Das Investmentprodukt hat den Index seitdem deutlich geschlagen. Levin und seine Kollegen setzen vor allem auf Aktien, die nicht zu den Favoriten zählen, bei denen aber Katalysatoren absehbar sind. Treten die ein, startet die Aktie durch, die bisher hinterherlief. Und wenn es laufend Durchstarter gibt, wird auch der Index geschlagen.
So ein Wert könnte Nokia werden. Das Unternehmen ist heute mit dem früheren Hersteller von Mobiltelefonen nicht mehr vergleichbar. Der Bereich mit den Handys wurde an Microsoft verkauft. Nokia hat sich in den vergangenen Jahren durch Fusionen und Übernahmen zum weltweit führenden Netzwerkanbieter entwickelt. Nachdem Nokia das Geschäft von Siemens schon vor Jahren übernommen hatte, erfolgte die Fusion mit Alcatel-Lucent, die gerade auch mit dem vollständigen Squeeze-out der Aktionäre der französischen Gesellschaft abgeschlossen wurde. Im Aktienkurs hat sich der Zusammenschluss mit Alcatel-Lucent nicht positiv bemerkbar gemacht. Die Anteilscheine verloren gegenüber den Spitzenkursen 2016 gut ein Drittel an Wert.
Ein möglicher Verdoppler
Das schwache Abschneiden an der Börse hat viele Gründe. Zum einen belastet die gesamte Branche eine schwache Nachfrage. Der Umbau auf 4G-Netze ist abgeschlossen, die Telekomanbieter halten sich mit neuen Orders zurück. Gerade hat Nokia einen zurückhaltenden Ausblick aufs neue Jahr gegeben. Dazu kommt der Abgabedruck von ehemaligen Aktionären von Alcatel-Lucent. Levin meint, dass der Kursrückgang übertrieben sei. Dass die Aktie bei vier Euro einen Boden gefunden zu haben scheint, deutet zumindest darauf hin, dass die Markttechnik bereinigt wurde. Und auch die Auftragslage werde sich erholen. "Mobilfunksignale werden von immer mehr Quellen ausgesendet", sagt Levin. In der Tat ist das Internet der Dinge nichts anderes als ein riesiges Mobilfunksystem. Und 2018 und 2019 werden die Anbieter in die Netze der fünften Generation investieren.
Mit Blick darauf sei die Aktie ein möglicher Verdoppler, glaubt Levin. Zum einen habe Nokia eine stabile Bilanz mit einem Milliardenguthaben. Die Restrukturierung, die noch einmal ausgeweitet wird, verbessert die Kostensituation. Zieht die Nachfrage an, steigen die Margen gegenüber früheren Zyklen. Und höhere Einnahmen wird auch der durch die Übernahme deutlich angewachsene Pool mit Patenten bringen. Bis sich das im Aktienkurs bemerkbar macht, würden Anleger mit einer ordentlichen Dividende und Aktienrückkäufen belohnt.