von Herausgeber Frank-B. Werner

Nachlässigkeit in der IT kann Menschenleben kosten. Seit dem vergangenen Wochenende weiß das wohl jeder. Eine der bisher größten Cyberattacken aller Zeiten legte Hunderttausende Computer in über 150 Ländern lahm. Besonders dramatisch war die Lage in Großbritannien, wo Krankenhäuser Patienten abweisen und Operationen verschieben mussten. Britische Ärzte gehen davon aus, dass Menschen sterben mussten, die man unter normalen Bedingungen hätte retten können. Es ist jedenfalls nicht zu verstehen, dass IT-Netze in wichtigen Institutionen wie Krankenhäusern nicht geschützt werden. So kann man sich über das Gerede von der Digitalisierung wundern. Dann lieber analog, aber lebendig.

Am Montag ist in Peking der Gipfel zum Projekt "Neue Seidenstraße" zu Ende gegangen. Es ist das größte Infrastrukturprojekt, das je in Angriff genommen wurde. Über 50 Länder gehören zu den Anrainern der unter diesem Sammelbegriff zusammengefassten historischen Transportwege; über 100 Länder nahmen an der Konferenz teil. Das Projekt könnte sowohl zur Befriedung unsicherer Weltregionen beitragen als auch den Wohlstand abseits der Anlieger mehren. Für den Erfolg des Projekts wird die langfristige, möglichst korruptionsfreie Finanzierung entscheidend sein. Für Börsianer wird es auf jeden Fall wichtig, die weiteren Fortschritte zu beobachten: Zunächst sollten Baufirmen, die Baustoffindustrie und die Hersteller von Verkehrsinfrastruktur profitieren.

Er hat sich in den vergangenen Jahren schwergetan. Als einer der Väter des Monetarismus hielt Allan H. Meltzer nichts von einer aktivistischen Geldpolitik. Die seit der Finanzkrise von den großen Notenbanken auf der ganzen Welt praktizierte Geldschwemme geißelte er als Unglück, weil dadurch strukturelle Schwächen nicht beseitigt, sondern nur verlängert und verhärtet werden. Als Berater von Ronald Reagan wurde er oft kritisiert und prägte den wunderbaren Satz: "Kapitalismus ohne Scheitern ist wie Religion ohne Sünde". In der vergangenen Woche ist Allan H. Meltzer 89-jährig gestorben.