15.09 Uhr - In der Europäischen Union soll die Quarantäne-Zeit nach Reisen aus Risikogebieten nach Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn auf bis zu zehn Tage verkürzt werden. Die EU-Gesundheitsminister hätten sich auf einen Zeitraum von mindestens zehn Tagen verständigt, sagt Spahn nach einer Konferenz der Ressortchefs. Bisher dauert die Quarantäne generell 14 Tage. Er könne sich gut vorstellen, dass die zehn Tage auch für Deutschland gelten können. Geprüft werde, diese bei einem negativen Corona-Test auch auf fünf Tage zu reduzieren.

14.50 Uhr - Bei den von Bayern organisierten Corona-Tests sind einem Medienbericht zufolge erneut Tausende Menschen von einer verzögerten Datenübermittlung betroffen. Rund 10.000 Menschen hätten länger als die versprochenen 48 Stunden auf ihr Test-Ergebnis warten müssen, berichtete der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in München. Betroffen seien Personen gewesen, die sich zwischen vergangenem Freitag und Dienstag an einem bayerischen Flughafen testen gelassen hätten. Als Grund hatte das bayerische Gesundheitsamt bereits zuvor eine technische Panne beim Dienstleister Ecolog genannt.

14.15 Uhr - Den Krankenkassen fehlen wegen der Corona-Pandemie und des Konjunktureinbruchs im kommenden Jahr 16,6 Milliarden Euro, um die Beitragssätze stabil zu halten. Das gehe aus einer Finanzprognose hervor, die der Spitzenverband der Kassen auf fachlicher Ebene mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmt habe, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Um die Lücke zu schließen, müsste der durchschnittliche Zusatzbeitrag den Berechnungen zufolge von gegenwärtig 1,1 Prozent auf 2,19 Prozent verdoppelt werden. Die Bundesregierung hat aber beschlossen, die Sozialabgaben in der Krise bei maximal 40 Prozent zu stabilisieren. Der Fehlbetrag müsste daher aus dem Bundeshaushalt ausgeglichen werden.

13.55 Uhr - Der russische Impfstoff Sputnik-V produziert einem Bericht des medizinischen Fachmagazins "Lancet" zufolge Antikörper gegen das Coronavirus. Diese hätten alle 76 Teilnehmer zweier Studien aufgewiesen, die von Juni bis Juli durchgeführt worden seien. Kein Teilnehmer habe schwere Nebenwirkungen gezeigt. Um die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit festzustellen, seien aber große Langzeitstudien notwendig. Russland hatte im August als erstes Land einen Impfstoff zugelassen, allerdings ohne dass vorher eine großangelegte Studie stattgefunden hätte.

13.45 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet nicht vor Mitte 2021 mit einer breit angelegten Impfung gegen das Coronavirus. Bislang habe keiner der Kandidaten für einen Impfstoff in klinischen Tests einen "deutlichen Hinweis" darauf gegeben, dass die von der WHO angestrebte Wirksamkeit von mindestens 50 Prozent erreicht werde, sagt eine Sprecherin der Organisation. Die US-Gesundheitsbehörden und der US-Pharmakonzern Pfizer hatten erklärt, ein Impfstoff könne bereits Ende Oktober und damit kurz vor der US-Präsidentenwahl zur Verteilung bereitstehen.

12.29 Uhr - Die in Deutschland inzwischen fast 18 Millionen Mal heruntergeladene Corona-Warn-App soll bald mit anderen Anwendungen in anderen europäischen Ländern kompatibel sein. Die Pilotphase mit ersten Ländern beginne noch im September, heißt es in Regierungskreisen. "Wir hoffen, dass wir dann im Oktober die Interoperabilität zwischen den ersten Staaten erreicht haben." Die von SAP und Deutsche Telekom entwickelte Corona-Warn-App ist seit etwa 80 Tagen verfügbar und wird inzwischen von 27 Prozent der Smartphone-Besitzer genutzt. Immer wieder gab es Zweifel an der Wirksamkeit der App, vor allem weil aufgrund der dezentralen Speicherung der Daten Informationen über gemeldete positive Testergebnisse fehlen.

