Der Windturbinenbauer hatte im zweiten Quartal den Auftragseingang fast verdoppelt. Dabei beschleunigte sich die Auftragsentwicklung im Vergleich zum Jahresauftakt. Mit Anlagen mit einer Gesamtleistung von gut zwei Gigawatt war der Auftragseingang in den Monaten April bis Juni nahezu doppelt so hoch ausgefallen wie ein Jahr zuvor. Wachstumstreiber war das Geschäft in den USA.
Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank nahm die vollen Auftragsbücher zum Anlass, die Aktie wieder zum Kauf zu empfehlen. Zuvor hatte Growe mit "Halten" votiert. Sein von 14 auf 16 Euro erhöhtes Kursziel räumt den Papieren weitere fast 18 Prozent Aufwärtspotenzial ein.
Die Berechenbarkeit der Geschäftsentwicklung habe sich angesichts des Auftragseingangs verbessert, argumentierte der Experte. Grundsätzlich seien die Aussichten für die Nachfrage nach Windkraftanlagen günstig. Auf dem US-Markt schienen sowohl die Preise als auch die Zahlungskonditionen gut zu sein. Die Aktien seien zudem deutlich niedriger bewertet als die der Konkurrenten Siemens Gamesa (Siemens Gamesa Renewable Energy SA) und Vestas (Vestas Wind Systems A-S).
Die Papiere von Nordex lagen am Mittwoch mit großem Abstand an der Spitze des SDAX. Zudem stieg der Kurs erstmals seit Mitte Mai wieder über die 50-Tage-Linie, die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Vom Jahresbeginn bis zum Hoch Anfang April hatte sich der Kurs mehr als verdoppelt. Anschließend war er wieder um fast ein Viertel zurückgefallen.
Analyst Alberto Gandolfi von Goldman Sachs verwies auf einen besonders starken Auftragseingang auf dem Wachstumsmarkt USA sowie auf eine hohe Nachfrage nach der neuen Turbinenbaureihe namens Delta4000. Ein Händler merkte zudem an, dass nach einem eher schwachen ersten Quartal am Markt nun "Erleichterung" herrsche hinsichtlich des Erreichens der Jahresziele./bek/jsl/he