In den Weihnachtspredigten wurde landauf, landab gemahnt: Die Schöpfung müsse bewahrt, der Ressourcenverbrauch und das Leben im Überfluss eingeschränkt werden. So richtig das im Grundsatz ist, so geht es doch an der Realität vorbei. Der Konsum von fossilen Energieträgern und Rohstoffen stieg zwar nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst parallel mit der Wirtschaftsleistung, seit den 1970er-Jahren findet aber in den meisten Sektoren eine Entkoppelung statt: Der Materialverbrauch steigt langsamer als der Wohlstand oder sinkt sogar. Landete Bauschutt früher in der Deponie, werden heutzutage rund zwei Drittel wiederverwertet. Wog eine Aludose in den 1950ern 85 Gramm, sind es heute knapp 13 - eine Einsparung von 85 Prozent. Stellt man statt auf den absoluten Ressourcenverbrauch auf den pro Kopf ab, wird die Verbesserung noch augenfälliger: Während das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf seit 1990 um ein Viertel zugenommen hat, ist der Ressourcenverbrauch pro Kopf um ein knappes Drittel zurückgegangen. Es ist möglich, durch Recycling und Innovationen Ressourcen zu sparen, ohne sich einzuschränken. Die Prediger sollten nicht recyceln, sondern über eine Innovation nachdenken.
Der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erklärte Hasso Plattner, einer der Gründer von SAP, warum er auswandern würde, wenn die Vermögensteuer, die SPD, die Linke und Teile der Grünen fordern, tatsächlich käme. Plattner, großer Mäzen und Stifter, weist nicht nur auf die fatalen Folgen für Unternehmensgründungen und Wachstumsunternehmen hin, sondern auch auf das verheerende Signal an Unternehmer. Die enteignungsgleichen Folgen der Vermögensteuer verschreckten diejenigen, die Arbeitsplätze schaffen.
Das Börsenjahr 2019 war äußerst erfolgreich. Zum Jahreswechsel hat sich der Optimismus verstärkt, dass es 2020 eine positive Fortsetzung finden wird. Nicht nur, dass es zu Aktien angesichts der Nullzinsen keine attraktive Alternative gibt, mittlerweile verstärkt sich auch die Konjunkturzuversicht.