18.05 Uhr - In Portugal gilt in mehreren Gemeinden eine nächtliche Ausgangssperre ab 23.00 Uhr. Betroffen seien unter anderem die Hauptstadt Lissabon und Porto, teilt die Regierung mit. Sie begründet den Schritt mit weiter steigenden Infektionszahlen. "Wir können unter keinen Umständen behaupten, die Pandemie sei unter Kontrolle", sagt Kabinettsministerin Mariana Silva Vieira auf einer Pressekonferenz.
17.10 Uhr - In Großbritannien steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen rasch an. Die Behörden registrieren 27.989 Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden. Am Mittwoch waren es 26.068, am Dienstag noch 20.479. In Großbritannien grassiert die Delta-Variante, die erstmals in Indien nachgewiesen wurde. In der Zeit zwischen 25. Juni und 1. Juli hätten die Ansteckungsfälle um fast 72 Prozent zugelegt, teilt die Regierung mit. 22 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit einer Virus-Infektion, am Mittwoch waren es 14. Binnen sieben Tagen ist das ein Anstieg um knapp elf Prozent.
16.50 Uhr - Das Vakzin von AstraZeneca schützt einer britischen Studie zufolge bei über 65-Jährigen mit zwei Impfungen zu 94 Prozent vor einem tödlichen Verlauf der Krankheit Covid-19. Das teilt die Gesundheitsbehörde PHE mit. Die meisten Daten für die Studie stammten aus einer Zeit, in der die Alpha-Variante des Virus, die zuerst in England nachgewiesen wurde, noch dominant war. Inzwischen ist dies die Delta-Variante. Frühe Schätzungen für Menschen unter 40 Jahren deuteten darauf hin, dass Einzeldosen von Pfizer/BioNTech zu 61 Prozent und von Moderna zu 72 Prozent wirksam seien.
15.01 Uhr - Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nach einer ersten Impfung mit Astrazeneca möglichst schnell eine zweite Impfung mit dem Vakzin von Moderna oder Biontech. Mindestens sei ein vierwöchiger Abstand einzuhalten, erklärt die Stiko. Dies gelte unabhängig vom Alter. Nach aktuellen Studien sei die Immunantwort bei diesen Kreuzimpfungen höher. Die Delta-Variante ist laut Stiko deutlich ansteckender als die seit März 2021 vorherrschende Alpha-Variante. "Eine höhere Pathogenität der Deltavariante ist derzeit nicht gesichert." 11.40 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation WHO mahnt zu anhaltender Vorsicht in der Pandemie und warnt vor der Gefahr einer weiteren Corona-Welle in Europa. Nach einem mehrwöchigen Rückgang sei die Zahl der neuen Fälle in der vergangenen Woche wieder um zehn Prozent gestiegen, angetrieben durch Reisen, Menschenansammlungen und der Lockerung von Kontaktbeschränkungen, sagt WHO-Europachef Hans Kluge. "Es wird eine neue Welle in der Region Europa geben, wenn wir nicht diszipliniert bleiben."
11.19 Uhr - Die Impfkampagne wird nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bald in eine neue Phase treten. Dann werde der Bund den Ländern alle angeforderten Mengen an Impfstoff liefern können, sagt der CDU-Politiker. Der Bund werde dann die übrigen Impfdosen lagern.
10.25 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer kritisiert den europäischen Fußballverband Uefa wegen der anstehenden EM-Spiele in London. "Ich halte diese Position der Uefa für absolut verantwortungslos", sagt der CSU-Politiker in Berlin. Es sei vorgezeichnet, dass ein Fußballspiel mit 60.000 Zuschauern das Infektionsgeschehen befördere, vor allem in einem Land, das bereits stark von der Delta-Variante betroffen sei. 10.18 Uhr - Bundesinnenminister Horst Seehofer bekräftigt, dass stationäre Grenzkontrollen in Deutschland wegen der Pandemie nicht geplant seien. Stattdessen gebe es nach wie vor die Schleierfahndung, auch wegen der Migration und zur Abwehr von Terrorgefahren, sagt Seehofer in Berlin. Anders sei die Lage an den Flughäfen, wo es eine "lückenlose Kontrolle" gebe. Hier achte die Bundespolizei darauf, dass Passagiere eine Einreise-Anmeldung hätten sowie einen Nachweis zur Impfung, Testung oder Genesung.
10.01 Uhr - Angesichts steigender Infektionszahlen im Zuge der Ausbreitung der Delta-Variante beginnt Russland als eines der ersten Länder weltweit mit Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus. Zunächst soll ab sofort in acht Kliniken in der Hauptstadt Moskau bereits Vollgeipmften eine Auffrischung angeboten werden, teilt Bürgermeister Sergej Sobjanin mit. Dabei sei grundsätzlich eine Verwendung aller vier zugelassenen russischen Vakzine möglich. Zunächst werde aber mit dem führenden Impfstoff Sputnik V und der Ein-Dosis-Version Sputnik-Light begonnen.
