Wer nachhaltig investiert, möchte meist keine Aktien von Waffenherstellen besitzen. Auch Betreiber von Kernkraftwerken sind bei ihnen kaum gefragt. Wer zu dieser Klientel gehört, kann seit August 2015 in den Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit ETF einsteigen. Anleger bilden damit 30 Aktien aus der Eurozone ab, die in puncto gute Unternehmensführung (englisch: Corporate Governance), Soziales und Umwelt überzeugen. Ob dem so ist, untersucht die Münchner Oekom Research AG. Ein Haus, das sich auf solche Analysen spezialisiert hat. Solactive wiederum baut daraus den Solactive Eurozone Sustainability Index, den der Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit ETF abbildet.
Derzeit sind Siemens, SAP, Allianz, Daimler und Deutsche Telekom die größten Einzelwerte im Deka-ETF. Gewissermaßen ein Best-of-DAX-Potpourri. Zumal diese fünf Werte rund 34 Prozent vom Portfolio ausmachen. Insgesamt beträgt der deutsche Anteil rund 47 Prozent. Eine gewisse Unwucht ist dies schon. Dann folgen Frankreich mit 17 Prozent und die Niederlande mit 16 Prozent. Die Sektoren verteilen sich etwas gleichmäßiger. Auto-, Banken-, Investitionsgüter- und Versicherungswerte kommen zusammen dennoch auf rund 56 Prozent. Chemie-, Konsum-, Pharma- und Stahlwerte spielen dagegen eine kleinere Rolle als in klassischen Indizes.
In den vergangenen 13 Monaten entwickelten sich der Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit ETF und der Euro Stoxx 50 dennoch nahezu parallel. Wozu der Aufwand also? Zumal Anleger für den nachhaltigen Deka-ETF jährlich 0,40 Prozent bezahlen müssen. Wer partout nachhaltig investieren möchte oder muss, wird sich daran nicht stören. Und es ist ja gut möglich, dass der nachhaltige Ansatz langfristig outperformen wird. Überdies ist der Deka-ETF günstiger als aktiv gemanagte Fonds, die nachhaltig anlegen. Das bisherige Volumen von rund 19 Millionen spricht aber nicht dafür, dass die Deka-ETF-Gruppe einen Kassenschlager produziert hat.
Kein Produkt für jedermann, aber gut geeignet für Liebhaber des nachhaltigen Investierens.