Eine Erhöhung des Leitzinses zieht Jerome Powell nicht in Betracht, auch wenn sich die Inflationsrate in den Staaten dem Ziel von zwei Prozent nähert. Den US-Notenbankchef treibt vielmehr die Angst vor dem Coronavirus um. Sollte die Lungenkrankheit die US-Wirtschaft infizieren, wollen Experten nicht ausschließen, dass die Fed in den kommenden Monaten den Leitzins senkt.
Von anhaltend tiefen Zinsen profitieren insbesondere Unternehmen, deren Bonität die Ratingagenturen als spekulativ einschätzen. High-Yield-Unternehmen, die im Vergleich zu Investment-Grade-Papieren höhere Renditen abwerfen, aber ein höheres Risiko aufweisen, fällt es dann leichter, Schulden zu bedienen beziehungsweise sich zu günstigen Konditionen zu refinanzieren. Trotz einer zuletzt leichten Zunahme von Unternehmenspleiten liegt die Zahlungsausfallrate von US-High-Yield-Unternehmen mit aktuell 3,3 Prozent weiterhin unter dem historischen Durchschnitt von 3,5 Prozent.
Völlig ausschließen lässt sich der Zahlungsausfall eines Emittenten dennoch nicht. Eine breite Streuung über Branchen hinweg sowie eine Vielzahl von Anleihen ist daher sinnvoll. Die mit der Pleite eines Emittenten einhergehenden Verluste werden durch die positive Entwicklung anderer Papiere kompensiert. Auch kürzere Laufzeiten verringern die Gefahren für die Gläubiger. Das Zinsänderungsrisiko ist dann deutlich niedriger.
Der von State Street Global Advisors aufgelegte SPDR Bloomberg Barclays 0-5 Year US High Yield Bond ETF umfasst derzeit 471 Zinspapiere mit einer Restlaufzeit von maximal fünf Jahren. Im Schnitt rentieren die Anleihen laut Factsheet mit 5,5 Prozent. Seit Jahresanfang erzielte der ETF ein Plus von 4,5 Prozent. Auf Sicht von drei Jahren legte er über zwölf Prozent zu.