von Herausgeber Frank-B. Werner

Öfter las man in den vergangenen Monaten von Schwierigkeiten der meist hochspekulativen Hedgefonds. Nun, das waren wohl Einzelfälle, denn die dieser Tage vom Institutional Investor’s Alpha Magazine veröffentlichte Liste der bestverdienenden Hedgefonds-Manager zeigt ganz im Gegenteil goldene Zeiten. An der Spitze stand 2013 David Tepper (Appaloosa Management). Er trug 3,5 Milliarden Dollar nach Hause, was ihm seine Investoren gönnen werden, denn sie verdienten ein Vielfaches, weil Teppers Wette auf die Erholung der US Airlines aufging. Obwohl seine SAC Capital wegen eines Insidervergehens die Rekordstrafe von 1,8 Milliarden Dollar bezahlen musste, wirtschaftete Gründer Steven Cohen mit dem Geld seiner Anleger ebenso erfolgreich, sodass für ihn immerhin noch 2,4 Milliarden und Platz 2 übrig blieben. Insgesamt sackten die 25 Spitzenleute 21 Milliarden ein. Probleme sehen anders aus.

Mit sichtlichem Erstaunen meldeten am Sonntagabend die öffentlich-rechtlichen TV-Nachrichten, dass die Schweizer Bürger die Einführung eines landesweiten Mindestlohns mit fast 80 Prozent der Stimmen verworfen hatten. Die Einführung von mehr Elementen direkter Demokratie wird hierzulande ja gern mit dem Argument abgelehnt, das Stimmvolk sei gefährdet, populistischen Rattenfängern auf den Leim zu gehen. Wie die Eidgenossen uns lehren, ist wohl eher das Gegenteil der Fall, und bei den Menschen ist mehr ökonomischer Sachverstand verbreitet als - zumindest - in der deutschen classe politique.

Acht Milliarden Euro will die Deutsche Bank im Zuge einer Kapitalerhöhung aufnehmen. Neuer Ankeraktionär will das Emirat Katar (auch ein großer VW-Aktionär) mit einem Anteil von sechs Prozent werden. Mit der Kapitalspritze ist das Institut nicht nur für den im Sommer anstehenden Bankenstresstest der Europäischen Zentralbank gerüstet, sondern in der Kapitalausstattung wieder mit den größten Konkurrenten vergleichbar. Am wichtigsten für treue Altaktionäre: Nach Jahren der Bilanzkonsolidierung und des Kostensenkens wechselt die Deutsche Bank wieder in den Wachstumsmodus.