Auf die Einschränkung "wahrscheinlich" legen die beiden Macher Christoph Frank und Roger Peeters Wert. Sie wollen lieber Zahlen für sich sprechen lassen als Superlative, zumal "der Beste im Fondsgeschäft" meist eine Frage des Betrachtungszeitraums ist. Für Frank und Peeters sind vor allem zwei Perioden relevant: die zwölf Jahre seit Gründung des Fonds und die eineinhalb Jahre seit der Ausgliederung aus dem Verlagshaus Platow Medien.
Bis September 2016 kümmerte sich die zunächst von Peeters und später von Frank geleitete Redaktion der "Platow Börse" um den von Anfang an exzellent laufenden Fonds. Da die Grenze von 100 Millionen Euro verwaltetem Vermögen seinerzeit erreicht war, entschlossen sich die beiden Protagonisten und der Verlag, das Projekt auf eine professionellere Basis zu stellen. Seitdem zeichnet die Tochter PFP Advisory - völlig unabhängig von der Redaktion - für den Fonds verantwortlich und will auch andere institutionelle Mandate gewinnen. Das Akronym PFP steht - unschwer zu erraten - für Platow, Frank und Peeters. Beide sind neben Platow Medien an PFP Advisory beteiligt.
In den zwölf Jahren seit Auflegung hat der DB Platinum IV Platow alle deutschen Indizes hinter sich gelassen: DAX, MDAX, SDAX und TecDAX. In den 18 Monaten seit der Gründung von PFP Advisory hat allein der in dieser Zeit kaum zu schlagende TecDAX die Nase vorn, allerdings schließt sich die Schere in der laufenden Korrektur gerade wieder. Auch in den Krisenjahren 2008 und 2011 schlug sich der Fonds besser als sämtliche Vergleichsindizes.
Sorgfältige Aktienauswahl
Möglich wird das durch einen Investmentansatz, der "keine Kompromisse und keine Konzessionsentscheidungen kennt", wie Frank betont. Grundsätzlich kommen alle deutschen Aktien für ein Investment infrage, wobei zunächst anhand statistischer Kennzahlen all jene aussortiert werden, die keine operative Geschäftstätigkeit nachweisen können oder wegen zu geringen Streubesitzes oder Handelsvolumens zu klein sind für das inzwischen 188 Millionen Euro schwere Portfolio. Nach diesem ersten Ausleseprozess bleiben etwa 500 Unternehmen übrig, die anschließend nach fundamentalen und technischen Kriterien abgeklopft werden. Zu hohe Verschuldung, dauerhaft rückläufige Gewinne oder schwache Momentumwerte führen zum - vorübergehenden - Ausschluss. Nur die 50 bis 100 aussichtsreichsten Kandidaten schaffen es auf die "Urliste". 35 bis 60 von ihnen werden schließlich ins Portfolio aufgenommen. Nach eingehender Analyse der Bilanzen und intensiven Gesprächen mit dem Management versteht sich.
Der konsequente Stockpicking-Ansatz ohne Vorlieben oder Restriktionen, was Branchen, Unternehmensgröße oder Indexzugehörigkeit angeht, führt dazu, dass aktuell mit Cancom und Bechtle zwei TecDAX-Unternehmen am höchsten gewichtet sind, gefolgt vom SDAX-Vertreter Deutz. Erst auf Rang 4 folgt die Deutsche Post als erstes DAX-Mitglied. Mit Datagroup schafft es auch ein Wert in die Top Ten, der in gar keinem Index enthalten ist.
Der Schwerpunkt liegt also auf solide wachsenden Mittelständlern mit geringer Verschuldung und akzeptabler Bewertung. Im Unterschied zu dogmatischen Value-Investoren verkaufen Frank und Peeters Aktien nicht sofort, wenn sie infolge hoher Kursgewinne im regelmäßigen Screening das eine oder andere Bewertungskriterium verletzen. "Gewinne lassen wir laufen, Verluste begrenzen wir schnellstmöglich, wenn wir merken, dass wir uns geirrt haben", erklärt Peeters. "Denn Übertreibungen gehen immer viel weiter, als man sich das vorstellen kann. Nach oben wie nach unten."