In dem bis Ende Februar laufenden dritten Quartal steigerte der Sportartikelkonzern den Umsatz nur leicht von 10,1 Milliarden im Vorjahresvergleich auf 10,36 Milliarden Dollar. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika waren 45 Prozent der Nike-eigenen Geschäfte in den letzten beiden Monaten des Quartals geschlossen. Außerdem gab es Probleme in der Lieferkette zwischen Asien und dem Heimatmarkt USA. Container waren knapp und die US-Häfen überlastet, sodass sich die Großhandelslieferungen mehrere Wochen verzögerten. Das Umsatzminus von elf Prozent in USA machte das Umsatzplus von 51 Prozent in China fast wett.

Dem Gewinn konnten die Schließungen und Lieferprobleme wenig anhaben. Im Gegenteil. Nike steigerte den Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 71 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Umgerechnet auf eine Aktie erwirtschaftete Nike 90 Cent. Damit wurde die Konsensschätzung der Analysten, die im Schnitt mit 76 Cent pro Aktie gerechnet hatten, übertroffen. Hintergrund ist wie die Quartale zuvor der florierende Online-Handel. Hier verzeichnete Nike ein Verkaufsplus von 60 Prozent. Die Bruttomarge stieg um 130 Basispunkte auf 45,6 Prozent. Die in Folge der Pandemie ausgesetzten Aktienrückkäufe sollen im vierten Quartal wieder aufgenommen werden.

Die Aktie reagierte auf das Zahlenwerk an der Heimatbörse mit deutlichen Kursverlusten. Damit scheiterte der vierte Anlauf den Widerstand bei 146 Dollar zu überwinden. Die Aktie ist nicht mehr billig. Doch die schrittweise Öffnung der Ladengeschäfte, sowie der steigende Anteil des lukrativen Online-Handels macht Hoffnung. Die Redaktion hält an ihrer Einschätzung fest.

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