Um weiter zu wachsen, setzt Vorstandschef Harald Neumann vor allem auf Zukäufe. 2015 erwarben die Niederösterreicher für 141 Millionen Euro den britischen Glücksspielbetreiber Talarius. Durch die Übernahme ist Novomatic nun der größte Spielstättenbetreiber im Segment Adult Gaming Centers auf der Insel. Bis Ende des Jahres dürfte Novomatic auch die Mehrheit an der australischen Spielesoftwarefirma Ainsworth Games Technology besitzen. Durch den Einstieg stärkt Novomatic nicht nur seine Position auf dem fünften Kontinent, sondern auch in den USA. Ainsworth ist dort bereits im Geschäft mit den von Indianerstämmen in Reservaten unterhaltenen Tribal Casinos. Diese erzielen mehr als 40 Prozent der gesamten Glücksspieleinnahmen in den USA.
Auf dem Heimatmarkt Österreich wurden Novomatics Wachstumspläne zuletzt aber gestoppt. Das Kartellamt untersagte den angepeilten Mehrheitserwerb an der teilstaatlichen Gesellschaft Casinos Austria. Novomatic will gegen die Entscheidung klagen, doch die Erfolgschancen werden als gering eingeschätzt.
Begehrter Bond
Um die Expansionsambitionen finanzieren zu können, zapft Novomatic regelmäßig den Kapitalmarkt an. Die Bereitschaft, dem Konzern Geld zu leihen, ist groß. Das Orderbuch für die jüngst im Volumen von 500 Millionen Euro aufgelegte Investment-Grade-Anleihe war sechsfach überzeichnet. Eine Abstufung des mit 617 Millionen Euro verschuldeten Konzerns ist durch die Emission nicht zu erwarten. Den Ausblick stuft S&P als "stabil" ein. Völlig außer Acht lassen sollten Anleger die Risiken dennoch nicht. Der operative Cashflow ist zuletzt gesunken, der freie Cashflow fiel im ersten Halbjahr negativ aus. Zudem ist die Konkurrenz insbesondere im Online-Glücksspiel groß. Auch können immer wieder staatliche Regulierungen des Glücksspielmarkts die Wachstumsdynamik von Novomatic bremsen.