Pharma-Aktien gelten zwar als relativ krisenresistent, dem Abwärtssog, der von den Kursturbulenzen der vergangenen Monate ausging, konnten sie sich aber nicht entziehen. Auch sonst waren viele Branchenvertreter in den vergangenen Jahren nicht frei von Sorgen. Vielmehr sorgte die wachsende Konkurrenz durch neue Produkte aus dem Biotechbereich sowie auslaufende Patente auf alle Medikamente für einige Sorgenfalten bei den Verantwortlichen.
Doch wenn es beispielsweise nach den Analysten bei der Ratingagentur Scope geht, dann ist die Talsohle inzwischen durchschritten. "Wir erwarten für die kommenden Jahre weltweit ein jährliches Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent, das damit deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum liegt", sagt Olaf Tölke, Head of Corporates bei Scope Ratings. Ein wichtiger Grund für die jetzige Trendwende: Die Firmen verkaufen immer mehr biologische Präparate. Diese Medikamente basieren auf lebenden Proteinen, die Generika-Hersteller nur mit großem Aufwand nachbauen können. Die Folge: Wenn der Patentschutz für ein Medikament ausläuft, ist der Konkurrenzdruck deutlich geringer als in der Vergangenheit.
Analyst Tölke schätzt, dass der Umsatz eines Original-Herstellers in solchen Fällen nur um 30 bis 40 Prozent zurückgeht. Bei klassischen, chemisch hergestellten Wirkstoffen bricht der Umsatz häufig doppelt so stark ein. In den vergangenen Jahren waren Patente mit einem Umsatzvolumen von rund 20-40 Milliarden Dollar pro Jahr ausgelaufen, inklusive mehrerer Blockbuster-Medikamente, deren Umsatz in der Folge um bis zu 80 Prozent eingebrochen war. Doch jetzt seien die Pipelines der Hersteller wieder gut gefüllt, wobei gleichzeitig die Nachfrage nach Medikamenten aufgrund einer wachsenden und alternden Weltbevölkerung sowie zunehmenden chronischen Krankheiten steigt.
Die jüngste Berichtssaison ist aber noch enttäuschend verlaufen. Deshalb gilt es bei der Suche nach aussichtsreichen Pharmaaktien auch nach wie vor sehr genau hinzusehen. Die Analysten von Jefferies haben genau das getan und in einem 62-seitigen Report die Perspektiven der von ihnen weltweit abgedeckten Pharmawerte unter die Lupe genommen. Zu den Ergebnissen zählt es, dass die US-Investmentbank aufgrund von Bewertungsüberlegungen insbesondere Bristol-Myers Squibb und Novo Nordisk als schlichtweg überteuert einstuft. Die Liste der Kaufempfehlungen enthält aber auch einige Titel mit hohem Kurspotenzial. Börse Online hat davon fünf Aktien herausgefiltert, die auf den nächsten Seiten etwas näher vorgestellt werden Die Kurspotenziale bewegen sich in diesen fünf Fällen zwischen 21 Prozent und 51 Prozent.
Jefferies-Pharma-Aktien-Favorit Nummer fünf: Roche Holding AG Genussscheine (WKN: 855167, 251,80 Schweizer Franken, 229,75 Euro, alle Kurs- und Bewertungsangaben beziehen sich auf den Stand vom 07.03.)
Viel gelobt, zumindest unter langfristigen Aspekten, wird fast immer und überall die Schweizer Roche Holding AG. Doch beim Blick auf den Chart zeigt sich, dass der Kurs trotz der regen Fürsprache schon länger nicht mehr wirklich vorangekommen ist. Nach dem in der Vorwoche erfolgten Dividendenabschlag von 8,10 Franken je Aktie bewegt sich die Notiz auf einem bereits im Mai 2013 erreichten Niveau.
Zuletzt wurde der Kurs im Zaum gehalten durch Quartalszahlen, die zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind, aber eben auch keinen Anlass boten für eine grundsätzliche Neubewertung. Sogar negativ aufgenommen wurden dabei höher als erwartet ausgefallene Finanzkosten und eine Steuerquote, die auf Jahressicht von 24,1 Prozent auf 26,6 Prozent gestiegen ist. Bei als leicht besser als erwartet ausgefallenen Umsatzzahlen für 2015 kritisiert auch Jefferies, dass das Kernergebnis je Aktie wegen der höheren Steuern und nicht-operativer Kosten um drei Prozent unter der Konsensschätzung ausgefallen sei.
Für Roche geht es nun darum, um laufenden Jahr zu liefern, In Aussicht gestellt wird dabei, dass das Kernergebnis je Aktie 2016 stärker als der Umsatz steigen soll. Laut Jefferies bewegt sich die Konsensschätzung hier auf rund 12 Prozent Wachstum, wobei den Unternehmensangaben zufolge beim Umsatz auf Basis konstanter Wechselkurse ein Zuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich angepeilt wird. Nach dem Studium der Zahlen konstatiert die US-Investmentbank, das es kurzfristig an einem echten Kurskatalysator für die Aktie mangeln dürfte. Mit Blick auf die bereits erwähnte Dividendenzahlung ist zu beachten, dass inzwischen zwar zum 29. Mal in Folge die Ausschüttung erhöht wurde, die für das Geschäftsjahr 2015 gezahlten 8,10 Franken je Akte aber unter den Konsensprognosen lagen. Wenigstens wurde aber für 2016 eine erneute Dividendenanhebung in Aussicht gestellt.
Jefferies hat das Kursziel für den Titel jüngst von 320 Franken auf 305 Franken gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt. Auf der tieferen Basis beträgt das Kurspotenzial aber immer noch 21,1 Prozent. Auch Börse Online rät mit einem Kursziel von 300 Franken unter der Annahme zum Kauf, dass Roche für den nächsten Gewinnschub gut gerüstet ist, um die ab 2017 drohenden Patentabläufe mehr als kompensieren zu können. Beim Umsatzwachstum von 2015 bis 2020 sagt Jefferies eine Wachstumsrate von 6,6 Prozent voraus. Die Erwartungshaltung beim Gewinnwachstum beträgt für diesen Zeitraum 11,8 Prozent p.a. und das Verhältnis von Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Gewinnwachstum wird auf 1,6 beziffert. In beiden Fällen steht man damit besser da als der weltweite Branchendurchschnitt. Bei einem für 2016 auf 14,76 Franken taxierten Gewinn je Aktie ergibt sich ein geschätztes KGV von rund 17.
Jefferies-Pharma-Aktien-Favorit Nummer vier: Novartis AG (WKN: 904278, 73,40 Schweizer Franken, 66,81 Euro)
Der zweite Mitfavorit aus dem Pharmasektor kommt mit Novartis ebenfalls aus der Schweiz. Diesem Titel ist es an der Börse zuletzt aber sogar noch schlechter ergangen als Roche. In der Spitze ist hier der Kurs zuletzt bis auf 69,55 Franken abgesackt, nachdem er im Juli 2015 noch bei 102,30 Franken notierte. Nach der jüngsten Ergebnisbekanntgabe hagelte es passend dazu Negativkommentar von den Analysten. Schlecht aufgenommen wurde dabei vor allem der Ausblick. Novartis strebt bei konstanten Wechselkursen beim Nettoumsatz und beim operativen Kernergebnis jeweils nur Werte weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres an, Analysten hatten sich aber mehr versprochen. Das gilt auch für die um vier Prozent auf 2,70 Franken je Aktie erhöhte Dividende. Hier hatte man im Schnitt mit 2,85 Franken gerechnet. Da half es dann auch nicht mehr, dass ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu zehn Milliarden Franken geplant ist.
Zu schaffen macht Novartis weiterhin die Konkurrenz durch Generika, speziell beim umsatzstarken Krebsmedikament Glivec. Die Einbußen durch die preiswerteren Nachahmerarzneien schätzt der Konzern auf 3,2 Milliarden Dollar, nach 2,2 Milliarden im Jahr 2015. Auch der starke Dollar werde wieder Spuren hinterlassen, hieß es. Sehr ernüchternd war zudem, dass das Herzmittel Entresto im Schlussquartal 2015 lediglich Umsätze von fünf Millionen Dollar erzielte. Damit ist es noch ein weiter Weg bis zu den jährlichen Spitzenerlösen von mindestens fünf Milliarden Dollar, die Analysten bisher diesem Medikament zugetraut haben. Nicht wie erhofft läuft es außerdem für die Augensparte Alcon.
Auch Jefferies ruderte vor diesem Hintergrund beim Kursziel von 112 Franken auf 104 Franken zurück. Das lässt dem Kurs trotzdem noch immer rund 44 Prozent Luft nach oben. Die Kaufempfehlung wurde folglich bestätigt, zumal die US-Investmentbank den Schweizer Pharmakontern für deutlich unterbewertet hält. Auf Basis des für 2016 erwarteten Gewinns je Aktie ergibt sich ein KGV von knapp 15.
Beim Umsatzwachstum von 2015 bis 2020 wird eine Wachstumsrate von 3,5 Prozent p.a. prognostiziert. Die Messlatte beim Gewinnwachstum liegt für diesen Zeitraum bei 10,6 Prozent p.a. und das Verhältnis von Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Gewinnwachstum wird auf 1,39 veranschlagt. Bei der letztgenannten Bewertungskennziffer ergibt sich daraus ein deutlicher Abschlag gegenüber der Konkurrenz. Novartis führt den Titel derzeit unter "Beobachten".
Jefferies-Pharma-Aktien-Favorit Nummer drei: Eli Lilly (WKN: 858560, 73,40 Dollar, 66,625 Euro)
Bei Eli Lilly ist ein Chartbild wie auch bei den meisten anderen Pharmavertretern zu konstatieren. Das heißt, nach einer zuvor klaren Anstieg ist zuletzt etwas Sand ins Getriebe kommen. Kurzfristig ergibt sich daraus ein Abwärtstrend und mittelfristig ein Seitwärtstrend.
Jefferies bezeichnet die Ergebnisse für das vierte Quartal zwar als solide, aber beim Ausblick hapert es. Auch dieser US-Pharmakonzern blickt vorsichtig nach vorne. Beim Gewinn je Aktie wird seit Januar für 2016 ein bereinigter Gewinn je Aktie von 3,45 bis 3,55 Dollar erwartet. Analysten hatten dagegen mit 3,65 Dollar je Anteilsschein kalkuliert. Auch beim Umsatz ist Eli Lilly weniger zuversichtlich als die Beobachter. In diesem Jahr wird der Umsatz derzeit bei 20,2 bis 20,7 Milliarden Dollar gesehen. Das wären etwa drei Prozent mehr als 2015, aber weniger als die von Analysten im Januar noch geschätzten 21,36 Milliarden Dollar.
Damit in den Aktienkurs wieder mehr Zug kommt, wären Erfolge bei der Einführung neuer Arzneien wichtig, an denen die Gesellschaft arbeitet. Konkret hat der Konzern neun Arzneimittelkandidaten in der letzten klinischen Phase bzw. bereits die Zulassung beantragt. Sie sollen unter anderem in den Bereichen Diabetes, Krebs und Immunologie zum Einsatz kommen. Das Geschäft mit dem bekannten Krebsmedikaments Alimta ist allerdings jüngst in Teilen Europas in Gefahr geraten, nachdem der Oberste Gerichtshof in Großbritannien entschieden hat, dass eine Alimta-Nachahmerversion der Patentierung des Medikaments durch Lilly nicht widerspreche.
Jefferies sieht den Gewinn je Aktie in 2016 bei 3,52 Dollar. Daraus ergibt sich ein KGV von 20,9. Das Umsatzwachstum von 2015 bis 2020 wird auf 5,9 Prozent p.a. beziffert. Für das Gewinnwachstum werden in diesen Zeitraum 16 Prozent p.a. vorhergesagt, was bei Einlösung dieser Hoffnung ein wichtiges Argument für die Aktie ist. Beim Verhältnis von Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Gewinnwachstum ergibt sich ein Wert von 1,27, was als moderat einzustufen ist. Jefferies hat jüngst zwar das Kursziel von 125 Dollar auf 110 Dollar gesenkt, die Kaufempfehlung aber bekräftigt. Das Kurspotenzial beträgt deutliche 49,9 Prozent. BörseOnline hat die Aktie derzeit in der "Beobachten"-Liste.
Jefferies-Pharma-Aktien-Favorit Nummer zwei: Pfizer Inc. (WKN: 852009, 29,79 Dollar, 27,00 Euro)
Keine wirklich gute Presse und damit auch keine leichten Stand an der Börse hatte in den vergangenen Monaten Pfizer. So hat der Titel von August bis Februar in der Spitze rund 21 Prozent an Wert verloren. Unter dem Strich waren somit in den vergangenen zwei Jahren mit diesem im Dow Jones Industrial Average vertretenen Titel somit keine Kursgewinne zu machen. Charttechnisch gesehen bewegt sich die Aktie damit auf mittelfristiger Basis im Niemandsland.
In der skizzierten Kursentwicklung kommt folgendes zum Ausdruck: Das 1849 gegründete und weltweit größte Pharmaunternehmen hat schon seit einiger Zeit mit einer geringen Produktivität zu kämpfen. Hinzu kommt laut dem Bankhaus Sarasin der Verlust der Marktexklusivität bei einer Reihe von Produkten mit hohem Cashflow, was auch 2015 Umsatz und Gewinn schmälert. Die immense Umsatzbasis erfordert zudem eine überdurchschnittliche Anzahl neuer Produkte mit Blockbuster-Potenzial, um Wachstum zu generieren.
Die Hoffnung ist nun, dass die Pipeline über neue potenzielle Blockbuster verfügt. Um das Wertsteigerungspotenzial dieser innovativen Produkte voll auszuschöpfen, strebt Pfizer laut Sarasin eine Aufspaltung in mehrere kleinere Unternehmen entsprechend den neu eingerichteten Geschäftssegmenten an. Sehr wichtig ist außerdem natürlich der geplante Zusammenschluss mit Allergan, der ein Volumen von rund 150 Milliarden Dollar entspricht. Durch die damit Verlegung des Steuerdomizils von den USA nach Irland kann der Körperschaftssteuersatz von 25 Prozent auf etwa 18 Prozent gesenkt werden und ohne weitere Besteuerung auf hohe Cash-Bestände außerhalb den USA zugreifen. Dem Kurs hat das zuletzt aber nichts geholfen.
Auf der Ergebnisseite musste für das vierte Quartal 2015 aufgrund einer Sonderbelastung von 784,6 Millionen Dollar ein Verlust ausgewiesen werden. Hintergrund ist eine Einigung in einem Rabattstreit der inzwischen zu Pfizer gehörenden Wyeth Corp mit dem US-Gesundheitsprogramm Medicaid. Diese sieht eine Zahlung von 784,6 Millionen Dollar vor. Aus einem Nettogewinn von ursprünglich 613 Millionen Dollar wird dadurch ein Quartalsverlust von 172 Millionen Dollar. Mit Enttäuschung wurde darüber hinaus der Ausblick auf das laufende Jahr aufgenommen. Für 2016 erwartet der Vorstand unter Ausklammerung von Allergan einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,20 bis 2,30 Dollar nach 2,20 Dollar 2015. Der Umsatz soll 49 bis 51 Milliarden Dollar erreichen, nach 48,9 Milliarden Dollar erzielt im Vorjahr. Analysten hatten für 2016 bislang mit 2,36 Dollar Gewinn je Aktie und einem Umsatz von 52,5 Milliarden Dollar gerechnet.
Beim KGV ergibt sich am oberen Rand der Prognose ein Wert von knapp dreizehn. Jefferies kalkuliert dabei übrigens mit 2,31 Dollar und ist somit etwas optimistischer als Pfizer. Die US-Investmentbank führt Pfizer als eine von zwei Aktien aus dem beobachteten Pharma-Universum auch als "Franchise Pick". Das hat auch mit dem großen Kurspotenzial zu tun, das dem Titel zugebilligt wird. Das Kursziel beträgt 45 Dollar, was um 51 Prozent über den aktuellen Notierungen liegt. Beim Umsatzwachstum von 2015 bis 2020 wird eine Wachstumsrate von 5,9 Prozent p.a. erwartet. Für das Gewinnwachstum werden in diesen Zeitraum 7,7 Prozent p.a. erwartet und beim Verhältnis von Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Gewinnwachstum ergibt sich ein Wert von 1,75. BörseOnline führt die Aktie derzeit in der "Beobachten"-Kategorie.
Jefferies-Pharma-Aktien-Favorit Nummer eins: AbbVie Inc. (WKN: A1J84E, 56,40 Dollar, 51,21 Euro)
Bei der charttechnischen Bestandsaufnahme zum Aktienkurs von AbbVie kann man sich eine eigene Analyse sparen. Denn das Chartbild gleicht denen von anderen großen Pharmatiteln. Im Endeffekt heißt das, der Titel steckt mittelfristig in einem Seitwärtstrend fest.
Das 2013 aus einer Abspaltung von Abbott Laboratories hervorgegangen BioPharma-Unternehmen hat operativ mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie die anderen Branchenmitglieder. Für das vierte Quartal hat der Anbieter innovativer Therapien für komplexe und schwerwiegende Krankheiten gemischte Zahlen bekanntgegeben. Während der Gewinn etwas besser als erwartet ausgefallen ist, verfehlte der Umsatz zum zweiten Mal in den vergangenen drei Quartal leicht die Erwartungen.
Am wichtigsten dürfte aber der Hinweis gewesen sein, dass für die Auslandsumsätze des Arthritis-Blockbuster Humira im laufenden Jahr ein geringeres Wachstum erwartet wird und auch die Umsatzprognose für das neue Hepatitis C-Mittel Viekira Pak wurde gekappt. Nachrichtlich war abgesehen davon die am Montag bekanntgegebene Meldung interessant, wonach der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim und der US-Konzern eine umfangreiche Kooperation eingehen. Es geht dabei um zwei immunologische Substanzen der Ingelheimer, deren Vermarktung der US-Konzern übernehmen wird. AbbVie zahlt dabei zunächst rund 540 Millionen Euro an Boehringer. Weitere Zahlungen sollen nach Erreichen weiterer Entwicklungsstadien und gekoppelt an spätere Verkaufszahlen fließen.
Jefferies hat sich die Geschäfte und die Aussichten des Portfolios von AbbVie unter Berücksichtigung der neuesten Nachrichten und Geschäftszahlen noch einmal etwas näher angesehen. Das Ergebnis war eine Anhebung der langfristigen Schätzungen. So wird beim Umsatz für 2019 jetzt mit 35,610 Milliarden Dollar gerechnet statt wie bisher mit 34,312 Milliarden Dollar. Beim Gewinn je Aktie beträgt die neue Vorgabe für dieses Jahr jetzt 8,82 Dollar nach 8,69 Dollar. Daraus ergibt sich ein geschätztes KGV von 6,4.
Beim Umsatzwachstum von 2015 bis 2020 wird eine Wachstumsrate von 5,9 Prozent p.a. erwartet. Für das Gewinnwachstum werden in diesen Zeitraum 7,7 Prozent p.a. erwartet und beim Verhältnis von Kurs-Gewinn-Verhältnis zum Gewinnwachstum ergibt sich ein Wert von 1,75. Bei der Dividende wird außerdem mit 2,26 Dollar für 2016 und von 2,53 Dollar für 2017 gerechnet. Daraus leiten sich Dividendenrenditen von 4,00 Prozent und 4,49 Prozent ab. KGV und Dividendenrendite sehen auf Basis der Jefferies-Prognosen somit vorteilhaft aus.
Dem zweiten Jefferies-"Franchise-Pick" aus dem Pharmabereich traut die US-Investmentbank im zentralen Szenario einen Kursanstieg bis auf 80 Dollar zu. Das verspricht einen Kursgewinn von 41,8 Prozent bei Zielerreichung. Im Idealfall werden sogar 85 bis 90 Dollar für möglich gehalten. Selbst im schlechtesten Fall werden noch Kurse von 70 Dollar gesehen, was der Notiz noch immer gut 24 Prozent Luft nach oben lassen würde.