11.53 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft am Dienstag Vertreter von Gesundheitsämtern, Landräte und Oberbürgermeister. Merkel wolle einen direkten Dialog haben und ihren Dank zum Ausdruck bringen, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums ergänzt, Ziel sei es weiter, die Gesundheitsämter wegen der Pandemie personell zu stärken.

11.23 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine am Morgen gemeldeten Infektionszahlen deutlich nach oben korrigiert. Aufgrund technischer Probleme seien am Freitag rund 650 Fälle zuwenig gemeldet worden, teilte das RKI per Twitter mit. Damit steigt die gemeldete Zahl fast auf das Doppelte und liegt somit über 1400. Dies bewegt sich im Rahmen der auch in den vergangenen Tagen publizierten Fälle.

10.48 Uhr - Griechenland will dieses Jahr Finanzminister Christos Staikouras zufolge rund 24 Milliarden Euro ausgeben, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern. Sein Land habe nach den Zeiten der Schuldenkrise mittlerweile auch Möglichkeiten, die Summe notfalls noch aufzustocken, sagt Staikouras dem Radiosender FM. Griechenland hat zwar vergleichsweise wenig Corona-Infektionen, ist aber stark vom Tourismus abhängig, der wegen der Krise schwächelt.

10.03 Uhr - Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut befürchtet einen Engpass des Grippeimpfstoffs, sollte sich in diesem Herbst angesichts der Corona-Pandemie ein Großteil der Deutschen gegen Influenza impfen lassen. "Wenn wir jetzt eine Impfung für die gesamte Bevölkerung empfehlen würden, dann würden wir sozusagen Impfstoff absaugen und die Gruppe, die eigentlich geimpft werden soll, hätte nicht genug Impfstoff", sagte der Kommissionsvorsitzende Thomas Mertens im Interview von RTL und ntv. Daher bleibe die Kommission bei ihrer gängigen Empfehlung einer Impfung nur für Risikogruppen. Dazu zählten etwa Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, Pflegeheim-Bewohner, Pflegekräfte und medizinisches Personal. Man könne auch nicht Millionen weiterer Dosen nachbestellen, weil der Grippe-Impfstoff für die kommende Saison schon produziert sei. Zudem gebe es bislang nur Vermutungen, dass gleichzeitige Infektionen mit Influenza und Sars-Cov-2 besonders schwer verliefen.

09.09 Uhr - Wegen Corona-Fällen sind in Frankreich nach Angaben der Regierung zwölf der insgesamt mehr als 60.000 Schulen geschlossen. Dies sei eine kleine Zahl, sagt Bildungsminister Jean-Michel Blanquer dem Radiosender Europe 1. Am Dienstag hatte für mehr als zwölf Millionen Schüler wieder der Unterricht begonnen. Im Vorfeld gab es Kritik von Eltern und Lehrergewerkschaften angesichts wieder steigender Fallzahlen. Am Donnerstag meldete das Pariser Gesundheitsministerium den zweiten Tag in Folge mehr als 7000 neue Positiv-Tests - nur wenig unter dem Rekordwert von knapp 7600 Fällen am 31. März.

08.52 Uhr - Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi ist der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge in ein Mailänder Krankenhaus eingeliefert worden. Dort werde sich der 83-Jährige nach seinem positiven Corona-Test weiteren Untersuchungen unterziehen. Seine Partei Forza Italia erklärte, Berlusconis Gesundheitszustand sei kein Grund zur Sorge.

07.10 Uhr - In der Türkei dürfen Firmen noch bis Mitte November keine Beschäftigten entlassen. Das sieht ein im Amtsblatt veröffentlichter entsprechender Präsidialbeschluss vor, der die bisherige Regelung um zwei Monate verlängert. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Möglichkeit, die im April eingeführte Bestimmung bis Juli 2021 auszuweiten. Sie dient dazu, die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft zu dämpfen.

05.58 Uhr - In Deutschland haben sich 782 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Damit steigt die Gesamtzahl der positiv Getesteten auf 246.948.

03.32 Uhr - In Brasilien steigt die Zahl der Coronavirus-Infektionen auf über vier Millionen. In den letzten 24 Stunden gab es den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge 43.773 neue Fälle. 834 weitere Personen starben an der von dem Virus ausgelösten Krankheit. Damit gibt es insgesamt 124.614 Todesfälle.

rtr