von Frank-B. Werner
Der Mindestlohn feiert in diesen Tagen seinen ersten Geburtstag. Seine Einführung war von vielen Befürchtungen begleitet. Dass die Zahl der Erwerbstätigen 2015 bundesweit noch einmal gestiegen und die Arbeitslosenquote gesunken ist, hat die Berliner Arbeitsmarktpolitiker nun nachgerade euphorisiert. Dass mögliche negative Nebenwirkungen nur durch die gute Konjunktur übertüncht sein könnten, kommt ihnen nicht in den Sinn. Sie denken bereits über die nächsten Eingriffe nach. Auf der Interventionsagenda steht nun die Zeitarbeit. Die wurde zwar erst 2003 dereguliert und brachte viele Menschen in Lohn und Brot, doch will die große Koalition hier das Rad der Zeit zurückdrehen. Ein Zeitarbeiter soll maximal 18 Monate eingesetzt werden dürfen und nach neun Monaten denselben Lohn erhalten wie Angehörige der Stammbelegschaft. Adieu Flexibilität - die gerade bei der Integration von Flüchtlingen so wichtig wäre.
Kurz vor Weihnachten kam die Gesellschaft für Konsumforschung noch mit einer guten Nachricht: Nach vier Monaten der Eintrübung hat sich das Konsumklima wieder aufgehellt. Die Anschläge von Paris und die auch in Deutschland - zumindest gefühlt - gestiegene Terrorgefahr haben offensichtlich bei den Verbrauchern keinen größeren Eindruck hinterlassen. Ganz im Gegenteil. Die Entwicklung von Konjunktur und Einkommen wird wieder positiver eingeschätzt. Der Handel wird einen guten Start ins Jahr erwischen. Eine starke Binnenkonjunktur sollte auch der deutschen Börse Rückenwind verschaffen.
Das Jahresende bietet traditionell Gelegenheit, Bilanz zu ziehen. Ich hoffe, die Ihrige fällt positiv aus. Und ich wünsche uns allen, dass wir in einem Jahr auf ein erfreuliches 2016 zurückblicken können. Lassen Sie uns trotz aller Probleme und Unwägbarkeiten unverzagt den Jahreswechsel feiern. Im Namen aller Mitarbeiter wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch, insbesondere aber Gesundheit, Glück und natürlich allzeit ein gutes Händchen bei Ihren Wertpapierdispositionen!