Von einer "Steuerrevolution" sprach Finanzminister Olaf Scholz ganz begeistert nach dem Treffen mit seinen Amtskollegen der G-7-Staaten. Erstmals soll es weltweit eine Mindeststeuer auf Firmengewinne geben. Die Hochsteuerländer nehmen dabei große Worte in den Mund, sprechen von Steuergerechtigkeit und vom Austrocknen von Steueroasen. Bei genauem Hinsehen handelt es sich indes lediglich um eine Wettbewerbsbeschränkung. Kleinere Länder wie Irland, die mit niedrigen Steuern Konzerne und Forschungsaktivitäten anziehen, werden damit unter Druck gesetzt. Zu Recht stören sie sich an der Doppelmoral. Wer zum Beispiel in strukturschwachen deutschen Bundesländern investiert, erhält bis zu 25 Prozent der Kosten vom Staat. Man will gar nicht genau wissen, was sich das Land Brandenburg die Ansiedlung der "Gigafactory" von Elon Musk in Grünheide vor den Toren Berlins hat kosten lassen.
Zwei Jahre nach der grünen Welle bei den Wahlen für das Bundesparlament haben die Schweizer am vergangenen Sonntag das neue CO2Gesetz in einer Volksabstimmung beerdigt. Das ist kein gutes Zeichen für den Wahlkampf von Annalena Baerbock. Sobald das Portemonnaie die Debatte beherrscht, scheint die Begeisterung für das Klimathema deutlich nachzulassen. Nach all den Fehlprognosen in der Corona-Politik kann man es den Leuten auch nicht verdenken, dass sie nur eingeschränktes Vertrauen in Modelle haben, die einige Jahrzehnte in die Zukunft reichen. Die Sorge um die finanziellen Folgen der Klimaschutzmaßnahmen überwiegt dann ganz schnell die Angst vor dem Klimawandel - und das Kreuzchen wird nicht mehr bei Grün gemacht.
In El Salvador muss in Zukunft jeder, der technisch dazu in der Lage ist, Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen. Der kleine mittelamerikanische Staat, in dem bislang mit dem US-Dollar bezahlt wird, ist damit das erste Land der Welt, das die Kryptowährung gesetzlich anerkennt. Was das bringen soll, weiß keiner. Immerhin hat Nayib Bukele seinen Ruf als "cooler" Präsident gefestigt.