Sorgen um den Zustand der europäischen Banken haben den Börsen in Fernost zum Wochenausklang starke Verluste beschert. Viele Anleger fürchten inzwischen, dass die Weltwirtschaft ins Straucheln gerät, sich Kreditausfälle häufen und die Finanzwirtschaft deshalb Probleme bekommt. Sie trennen sich reihenweise von riskanteren Anlagen und investierten beispielsweise in den Yen. Der Dollar fiel zum Yen auf ein 15-Monats-Tief. Dies wiederum sorgte die japanische Exportwirtschaft, die befürchtet, dass die Yen-Stärke ihre Einnahmen belastet. Auf Wochensicht brach der Nikkei um 11,1 Prozent ein. Das ist der stärkste Verlust seit Oktober 2008.
Am Freitag gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index bei hohen Volumina um 4,8 Prozent auf 14.952 Punkte nach. Das ist der niedrigste Schlusskurs seit Oktober 2014. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 5,4 Prozent und lag bei 1196 Punkten. In China waren die meisten Börsen wegen des Neujahrsfestes weiter geschlossen. Dort soll am Montag wieder gehandelt werden. In Hongkong lag die Börse gut ein Prozent im Minus. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,7 Prozent. "Die Märkte beginnen, eine scharfe Abkühlung der Weltwirtschaft und selbst eine Rezession in den USA einzupreisen", sagte der Chefstratege Tsuyoshi Shimizu von Mizuho Asset Management.
Wie in Europa und den USA brachen die Aktien der Geldhäuser deutlich ein. Die Anteilsscheine der japanischen Investmentbank Nomura verloren 9,2 Prozent. Das Finanzinstitut Mitsubishi UFJ büßte 2,2 Prozent ein und die SMFG 4,1 Prozent. "Aber die Bewertung einiger japanischer Banken ist extrem günstig. Für langfristige Investoren könnte sich der Einstieg lohnen", sagte Investmentberater Masaki Uchida von JPMorgan Asset Management. Daneben standen die Exportwerte unter Druck. Die Aktien der Autobauer Toyota und Honda lagen 6,8 beziehungsweise 5,5 Prozent im Minus.
Am Devisenmarkt gab der Dollar zur japanischen Währung auf 111,91 Yen nach. Ein Euro war für 1,1317 Dollar zu haben.
Reuters