von Herausgeber Frank-B. Werner
Angela Merkel war auf dem Gipfeltreffen der sieben größten westlichen Industriestaaten in Taormina auf Sizilien zurecht ein wenig verschnupft über den amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Deutschland verhalte sich "schlecht, sehr schlecht", jammerte Trump: "Schauen Sie sich die Millionen Autos an, die sie in den USA verkaufen." Und soll dann sogar gedroht haben: "Wir werden das stoppen." Dabei hätte die Kanzlerin umgekehrt Grund zur Klage gehabt. Der Marktanteil der deutschen Autobauer ist innerhalb von fünf Jahren von 8,6 Prozent auf 7,3 Prozent gefallen. Umgekehrt kamen die amerikanischen Hersteller Ford und General Motors (über die inzwischen an Peugeot verkaufte Marke Opel) auf knapp 19 Prozent. Dazu kommt noch, dass BMW fast alle Geländewagen in den USA herstellt. Auch unzählige Mercedes-Limousinen werden in den USA zusammengeschraubt und nach Europa verschifft, während Apple und Nike uns mit in Asien gefertigten Waren überschwemmen. Die Diskussion um fairen Handel ist noch nicht zu Ende.
Auch Nobelpreisträger Robert Shiller ("Irrationaler Überschwang") ist nicht bekannt dafür, ein großer Freund des amerikanischen Präsidenten zu sein. Nun meldete er sich mit der Einschätzung zu Wort, es sei gut möglich, dass die Aktienkurse in den USA noch einmal um 50 Prozent steigen könnten, wenn Trump tatsächlich seine Unternehmenssteuerreform durchziehen könne. Im Klartext: Shiller, der sonst vor Überhitzungen an den Märkten warnt, hält einen Dow Jones von 30 000 Punkten für möglich.
Vor zwei Jahren führte die Große Koalition die sogenannte Mietpreisbremse ein. Für die meisten Beobachter nicht überraschend, hat sie sich als weitgehend wirkungslos herausgestellt. Nun will die SPD mit noch mehr und noch komplizierteren Regelungen nachbessern. Warum eigentlich haben wir in Sachen Wohnen so wenig Vertrauen in den freien Markt? Der regelt es sonst doch auch ganz gut.