16.43 Uhr - Deutschland setzt sich nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn für eine zweite Amtszeit von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus ein. "Eine wirkungsvolle Weltgesundheitsorganisation wird heute mehr denn je benötigt", sagt Spahn der Nachrichtenagentur Reuters. Der Prozess zur Stärkung der Weltgesundheitsbehörde (WHO) insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie müsse "mit vollem und ungeteiltem Engagement" fortgesetzt werden. "Deutschland unterstützt daher die Nominierung von Generaldirektor Tedros für eine zweite Amtszeit und ruft gleichgesinnte Partner auf, sich dieser Unterstützung anzuschließen", fügt der CDU-Politiker hinzu.

16.13 Uhr - Ungeimpfte Beschäftige in Quarantäne müssen laut "Handelsblatt" damit rechnen, auf einen Teil ihres Lohnes verzichten zu müssen. Arbeitgeber sollen für diesen Fall spätestens ab dem 11. Oktober keine staatliche Entschädigung mehr für den Verdienstausfall erhalten. Das gehe aus einem Beschlussentwurf zu dem Treffen der Gesundheitsminister am Mittwoch hervor, wie die Zeitung berichtet. Demnach sollen die Länder spätestens ab dem 11. Oktober "denjenigen Personen keine Entschädigung mehr gewähren, die als Kontaktpersonen oder Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet" bei einer Quarantäne keinen vollständigen Impfschutz vorweisen können, obwohl für sie eine öffentliche Empfehlung vorliegt. Ausnahmen gelten dem Bericht zufolge für die Personen, für die bis zu acht Wochen vor der Quarantäne-Anordnung keine Impfempfehlung vorlag. "Gleiches gilt, sofern eine medizinische Kontraindikation hinsichtlich der Covid-19-Schutzimpfung durch ärztliches Attest bestätigt wird", wird aus dem Papier zitiert.

14.22 Uhr - In Wien werden ab Oktober die Maßnahmen verschärft, was die Behörden mit einer zunehmenden Auslastung der Intensivstationen begründen. Für die Nachtgastronomie sowie Veranstaltungen von über 500 Personen gilt dann die sogenannte 2G-Regel. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt bekommen. Für Mitarbeiter soll zusätzlich ein Nachweis mittels PCR-Test möglich sein. Laut Bürgermeister Michael Ludwig soll damit die im internationalen Vergleich niedrige Impfquote erhöht werden. "Wir sehen, dass alle relevanten Zahlen steigen, insbesondere auf den Intensivstationen", sagt er. Zudem müssten in den Krankenhäusern nicht lebensnotwendige Operationen bereits auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Für den Handel wird wieder eine FFP2-Masken-Pflicht verordnet. Die Maßnahmen sollen vorerst für ein Monat gelten. Die Stadtregierung greift damit den Maßnahmen der Bundesregierung voraus, die erst ab einer 15-prozentigen Auslastung der Intensivbetten die 2G-Regel beschlossen hat.

13.14 Uhr - Eine Corona-Auffrischimpfung mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson verstärkt nach Angaben des US-Pharmakonzerns die Wirkung deutlich. Eine Booster-Impfung etwa zwei Wochen nach der ersten Impfung erhöhe den Schutz vor einem moderaten bis schweren Verlauf einer Infektion auf 94 Prozent, teilt das Unternehmen unter Verweis auf Untersuchungsergebnisse mit. Im Vergleich dazu bietet eine Einzeldosis den Angaben zufolge einen Schutz von 70 Prozent. Die Antikörperbildung werde um das Vier- bis Sechsfache erhöht, bei einer Verabreichung sechs Monate nach der ersten Dosis stiegen die Antikörperspiegel sogar um das Zwölffache, heißt es weiter. Die Nebenwirkungen von zwei Dosen seien mit denen vergleichbar, die in Studien bei einer Einzelimpfung beobachtet worden seien. Der Konzern betont zugleich, dass bei seinem Vakzin weiterhin eine Einzeldosis grundsätzlich ausreichend sei.

