Der weltgrößte Sportausrüster Nike ist dem zweitplatzierten Rivalen Adidas mit überraschend starkem Wachstum im Herbst weiter enteilt. Der US-Konzern steigerte nach eigenen Angaben seine Erlöse in dem Ende November abgelaufenen Geschäftsquartal währungsbereinigt um 18 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar (6,0 Milliarden Euro), mehr als Branchenexperten erwartet hatten.

Adidas hatte für sein im September abgeschlossenes Quartal lediglich ein währungsbereinigtes Umsatzplus von neun Prozent auf 4,1 Milliarden Euro berichtet. Das stärkste Wachstum erreichte Nike mit 24 Prozent erneut in der westeuropäischen Heimatregion des deutschen Konkurrenten. Den Deutschen gelang es dagegen bisher nicht, Nike auf dem US-Markt anzugreifen.

Wie Adidas und der wesentlich kleinere Sportausrüster Puma wurde auch Nike vom Wertverlust ausländischer Währungen belastet, der die Erlöse in der Heimatwährung schmälerte. Weil Euro, Rubel, Yen und argentinischer Peso gegenüber dem Dollar abwerteten, kam bei Nike letztlich ein Umsatzplus von 15 Prozent an, wie der Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte.

Dennoch konnten die Amerikaner den Gewinn um 23 Prozent auf 655 Millionen Dollar erhöhen. Dagegen hatte Adidas zuletzt schrumpfende Gewinne hinnehmen müssen. Adidas hat wesentlich stärker als der Rivale auf Russland gesetzt und leidet dort nun massiv unter dem Absturz des Rubel.

Einen Schatten auf Nikes Bilanz warfen allein die Aussichten für das Geschäft zu Weihnachten und im Frühjahr. Der Wert der Bestellungen der Händler für den Zeitraum Dezember bis April stieg um elf Prozent, unter Einbeziehung ungünstiger Wechselkurse waren es sieben Prozent.

Branchenexperten hatten Nike angesichts bisher glänzender Geschäfte noch etwas mehr zugetraut. Die Aktie, die im Jahresverlauf rund 20 Prozent zugelegt hat, verlor am Freitag im vorbörslichen New Yorker Handel gut drei Prozent.

Reuters