In dem Maß, wie die Börsenkurse steigen, wächst die Lautstärke der Mahner. Einer Stimme sollte man dabei durchaus zuhören. Wie das Institute of International Finance dieser Tage zeigte, sind die weltweiten Schulden im ersten Halbjahr auf insgesamt 220 Billionen Euro gewachsen. Das entspricht ungefähr dem Dreifachen der in der Welt in einem Jahr produzierten Güter und Dienstleistungen. Treiber sind die USA und China - in den Schwellenländern stiegen die Schulden zwar auch auf einen neuen Rekord, sie machen dort aber nur ungefähr das Doppelte der Wirtschaftsleistung aus. Schuldenmacher sind - überall auf der Welt - alle Sektoren gleichermaßen: Staaten, private Haushalte, Finanzsektor und sonstige Unternehmen, wobei die Staatsverschuldung am schnellsten gestiegen ist. Sie macht jetzt rund 60 Billionen Euro aus.
Die Kollegen des Schweizer Finanzportals Cash haben sich die Mühe gemacht, in die Depots der ganz, ganz großen Anleger zu schauen. Trotz - oder gerade wegen? - der Hausse war Starinvestor Warren Buffett zum Beispiel im dritten Quartal fast untätig. Er hat inzwischen fast 125 Milliarden Dollar Cash angesammelt. Neu eingestiegen ist er beim US-Erdölförderer Occidental Petroleum sowie beim Möbelhändler RH. Geringfügig vermindert hat er seine Apple-Position, größere Verkäufe nahm er bei der Bank Wells Fargo und bei Philips vor. Die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates und seiner Frau Melinda wiederum stockte ihre Position bei Buffetts Berkshire Hathaway auf und baute eine kleine Position beim Fleischersatzhersteller Beyond Meat auf.
Am heutigen Donnerstag werden die neuesten Werte des Verbrauchervertrauens für die Eurozone bekannt gegeben. Im Vormonat war es noch auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2018; nun wird mit einer leichten Erholung gerechnet. Am Freitag folgen die Schnellschätzungen der Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und das Verarbeitende Gewerbe. Auch hier wird eine Verbesserung erwartet. Die Bodenbildung verstärkt sich.