von Herausgeber Frank-B. Werner
Im Monatsbericht für Oktober widmet die Deutsche Bundesbank ein ganzes Kapitel dem "Spar- und Anlageverhalten privater Haushalte in Deutschland vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes". Die Währungshüter konstatieren zunächst, dass die reale Rendite des Gesamtvermögens der Deutschen zwischen 1991 und 2007 bei 3,5 Prozent lag, seit 2008, als die große Finanzkrise ausbrach, aber nur noch bei durchschnittlich 1,5 Prozent. Die Ursache für diesen Rückgang sehen sie - holzschnittartig verkürzt - allerdings nicht in den niedrigen Nominalzinsen auf Kontoguthaben und Spareinlagen, sondern in dem deutlich geringeren Anteil von Aktien und Investmentfonds. Die Botschaft zwischen den Zeilen: Nur wer ein gewisses Risiko eingeht, kann auch eine akzeptable Rendite erwarten, wer das Risiko meidet, wird mit geringer Verzinsung seiner Ersparnisse bestraft.
Rund eine Million Menschen beträgt der Saldo zwischen denen, die in diesem Jahr nach Deutschland zuwandern, und denen, die von hier fortziehen - so viele wie noch nie seit den Wanderungsbewegungen der unmittelbaren Nachkriegszeit. Das zumindest ist die aktuelle Prognose der Wirtschaftsforschungsinstitute. Es werden also recht bald sehr viele Menschen eine Arbeit suchen. Darunter werden viele sein, die aufgrund mangelnder Ausbildung oder eingeschränkter Sprachkenntnisse zumindest am Anfang nur eine Hilfstätigkeit ausüben können. Der Mindestlohn grenzt diese Menschen aus, die Bundesregierung muss hier dringend etwas tun.
Während uns nach wie vor das Wolfsburger Dieselgate in Trab hält, drängen die Konkurrenten vorwärts. Toyota hat laut aktueller Absatzzahlen Volkswagen wieder von Platz 1 verdrängt und General Motors macht sich auf, im Bereich der Elektrotechnologie zum großen Wurf auszuholen. Der koreanische Partner LG soll Elektromotor und Batterietechnologie liefern. Eine neue Allianz, die die deutschen Autobauer im Auge behalten sollten.