Kanzler Olaf Scholz in Berlin. Sie bringt oberhalb einer Inzidenz von 100 bundesweite Einschränkungen. Weil die Infektionszahlen zuletzt aber deutlich gesunken seien und das Wetter besser werde, könne die Pandemie allmählich überwunden werden. Die Notbremse solle entsprechend zum 30. Juni auslaufen, so der SPD-Kanzlerkandidat. Die Vorgaben für mehr Homeoffice in Unternehmen müssten aber noch weiter bestehen. "Wir müssen vorsichtig bleiben."

13.55 Uhr - Das Biotechunternehmen CureVac plant nach den im Juni erwarteten Daten zur Wirksamkeit seines Covid-19-Impfstoffs "schnellstmöglich" einen Zulassungsantrag bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Das erklärte eine Firmensprecherin am Montag. CureVac hatte bislang den Antrag für eine bedingte Marktzulassung seines Vakzins in der Europäischen Union im zweiten Quartal angestrebt. Am Wochenende hatte das Unternehmen nach einer Zwischenanalyse mitgeteilt, dass die entscheidende klinische Studie mit dem Impfstoff gemäß Studienprotokoll voranschreitet, es weiter keine Sicherheitsbedenken gibt und die Studie fortgesetzt werden soll. "Als Firma hatten und haben wir nach wie vor keinerlei Einblick in die Daten", erklärte die Sprecherin. "Wir rechnen nach wie vor noch im zweiten Quartal, sprich im Juni, mit einem Studienupdate zur Wirksamkeitsanalyse."

12.57 Uhr - Die EU-Kommission spricht sich für eine Lockerung coronabedingter Reiseeinschränkungen zur Hauptreisezeit aus. Sie schlägt vor, dass alle Mitgliedsstaaten über den Sommer hinweg solche Maßnahmen schrittweise zurückschrauben. Vollständig Geimpfte sollen demnach etwa von Quarantäne- und Testpflichten ausgenommen werden, wenn sie von einem EU-Land in ein anderes reisen.

12.30 Uhr - Bundesforschungsministerin Anja Karliczek geht davon aus, dass rund 350.000 Menschen in Deutschland unter Spätfolgen einer Covid-19-Infektion leiden. "Eine unglaublich hohe Zahl, wie ich finde", sagt die CDU-Politikerin bei der Vorlage einer Förderrichtlinie, die hier zu mehr wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen soll. Bei Patienten, die eine Corona-Ansteckung überstanden haben, die aber auch nach drei Monaten noch mit Spätfolgen zu kämpfen haben, spricht man vom Post-Covid-Syndrom oder auch Long-Covid. In Deutschland betreffe das Schätzungen zufolge jeden Zehnten der 3,6 Millionen Menschen, die infiziert waren, erklärt Karliczek. Insgesamt beobachte man bislang rund 50 Symptome - am häufigsten extreme Erschöpfung, Kopfschmerzen, Atemnot und Konzentrationsprobleme.

12.15 Uhr - Regierungssprecher Steffen Seibert sagt, die Inzidenz von aktuell rund 35 solle weiter deutlich abgesenkt werden. Die sogenannte Bundesnotbremse habe zuletzt sicherlich geholfen, die die Zahl der Infektionen zu verringern und die dritte Welle zu brechen. Im Sommer 2020 habe es Inzidenzen von wenigen Punkten gegeben. Viele Bundesländer seien bereits unter dem Niveau von 35. "Das zeigt uns allen den Weg."

12.01 Uhr - Die Bundesregierung will als Konsequenz aus den Betrugsvorwürfen bei Testungen die maßgebliche Verordnung reformieren. Das sei das Ergebnis der Beratungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit seinen Länderkollegen am Montag, teilt ein Sprecher des Ministeriums in Berlin mit. Er betont, insgesamt sei die Verordnung ein Erfolg, weil die Test-Infrastruktur in Deutschland sehr schnell habe aufgebaut werden können und damit auch mehr Öffnungen möglich geworden seien. Es gebe "sehr viele seriöse Anbieter". Kriminelle Machenschaften seien aber nicht hinnehmbar, deshalb würden die Kontrollen verschärft. Zudem würden die Preise für die Test-Kits deutlich sinken.

12.00 Uhr - Vietnam setzt den internationalen Flugverkehr nach Hanoi aus. Von Dienstag bis zum 7. Juni dürfen Flüge aus dem Ausland nicht mehr in der Hauptstadt landen, wie die Regierung mitteilt. Starts vom Noi Bai International Airport unterliegen der Regelung demnach aber nicht. Zu Inlandsflügen wurden keine Angaben gemacht. Die Maßnahme soll dabei helfen, die Coronavirus-Pandemie im Zaum zu halten. Auch ankommende Flüge am Tan Son Nhat Airport von Ho-Chi-Minh-Stadt sind nach Regierungsangaben ausgesetzt, und zwar bereits seit Donnerstag. Vietnam war es bis Ende April gelungen, die Pandemie weitgehend unter Kontrolle zu halten. Doch seitdem sind die Fallzahlen angestiegen. Mehr als die Hälfte aller bislang 7236 bestätigten Infektionen wurden in diesem Zeitraum registriert. Insgesamt weist das Land mit seinen 98 Millionen Einwohner aber nach wie vor eine der niedrigsten Fall-Statistiken aus.

