Der russische Angriff auf die Ukraine hatte Sanktionen gegen Russland zur Folge. So haben verschiedene Regierungen Strafmaßnahmen gegen das Land beschlossen. Zahlreiche Unternehmen reagierten darauf ebenfalls mit Maßnahmen gegen Russland. So legte der US-Sportartikelhersteller Nike den Verkauf von Waren auf seiner Website und in der App in Russland auf Eis. Die stationären Geschäfte in Moskau sind der Website zufolge aber geöffnet.

Der Rückzug aus dem Russland-Geschäft von Privatunternehmen stieß auf Zustimmung bei der ukrainischen Abgeordneten Lesia Wasylenko. Auf Twitter schrieb sie am Dienstag: "Nike, Apple und Amazon sind großartige Beispiele dafür, wie private Unternehmen Sanktionen gegen Russland verhängen können".

Das macht die Aktie


Nach anfänglichen Kursverlusten im frühen Handel drehte die Aktie von Nike nach oben. Zum Handelsschluss notiert sie über zwei Prozent im Plus. Auf Sicht der vergangenen vier Wochen ist das Papier noch über fünf Prozent im Minus. Dabei ist zu beachten, dass der Gesamtmarkt von der Eskalation in der Ukraine belastet wird. Über die vergangenen sechs Monate schnitt Nike mit einem Kursverlust von rund elf Prozent besser ab als seine Konkurrenten Puma (über minus 24 Prozent) und Adidas (rund minus 31 Prozent).

Einschätzung der Nike-Aktie


Der US-Konzern ist von der Corona-Pandemie stark getroffen worden. Wegen Lockdowns hatte das Unternehmen viele Geschäfte vorrübergehend schließen müssen. Zudem hatte der Konzern mit Lieferengpässen zu kämpfen. Im Herbst vergangenen Jahr waren etwa Schuhfabriken in Vietnam wegen der Pandemie stillgestanden. Dennoch hat der Schuhhersteller im Dezember mit guten Ergebnissen zum zweiten Quartal 2021 überzeugen können. Wie der US-Nachrichtensender CNBC berichtet hat, hätte Nike die Erwartungen der Wallstreet übertroffen. Konkret lag der Gesamtumsatz in den drei Monaten bis Ende November bei 11,36 Milliarden US-Dollar. Grund für das unerwartet solide Ergebnis war das gute Geschäft in Nord Amerika und Europa. Der Umsatz in China schrumpfte dagegen.

Einschätzung zur Aktie


Vergleicht man die Kursentwicklung von Nike mit der des Konkurrenten Adidas, hat der US-Konzern deutlich besser abgeschnitten. So konnten sich investierte Nike-Aktionäre über einen Kursgewinn innerhalb von fünf Jahren von fast 130 Prozent freuen. Adidas-Anleger schafften es nicht einmal auf ein Plus von 30 Prozent.

Nike setzt inzwischen mehr auf die Strategie durch Direktverkauf. Das belastet etwa Zwischenhändler wie Foot Locker, könnte sich für Nike aber bezahlt machen. Wir sind noch zurückhaltend was einen Kauf betrifft und empfehlen, die Aktie zu beobachten.

lb