Der Windturbinenbauer Nordex hat nach dem rasanten Wachstum der vergangenen Monate erneut seine Jahresziele angehoben. Der seit Juni amtierende Firmenchef Lars Bondo Krogsgaard peilt nun für 2015 einen Umsatzanstieg auf 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro an. Zuletzt hatte er noch 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Er ist außerdem zuversichtlich, den Rekordkurs auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. "Zwar wird es in einigen Teilen unserer Kernregion Europa regulatorische Herausforderungen geben, diesen können wir aber aus eigener Kraft und durch unsere Kooperation mit Acciona gut begegnen", versicherte der Manager am Mittwoch.

Nordex hatte zuletzt angekündigt, von der spanischen Acciona für insgesamt 785 Millionen Euro deren Windkraft-Tochter zu übernehmen. Im Gegenzug werden die Spanier Großaktionär. Die Transaktion soll im ersten Quartal 2016 über die Bühne gehen. Die beiden Unternehmen ergänzten sich nahezu perfekt, betonte Krogsgaard. Während Nordex stark sei in Europa und den USA, sei Acciona Windpower in den Schwellenländern gut positioniert. "So können wir in Zukunft in noch mehr Märkten besser ins Geschäft kommen und mögliche Schwankungen der regionalen Nachfrage ausgleichen."

SPRUNGHAFTES WACHSTUM



Im dritten Quartal schnellten die Erlöse dank florierender Geschäfte in Europa und Südafrika um 50 Prozent auf 685,8 Millionen Euro hoch. Der operative Gewinn (Ebit) stieg auf 36,1 (22,8) Millionen Euro. Der Auftragsbestand per Ende September lag mit 1,8 Milliarden Euro mehr als 30 Prozent über dem Vorjahreswert. "Wir wachsen zurzeit im Vergleich zur Windindustrie überdurchschnittlich", sagte Krogsgaard.

Neben den optimistischeren Jahresprognosen für den Umsatz rechnet er im vierten Quartal auch mit einem guten Neugeschäft und erhöhte daher auch die Erwartungen für den Auftragseingang auf 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro von 2,1 bis 2,3 Milliarden. Die operative Umsatzrendite soll unverändert fünf bis sechs Prozent erreichen. Die Nordex-Aktien stiegen im TecDax zeitweise um 2,9 Prozent und waren mit 31,36 Euro so teuer wie zuletzt vor etwa siebeneinhalb Jahren.

Der Windturbinenbauer war 2013 nach zwei verlustreichen Jahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Neben Kostensenkungen ermöglichten dies die florierenden Geschäfte in Europa und Amerika.

Reuters