von Herausgeber Frank-B. Werner
Jack Ma, den Gründer und Chef des chinesischen Amazon-Pendants Alibaba, kennt hierzulande noch der eine oder andere, aber sonst sind die Namen von Milliardären aus dem Reich der Mitte kaum jemandem bekannt. Dabei leben 318 von ihnen in der immer noch von einer kommunistischen Einheitspartei beherrschten, mittlerweile zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Das zumindest hat eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC und der größten Vermögensverwaltungsbank der Welt, der UBS, zutage gefördert. Damit schließen die chinesischen Superreichen in Siebenmeilenstiefeln zum Mutterland des Kapitalismus auf. In den USA sind 563 Milliardäre zu Hause. Zum Vergleich: Europa bringt es auf 342.
Während in Berlin die potenziellen Koalitionäre von CDU, CSU, FDP und Grünen um Gemeinsamkeiten ringen, werden von Verbänden, Gewerkschaften und Interessengruppen jede Menge Begehrlichkeiten an die Verhandler herangetragen. Da ist es wohltuend, wenn einmal keine finanziellen Forderungen gestellt werden. "Mehr Demografie wagen", lautet die Wortmeldung des Bundesverbands Initiative 50plus, der möchte, dass die neue Bundesregierung eine zentrale Verantwortung zur Bewältigung des demografischen Wandels schafft.
Rechtzeitig zum Weltspartag präsentierte die "Frankfurter Allgemeine" unlängst die Antworten des Göttinger Psychologen Borwin Bandelow zu der Frage, warum gerade die Deutschen im internationalen Vergleich bei der Geldanlage so auf Sicherheit bedacht sind. In der Tat ist es ja verblüffend, dass der Großteil der Bundesbürger Geld lieber bei Nullzinsen auf Spar- und Girokonten liegen lässt, als mit Aktien vernünftige Dividendenerträge zu kassieren. Bandelow erklärt nun, dass es sich nicht um eine spezielle Einstellung der Deutschen in Geldfragen handele, sondern diese ganz allgemein "im Vergleich zu Menschen in anderen Ländern ein eher vorsichtiges Wesen" zeigten.