Der starke Dollar verhagelt dem weltgrößten Sportausrüster Nike das Geschäft. Der Adidas-Rivale steigerte seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal zwar um knapp acht Prozent auf rund acht Milliarden Dollar, verfehlte damit aber die Erwartungen. Wegen des Währungs-Effekts musste der US-Konzern in Schwellenländern bei den Erlösen mit Sportschuhen, Kleidung und Ausrüstung sogar einen Rückgang hinnehmen. Zudem enttäuschte Nike mit seiner Umsatz-Prognose für das im Juni beginnende Geschäftsjahr. Die Aktie verlor nachbörslich rund sechs Prozent.
Experten hatten im Schnitt knapp 200 Millionen Dollar mehr Umsatz vorausgesagt, als Nike am Ende des Quartals tatsächlich in den Büchern hatte. Das lag auch daran, dass mit jedem paar Schuhe, dass in Schwellenländern wie etwa Brasilien oder Vietnam verkauft wurde, wegen des starken Dollars am Ende weniger Geld als im Vorjahr in der Konzernkasse blieb. So sanken die Erlöse in diesen Ländern im dritten Geschäftsquartal um acht Prozent auf 879 Millionen Dollar, unter Herausrechnung des Währungseffekts hätte es hingegen ein Plus von elf Prozent gegeben. Auf seinem wichtigsten Markt Nordamerika konnte Nike indes ebenso kräftig zulegen wie in China, das bei dem Konzern nicht unter die Schwellenländer fällt.
"Die Erwartungen an Nikes Ergebnisse waren sehr hoch", sagte der Branchenanalyst Brian Yarbrough. Damit dürfte nach der Verfehlung der Prognosen aber jetzt erst einmal Schluss sein, fügte er hinzu.
Auch das Plus beim Auftragseingang für Nordamerika für die kommenden Monate war weniger stark als gedacht, was auf eine Verlangsamung des Wachstums auf Nikes größtem Markt hindeutet. Das in Aussicht gestellte Umsatzwachstum im "hohen einstelligen Prozentbereich" für das Gesamtjahr 2016/2017 blieb ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Für die Analysten war es damit am Ende nicht mehr maßgeblich, dass Nike im Quartal seinen Gewinn im Quartal um 20 Prozent auf 950 Millionen Dollar und damit deutlicher als vorhergesagt steigern konnte.
Adidas hatte Anfang März mitgeteilt, 2016 bei Umsatz und Gewinn jeweils um zehn bis zwölf Prozent zulegen zu wollen.
Reuters