Um die massiven Einbußen wettzumachen, hat die Branche die Investitionen in neue Ölfelder stark heruntergefahren und neue Projekte erst einmal auf Eis gelegt.
Ganz anders läuft es in Norwegen. Vor gut einem Jahr wurde dort ein neuer "Sweet Spot", also ein besonders lukratives Ölfeld, in Betrieb genommen. Johan Sverdrup ist das drittgrößte Ölfeld des Landes und liegt direkt vor der Küste Norwegens. Dank dem Einsatz der modernsten Technologie liegt der Break-even für die Erschließung des gesamten Feldes unter 20 Dollar pro Barrel Erdöl. Hauptakteur auf dem Ölfeld ist Equinor, Norwegens größter Ölkonzern, sowie mit einem kleineren Anteil die norwegische Aker BP. Während Equinor weltweit Öl und Gas fördert, ist Aker BP ausschließlich in Norwegen aktiv. Die niedrigen Erdölpreise belasten auch die Zahlen der Norweger. Doch jetzt könnte die Wende kommen.
Konjunktur erholt sich
In Asien zeichnet sich bereits ab, was das neue Jahr bringen könnte. Schneller als angenommen hat sich die chinesische Wirtschaft vom Corona-Schock erholt und bereits wieder das Vorkrisenniveau erreicht. China gilt als die Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft. Die Hoffnung der übrigen Welt liegt nun in den Impfstoffen. Erholt sich die Weltwirtschaft, steigt die Nachfrage nach Erdöl und damit auch der Preis für das schwarze Gold. Branchenbeobachter gehen bereits zur Mitte des Jahres von einer ansteigenden Nachfrage aus.
Von einem steigenden Ölpreis werden vor allem die Firmen profitieren, die ihre Produktion schnell hochfahren können und dabei niedrige Förderkosten haben. Beides trifft auf die norwegischen Unternehmen zu. Equinor ist ein Basisinvestment in die Branche. Neben dem Öl- und Gasgeschäft wird auch das Geschäft mit erneuerbarer Energie kontinuierlich ausgebaut. Aker BP ist eine reine Wette auf einen steigenden Ölpreis. Beide Aktien notieren weit unter ihren historischen Hochständen.