Doch nun herrscht Zuversicht: "Wenn man den Fortschritt betrachtet, den wir seit dem vierten Quartal des Vorjahres gemacht haben, dann zeigt das, dass wir die Wende eingeleitet haben", sagte Novartis-Chef Joseph Jimenez am Dienstag.
Konzernweit bekam Novartis im zweiten Quartal die Kosten für die Sanierung von Alcon und die wachsende Konkurrenz durch Nachahmermedikamente für sein wichtiges Blutkrebsmittel Glivec zu spüren: Der bereinigte Gewinn schrumpfte um zwei Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Damit schnitt der weltgrößte Hersteller von verschreibungspflichtigen Medikamenten aber dennoch etwas besser ab als Analysten erwartet hatten. Die Aktie legte um 1,2 Prozent zu.
ALCON ENTTÄUSCHT BISLANG ERWARTUNGEN
Alcon gilt als eines der größten Sorgenkinder des Konzerns: Novartis hatte die auf Augenchirurgie und Kontaktlinsen ausgerichtete Sparte einst für mehr als 50 Milliarden Dollar von Nestle gekauft. Doch die Tochter konnte die hohen Erwartungen nie erfüllen, weshalb die Basler die Zukunft des einstigen Hoffnungsträgers innerhalb des Konzerns infrage stellen. Bis Jahresende soll nun eine Entscheidung fallen, ob Novartis Alcon behält, an die Börse bringt oder an Dritte weiterverkauft. Die bessere Entwicklung gibt dem Konzern nach Ansicht von Jimenez nun mehr Spielraum für einen Börsengang. "Dadurch wird zum Beispiel ein Ausstieg über den Kapitalmarkt eine Möglichkeit, weil wir ein wachsendes Geschäft haben mit Margen, die voraussichtlich über die Zeit wachsen werden."
Im abgelaufenen zweiten Quartal wuchs Alcon währungsbereinigt um drei Prozent nach einem Plus von einem Prozent zu Jahresbeginn. Der operative Verlust weitete sich wegen der Kosten für die Sanierung jedoch auf 19 von sieben Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum aus.
GENERIKA-GESCHÄFT LÄUFT MÄSSIG
Weniger gut läuft es für die Schweizer im Generika-Geschäft: Dort macht dem Konzern vor allem der Preisdruck in den USA zu schaffen. Und im Pharma-Kerngeschäft sorgen Nachahmermedikamente für das Blutkrebsmittel Glivec für Einbußen. Diese konnte Novartis allerdings durch steigende Verkäufe bei anderen Arzneien wettmachen: Beim Herzmedikament Entresto etwa konnte der Konzern den Umsatz währungsbereinigt mehr als verdreifachen.
Für das Gesamtjahr bekräftigte die Firma ihre Zielvorgaben: Novartis geht zu konstanten Wechselkursen von einem weitgehend stagnierenden Umsatz aus. Der bereinigte Betriebsgewinn dürfte in etwa stabil bleiben oder um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag sinken.
rtr