11.15 Uhr - Experten der DZ Bank sehen in dem Markt für Covid-19-Impfstoffe viel Potenzial, weil das Virus laut Fachleuten endemisch werden - also bleiben - könnte. Für Investoren könnten die Vakzine deshalb zum Dauerbrenner werden, wie aus einer Studie der Bank hervorgeht. Demnach rechnen die Autoren für das kommende Jahr mit 13 Milliarden produzierten Impfdosen der westlichen Hersteller, was einen Umsatz von 217 Milliarden Dollar bedeuten würde. "Noch nie waren Impfstoffe so begehrt; sie sind das 'Gold unserer Zeit'."

09.15 Uhr - In Australien beunruhigt ein neuer Coronavirus-Ausbruch die Behörden im Bundesstaat Victoria. Die Ämter melden über zehn neue Fälle. Am Freitag war ein sieben Tage andauernder Lockdown in Victoria verhängt worden, nachdem in Melbourne erstmals nach drei Monaten wieder elf Infektionen nachgewiesen wurden. Überlegt wird, den Lockdown über die geplanten sieben Tage hinaus zu verlängern.

08.19 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine Deckelung der Vergütungen für die Corona-Tests in kommerziellen Einrichtungen. Die Preise seien zu hoch, sagt er in der ARD. Er schlägt vor, Kassenärztliche Vereinigungen bei den Kontrollen der Abrechnungen von privaten Corona-Testzentren einzubeziehen. Der SPD-Politiker erklärt, er wolle sich nicht an der Kritik aus seiner Partei an Gesundheitsminister Jens Spahn wegen des Skandals um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug beteiligen. Man müsse nach vorne blicken.

08.10 Uhr - Am Internationalen Flughafen der südchinesischen Stadt Guangzhou sind Hunderte Flüge gestrichen worden, nachdem aus der Region ein Anstieg an Corona-Infektionen gemeldet wurde. Bis Mittag (Ortszeit) wurden nach Angaben des Luftverkehrsdaten-Anbieter Variflight mehr als 500 Flüge abgesagt. Das waren mehr als ein Drittel aller für Montag angesetzten Flüge. Für Sonntag meldeten die chinesischen Behörden 27 Neuinfektionen, 18 davon entfielen auf die Stadt Guangzhou. Der Guangzhou Baiyun International Airport ist einer der größten der Welt. Im vergangenen Jahr wurden dort trotz der Pandemie 43,8 Millionen Passagiere befördert.

07.25 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht im Skandal um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug in privaten Corona-Testzentren lokale Behörden in der Pflicht. Es müsse vor Ort kontrolliert werden, sagt er im Deutschlandfunk. Ein Testzentrum könne nur einrichten, "wer ausdrücklich beauftragt worden ist von einer Behörde vor Ort". Dies seien in der Regel Gesundheitsämter oder Ordnungsämter. Zudem müssten sich die Kassenärztlichen Vereinigungen die Abrechnungen der Testzentren genauer angucken.

05.22 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet 1978 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 704 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 35,1. Am Tag zuvor betrug der Wert 35,2. 36 weitere Menschen starben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 88.442. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,68 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter melden und weniger getestet wird.

05.00 Uhr - Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU/CSU, Carsten Linnemann, spricht sich bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 für die Abschaffung der Testpflicht beim Einkaufen im Einzelhandel aus. "In Nordrhein-Westfalen gilt bereits die Regel, sobald die Inzidenz unter 100 liegt. Andere Bundesländer sollten dem Beispiel folgen", sagt Linnemann, der auch stellvertretender Fraktionschef der Union im Bundestag ist, der Zeitung "Welt" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Am Sonntag lag die Inzidenz in allen Bundesländern unter 50.

03.19 Uhr - Venezuela soll Regierungsangeben zufolge über fünf Millionen Impf-Einheiten aus dem Covax-Programm erhalten, um die Pandemie in dem südamerikanischen Land einzudämmen. "Das Covax-Programm hat uns mehr als fünf Millionen Dosen Impfstoff für den Monat Juli versprochen", sagt Präsident Nicholas Maduro in einer Fernsehsendung. Aufgrund von Zahlungsproblemen Venezuelas war es zu Verzögerungen bei der Beschaffung von Impfstoffen gekommen. Das Programm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) reagiert nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.

01.00 Uhr - Entwicklungsminister Gerd Müller pocht auf eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe. In ganz Afrika seien weniger als zwei Prozent der Menschen geimpft, ein Drittel der Entwicklungsländer habe noch keine einzige Impfdosis erhalten, sagt der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben) laut Vorabbericht. Es könne nicht sein, dass einige reiche Länder sich vier oder gar acht Impfdosen pro Kopf sichern. "Diese Überkapazität global gerecht zu verteilen ist der schnellste Weg, umso viele Menschen wie möglich zu impfen." Müller dringt darauf, die Impfdosen so schnell wie möglich auch Risikogruppen in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Nur eine weltweite Impfkampagne führe aus der Krise.

00.00 Uhr - Die Zahl der Patienten mit chronischer Erschöpfung bis hin zur Suizidgefahr könnte sich nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach durch Corona-Langzeitfolgen verdoppeln. "Es gibt zahlreiche Formen von Long Covid", sagte Lauterbach dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND/Montag). Besonders schwerwiegend sei aber das Chronic Fatigue Syndrom (CFS), das sich durch Schmerzen, Schwäche, extreme Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten äußere. "Es handelt sich um eine völlig unnormale physische und psychische Erschöpfung schon nach kleinsten körperlichen Anstrengungen", sagte Lauterbach. Auch die Arbeitswelt werde dieses Krankheitsbild zu spüren bekommen. Vor Corona habe die Zahl der CFS-Kranken bei 250.000 gelegen. "Mit der Pandemie könnte sich diese Zahl verdoppeln."

rtr