12.36 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hofft auf einen neuen Impfschub, wenn ab 11. Oktober die Corona-Tests nicht mehr kostenlos sind. Das sagt der CSU-Politiker nach der Sitzung des Landeskabinetts. Die jüngste "Impfwoche" habe nur einen marginalen Erfolg gebracht, räumt er ein. "Jetzt muss jede Woche eine Impfwoche sein." Die hohen Inzidenzen im Süden Bayerns korrelierten mit den verhältnismäßig niedrigen Impfquoten in der Region.

10.00 Uhr - Kanzleramtsminister Helge Braun hat Vorwürfe von "Horror-Prognosen" in der Corona-Pandemie zurückgewiesen. Seine Warnung aus dem Juli, dass die Inzidenz bis zur Bundestagswahl auf 850 steigen könnte, sei vielmehr der Grund für eine folgende Politikänderung gewesen, schreibt der CDU-Politiker in der "Bild". Bund und Länder hätten dann die bundesweite Einführungen der 3G-Regeln und teilweiser 2G-Optionen beschlossen. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte auf Berechnung der damaligen Infektions-Dynamik vor sehr hohen Sieben-Tage-Inzidenzen im September und Oktober gewarnt.

09.00 Uhr - Neuseeland will mit höheren Geld- und Haftstrafen gegen Personen vorgehen, die gegen Corona-Regeln verstoßen. "Unser Erfolg basiert auf der Tatsache, dass die Menschen im Großen und Ganzen konform waren", sagt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. "Es gab jedoch die eine oder andere Person, die die Regeln gebrochen und andere in Gefahr gebracht hat." Jemand, der vorsätzlich eine Corona-Verordnung nicht befolgt, beispielsweise ohne Erlaubnis reist, begeht eine strafbare Handlung und muss im Falle einer Verurteilung nun mit einer Geldstrafe von bis zu 12.000 Neuseeland Dollar (gut 7200 Euro) oder sechs Monaten Haft rechnen. Die Geldstrafe ist das dreifache von dem, was bislang fällig war.

07.10 Uhr - Der Sozialverband VdK lehnt die Pläne mehrerer Bundesländer ab, Ungeimpften in Corona-Quarantäne keinen Lohnersatz mehr zu zahlen. "Der Verdienstausfall muss bei einer Quarantäne unabhängig vom Impfstatus gezahlt werden", sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele. Sie appelliere an die Gesundheitsminister der Länder, bei ihren Beratungen am Mittwoch eine einheitliche Regelung zu finden. Es gebe zurecht keine allgemeine Impfpflicht. Dann dürfe es aber auch keine existenzgefährdenden Folgen haben, wenn sich ein Mensch mit angeschlagener Gesundheit aufgrund einer chronischen Erkrankung gegen eine Impfung entscheide. "Wenn wegen einer Quarantäne ein halber Monatsverdienst wegfällt, werden gerade ärmere Menschen unverhältnismäßig stark darunter leiden", sagt Bentele.

04.20 Uhr - Das Robert-Koch-Institut meldet 4664 neue Positiv-Tests. Das sind 1661 weniger als am Dienstag vor einer Woche, als 6325 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 68,5 von 71,0 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 81 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93.052. Insgesamt fielen in Deutschland bislang fast 4,15 Millionen Corona-Tests positiv aus.

04.05 Uhr - Der Vorstandsvorsitzende der genossenschaftlichen R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, schlägt vor, unterschiedliche Versicherungstarife für Geimpfte und Ungeimpfte einzuführen. "Das sind schließlich Kosten der Gemeinschaft: Wenn jemand wegen Corona auf der Intensivstation landet, ist das deutlich teurer als eine Impfung", sagt Rollinger in einem Interview mit t-online laut Vorabbericht. Schon jetzt dürften Krankenkassen beim Tarif zwischen Rauchern und Nicht-Rauchern unterscheiden. Dies könne man auch bei der Corona-Impfung machen.

02.22 Uhr - Die australischen Behörden schließen alle Baustellen in der Fünf-Millionenstadt Melbourne für zwei Wochen. Hunderte Menschen hatten am Wochenende trotz eines strengen Lockdowns gegen eine Impfpflicht für Bauarbeiter protestiert. Die nicht genehmigte Demonstration schlug in Gewalt um, die sich auch gegen Gewerkschaftsvertreter richtete. Die größten australischen Städte Sydney, Melbourne und die Hauptstadt Canberra befinden sich schon seit Wochen im Lockdown, um einen Ausbruch der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen.

rtr