Der US-Spezialist für Grafikprozessoren und Chips schließt sein Geschäftsjahr (30. Januar) mit einem weiteren Rekordquartal ab. Mit dem siebten Quartal in Folge legten Umsatz und Gewinn zu. Im Zeitraum von November bis Januar erzielte Nvidia einen Umsatz von 7,65 Milliarden Dollar. Ein Plus von 53 Prozent zum Vorjahresquartal. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Nvidia den Umsatz von 16,68 Milliarden im Vorjahr auf 26,91 Milliarden Dollar. Gewinn und Marge explodieren förmlich. Der Gewinn legte um 125 Prozent auf 9,75 Milliarden Dollar zu. Die Bruttomarge kletterte auf 64,9 Prozent.

Für das laufende Vierteljahr stellte Nvidia einen weiteren Umsatzanstieg auf 8,1 Milliarden Dollar in Aussicht. Allerdings wird das Ergebnis einmalig von einer Zahlung von 1,36 Milliarden Dollar an den ARM-Eigentümer Softbank belastet. Der Betrag wird fällig, weil die Regulierungsbehörden in den USA und Europa der geplanten Übernahme Anfang Februar eine Absage erteilten.

Trotz der außerordentlich guten Aussichten lassen die Anleger die Aktie links liegen. Hintergrund ist wohl die Sorge um die Preiseentwicklung für Grafikkarten, die bevorzugt von Gamern und Minern von Kryptowährungen genutzt werden. Lange Zeit waren die Grafikkarten so knapp, dass Mondpreise bezahlt wurden. Nun beobachten Experten Preisrückgänge und schließen daraus, dass sich die Preise der Spezialkarten spätestens zum Jahresende normalisieren werden. Dazu kommt, dass auch Nvidia Komponenten-Engpässe im Halbleiter-Geschäft mit der Automobilbranche zu spüren bekam. Der Bereich ist noch sehr klein. Im abgelaufenen Quartal sank der Umsatz um 14 Prozent auf 125 Millionen Dollar.

Nvidia selbst sieht das ganz anders. Es wird fest damit gerechnet, dass sich die Lage im Bereiche Automobil von Quartal zu Quartal verbessern wird. Die Automobilindustrie wird auch als der nächste große Markt anvisiert. Nvidia hat mit verschiedenen Autobauern wie Mercedes-Benz oder Jaguar Land Rover Vereinbarungen für Nvidia-Technik der nächsten Fahrzeug-Generationen im Bereich autonomes Fahren und Fahrassistenten abgeschlossen. Investoren beobachten die Entwicklung genau, doch überzeugt sind sie noch nicht.

Der Aktienkurs hatte sich im abgelaufenen Jahr mehr als verdoppelt. Ende November erreichte die Notiz mit 333 Dollar ein Allzeithoch. Seitdem hat die Aktie kräftig korrigiert und rund ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Aktuell läuft die Bodenbildung. Anleger warten eindeutige Signale ab.

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pm