08.05 Uhr - Japan will Insidern zufolge die Corona-Maßnahmen in und um Tokio angesichts steigender Infektionszahlen um mindestens zwei Wochen verlängern. Das könnte Auswirkungen haben auf die Zahl der Zuschauer bei den Olympischen Sommerspielen, die am 23. Juli in Tokio starten sollen, sagten der Regierung nahestehende Personen. Tokio und drei benachbarte Präfekturen sind bis zum 11. Juli in einem "Quasi-Notstand", dieser könnte jedoch verlängert werden oder sogar verschärft werden zu einem kompletten Notstand, abhängig von der Belastung des Gesundheitssystems. Bei den eigentlich bald auslaufenden Vorschriften sind 5000 Zuschauer erlaubt. Die Organisatoren wollen die Hälfte der Kapazität des Austragungsorts als Publikum zulassen, maximal 10.000 Personen. Am Mittwoch war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tokio um 714 gestiegen.
04.12 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 892 neue Positiv-Tests. Das sind 116 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,1 von 5,2 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 63 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.938 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.
02.01 Uhr - Im Kampf gegen die Ausbreitung der Delta-Variante nimmt die Bundesregierung nun verstärkt die jüngere Generation in den Blick. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) kündigt in einem Interview mit den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstagsausgaben) spezielle Impfangebote für Studierende im Herbst an: "Zwischen Bund und Ländern haben wir beispielsweise abgesprochen, zum Semesterstart an den Universitäten leicht zugängliche Impfangebote zu machen." Braun setzt zudem darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre bisherige Zurückhaltung bei der Impfempfehlung für Jugendliche aufgibt. "Aufgrund der weiteren Erfahrungen mit den Impfkampagnen in anderen Ländern, etwa den USA, bei den 12- bis 15-Jährigen hoffe ich, dass wir vielleicht zu einer breiteren Empfehlung für Kinder ab zwölf Jahren durch die Ständige Impfkommission kommen." Es werde aber nicht zu einem Impfzwang für Schülerinnen und Schüler kommen.
02.00 Uhr - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach macht mögliche Auffrischungsimpfungen von der weiteren Verbreitung der Delta-Virusvariante abhängig. "Sobald Fälle beobachtet werden, bei denen es trotz zweifacher Impfung zu einer Ansteckung zum Beispiel mit der gefährlichen Delta-Variante und auch zu schweren Krankheitsverläufen kommt, wird man zur Booster-Impfung aufrufen", sagt Lauterbach der Zeitung "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe). Derzeit sei allerdings noch nicht sicher, ob sich die Delta-Variante "gegen die Impfungen durchsetzen" werde. Es könne durchaus sein, dass in sechs Monaten erste Auffrischungsimpfungen für diejenigen notwendig werden, die bereits zu Beginn dieses Jahres immunisiert wurden. "Deren Impfung liegt dann ja schon ein Jahr zurück. Und es betrifft vor allem die Älteren oder Vorerkrankten, also die Gruppe mit den höchsten Risiken." Die dafür notwendigen Impfstoffkapazitäten seien verfügbar.
01.02 Uhr - Auf den Covid-Intensivstationen der deutschen Kliniken werden fast nur noch Langzeitpatienten behandelt. "Die allermeisten der rund 600 Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind Langzeitpatienten", sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. In Einzelfällen komme es auch noch zu Neuaufnahmen, doch viele der Patienten in den Krankenhäusern seien bereits seit Monaten in intensivmedizinischer Behandlung. Die meisten Covid-Intensivpatienten seien zwischen 50 und 70 Jahre alt.
00.00 Uhr - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) rechnet mit Blick auf den Beginn der Fußballbundesliga-Saison angesichts in Deutschland niedriger Inzidenzwerte und einer hohen Impfquote mit der Rückkehr der Zuschauer in die Stadien. "Die Ausrichtung von Fußballspielen, aber auch von kulturellen Großveranstaltungen sollte wieder möglich sein", sagt Weil der Zeitung "Welt" (Donnerstagausgabe) laut Vorabbericht. Derzeit arbeiteten die Staatskanzleien des Bundes und der Länder an einer einheitlichen Regelung. "Ob wir mit 20, 25 oder 30 Prozent starten werden, steht noch nicht fest." Er spricht sich dagegen aus, nur Geimpfte und Genesene in die Stadien zu lassen. "Aktuell Negativ-Getestete sollten Gleichgestellt werden."
rtr