Lediglich Spezialisten erinnern sich, dass der Hedgefonds eine Leerverkaufsposition bei Rocket Internet hatte. Die scheint gemessen an der Kursentwicklung aufgegangen zu sein.
Auf der jährlich stattfindenden SALT Hedge Fund Konferenz in Las Vegas brach Lykouretzos nun eine Lanze für den Sportartikelhersteller Nike: eine sogenannte Contrarian-Wette - ein Investment gegen den Markttrend. Im vergangenen Jahr war die Aktie der schwächste Wert im Dow Jones. Und auch die Wertentwicklung im laufenden Jahr ist alles andere als berauschend. Während der Dow neue Höchststände erreicht, kommt die Aktie von Nike nicht voran und notiert immer noch 25 Prozent unter den alten Höchstkursen vom November 2015. Der Hedgefonds-Manager glaubt, dass der Wert nach dem stetigen Anstieg der Vorjahre eine Verschnaufpause eingelegt hat. "Die Aktie ist relativ preiswert und handelt auf dem tiefsten Bewertungsniveau seit sieben Jahren", sagt Lykouretzos.
Erste Position aufgebaut
Deshalb hat er eine erste Position aufgebaut. Laut einer Meldung vom 30. März hielt Hoplite Capital Management L. P. Aktien im Gegenwert von 82 Millionen Dollar, rund fünf Prozent des Anlagevolumens des Investmentvehikels. Der Optimismus baut vor allem darauf, dass die Geschäftsentwicklung entgegen der Kursentwicklung nicht auf der Stelle tritt. Auch wenn die Zuwachsraten gegenüber früheren Jahren geringer sind, schafft es Nike immer noch, sein Geschäftsvolumen auszubauen. Dass die Marge unter Druck sei, läge laut Lykouretzos daran, dass der Konzern viel investiert habe. Es wurden neue Produkte lanciert, und das Unternehmen hat seinen E-Commerce-Vertriebsarm ausgebaut. Das wird sich irgendwann auszahlen. Im Onlinehandel werden sich die Erlöse vervielfachen. "Die Gewinnmargen beim Direktverkauf sind dabei viel höher als beim Verkauf über den Handel", erklärt der Investor, "die Investitionen zahlen sich aus."
Neben neuen Produkten und E-Commerce sind es vor allem die Schwellenländer, in denen Nike punkten dürfte. In China ist die Firma Marktführer. Dort allein vergrößert sich der Mittelstand, der für Nike-Produkte als Käufer infrage kommt, um rund 300 Millionen Kunden. Damit kann Nike noch einige Jahre zweistellig wachsen. Die Aktie wird dieser Entwicklung folgen. Sie habe laut Lykouretzos das Potenzial, sich innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln.