Diese Rallyes waren sagenhaft: Novo Nordisk und Eli Lilly machten Anleger lange Zeit vermögend. Doch seit geraumer Weile stockt es. War es das jetzt vollkommen für die beiden Pharma-Aktien oder war es das mit der Korrektur?

Zwischenzeitlich war die Eli Lilly-Aktie um 26 Prozent und die Novo Nordisk-Aktie sogar um 50 Prozent eingebrochen. Grund dafür waren schlechte Studienergebnisse und allgemein eine Korrektur, weil die beiden Aktien hoffnungslos überbewertet waren. Doch war es das jetzt komplett mit der Rallye?

Novo Nordisk-Aktie: Da sieht nicht gut aus

Grundsätzlich sieht die Novo Nordisk-Aktie gar nicht gut aus. Die Pharma-Aktie befindet sich weiter voll im Abwärtstrend und lässt trotz eines Kurssturzes von 50 Prozent auf keine baldige Wende hoffen. Denn der Wettbewerb im Markt für Adipositas-Medikamente hat sich intensiviert und Novo Nordisk verzeichnete nach enttäuschenden Studienergebnissen zu seinem Medikament CagriSema einen starken Rückgang des Aktienwerts. 

Anleger müssen jetzt darauf setzen, dass sich bald ein Boden bildet und die Aktie Stabilität gewinnt. Erst danach wäre an einen Turnaround zu denken. Zwar waren die letzten Geschäftszahlen nicht schlecht und die Dividende konnte um über 20 Prozent angehoben werden. Doch die Novo Nordisk-Aktie war vorher sehr hoch bewertet gewesen und baut diese Überbewertung aktuell erstmal ab. Momentan sieht die Bewertung mit einem KGV von 23 und einer Dividendenrendite von 2,22 Prozent auch schon wieder besser aus. Doch zunächst gilt es die Unsicherheiten rund um Klagen gegen Ozempic und Co zu verarbeiten. Patienten klagen nämlich über Nebenwirkungen. Und auch in den USA droht neues Ungemach:

Eli Lilly mit Problemen, aber besserer Ausgangslage

Die Eli Lilly-Aktie fiel zwar auch, aber mit minus 26 Prozent längst nicht so stark wie das Papier vor Novo Nordisk. Zudem konnten sich die Amerikaner bereits schon wieder deutlich besser erholen und stecken nicht so im Keller fest, wie die Dänen. Der Grund: Während Novo etwas schwächelt, können die Adipositas-Medikamente von Eli Lilly an Marktanteilen gewinnen. 

Das Geschäft erschweren könnte aber die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum designierten US-Gesundheitsminister. Denn diese Entscheidung hat Unsicherheiten in der Pharmaindustrie ausgelöst. Kennedy ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der Pharmaindustrie, was die politischen Rahmenbedingungen in den USA, einem wichtigen Markt für beide Unternehmen, beeinflussen könnte. Und neben dem bestehenden Wettbewerb zwischen Novo Nordisk und Eli Lilly drängen neue Akteure wie Amgen, Zealand Pharma und Viking Pharma in den Markt für Adipositas-Behandlungen.

Während der Chart bei Eli Lilly also besser aussieht, ist die fundamentale Bewertung mit einem KGV von 39 und einer Dividendenrendite von 0,68 Prozent deutlich schwächer. 

Wer jetzt kurfristig ein paar Prozente einfahren möchte, der setzt auf die Eli Lilly-Aktie. Wer langfristig mehr Dividende und eine höhere Kurschance will, der beobachtet die Novo Nordisk-Aktie oder investiert ab jetzt tranchenweise und wartet für große Investments eine erfolgreiche Bodenbildung ab. 

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.