Mit großer Verspätung legte Northern Data (WKN: A0S MU8) erst Ende September vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 vor. Einen testierten Geschäftsbericht hat der Betreiber von Rechenzentren zum Redaktionsschluss immer noch nicht veröffentlicht. Bereits die vorläufigen Zahlen zeigen, dass das Unternehmen weit unter dem abgeschnitten hat, was noch im Dezember 2020 prognostiziert wurde. Damals avisierte Northern Data Erlöse von 120 bis 140 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis von 45 bis 60 Millionen Euro. Am Ende blieben laut Unternehmensmeldung 16,4 Millionen Erlöse und ein Betriebsverlust in Höhe von 12,4 Millionen Euro.
Die Hessen hatten im Jahresverlauf zwar Übernahmen, Verkäufe und Strategiewechsel in Serie angekündigt. Der Tatsache, dass man die eigene Prognose deutlich verfehlt hatte, widmete man aber keine Zeile, selbst als man im August die Verzögerung des Abschlusses erstmals meldete. Allein das macht die Aktie bis auf Weiteres nicht investierbar. Das sehen im Übrigen auch die Analysten von SMC Research so: "Wir haben uns entschieden, unsere Coverage so lange auszusetzen, bis das Unternehmen seine Informationspolitik in Richtung einer zeitnäheren und offeneren Kommunikation geändert und geprüfte Zahlen auch über das aktuelle Geschäftsmodell veröffentlicht hat."
Northern Data scheint erst mal so weitermachen zu wollen. Das Unternehmen hat mit der Veröffentlichung der Ergebnisverfehlung für 2020 eine neue Geschäftsprognose für 2021 veröffentlicht. Obwohl es keine Indikation für die Halbjahreszahlen gibt, sollen nun im laufenden Jahr 180 bis 220 Millionen umgesetzt werden, das Ergebnis soll bei 100 bis 125 Millionen Euro landen. Anleger schauen lieber von der Seitenlinie zu.