Nordex hatte wegen des anziehenden Wettkampfes in der Branche im vergangenen Jahr unter einer Auftragsflaute gelitten. Doch in diesem Jahr erlebt der Konzern einen überraschend starken Orderschub. Zur Halbjahresbilanz Mitte August hatte das Management bereits von mehr als verdoppelten Aufträgen berichten können. Dennoch schrieb das Unternehmen unter dem Strich noch Verluste.
Auch der Aktienkurs befindet sich derzeit im Auf und Ab. Von seinem Mehrjahreshoch von Ende 2015 bei knapp 34 Euro ist das Papier mit dem aktuellen Kurs um 9 Euro meilenweit entfernt - ganz zu schweigen von den Glanzzeiten im Jahr 2001, als das Papier mehr als 110 Euro kostete. Jahrelang hatte die gesamte Branche von reichlich Fördergeldern und den Ausbauplänen der Bundesregierung profitiert, doch der Wind hat sich hier inzwischen gedreht. An den Subventionen wird gesägt und in Deutschland etwa müssen die Konzerne inzwischen um öffentlich ausgeschriebene Aufträge buhlen.
Die meisten Experten sind für Nordex deshalb aktuell skeptisch. Von 14 Experten im dpa-AFX Analyser empfehlen 8 den Verkauf der Aktie. Besonders optimistisch ist hingegen Holger Fechner von der NordLB. Erst kürzlich bestätigte er sein Kaufvotum und begründete dies mit der guten Auftragsentwicklung sowie der vom Unternehmen prognostizierten anziehenden Wachstumsdynamik im weiteren Jahresverlauf. Bei einem Kursziel von 12,70 traut er der Aktie gut ein Drittel Aufwärtspotenzial zu.
Der jetzt von Nordex gemeldete Auftrag umfasst die Lieferung von 30 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 99 Megawatt. Diese soll Nordex im Auftrag des Stromversorgers AES Argentina Generación nach Argentinien liefern./tav/mis