Weiß er mehr? Der CEO des KI-Giganten Nvidia verkauft vor Bekanntgabe der Quartalszahlen Aktien in Millionenhöhe. Ist das ein Warnsignal für Anleger?

Diese Woche blickt die gesamte Wall Street auf einen wichtigen Termin: Am Mittwoch, den 28. August, präsentiert Nvidia die Zahlen für das jüngste Quartal. Bisher hat das Unternehmen stets die Erwartungen übertroffen, was zu erheblichen Kursgewinnen der Aktie führte.

Können Anleger also morgen erneut auf positive Nachrichten hoffen? Die Chancen stehen nicht schlecht. Dennoch sorgt es für Nervosität, dass Jensen Huang, CEO und Gründer des Unternehmens, in letzter Zeit wiederholt Aktien verkauft hat. Könnte dies ein Warnsignal für Anleger sein?

Aktienverkäufe von Nvidia-CEO Jensen Huang: Was steckt dahinter?

Das Finanzmedium „Fortune“ berichtete, dass Jensen Huang in den vergangenen Monaten nahezu täglich Aktien seines Unternehmens verkauft hat. Ein Blick auf die Bloomberg-Datenbank zeigt außerdem: Am 9. August meldete Huang den Verkauf von weiteren 240.000 Aktien. Und allein im Juli beliefen sich seine Verkäufe auf über 300 Millionen US-Dollar.

Das Timing war nahezu perfekt: Nachdem die Nvidia-Aktie im Juni neue Höchststände erreicht hatte, kam es Anfang August zu einer deutlichen Korrektur. Fortune weist jedoch darauf hin, dass Jensen Huang seine Aktien nicht einfachnach Belieben kaufen und verkaufen kann. Führungskräfte wie er unterliegen strengen Regeln, bekannt als 10b5-1, die ihnen vorschreiben, Aktienverkäufe und -käufe im Voraus zu planen, um Insiderhandel zu vermeiden.


Laut Fortune war Huang nicht die einzige Führungskraft von Nvidia, die im April eine Handelsvereinbarung gemäß Rule 10b5-1 bestätigte. Debora Shoquist, Executive Vice President of Operations, Colette M. Kress, Executive Vice President und CFO, und Ajay K. Puri, Executive Vice President of Worldwide Field Operations, gaben ähnliche Pläne bekannt. Für Nell Minow, stellvertretender Vorsitzender des Corporate-Governance-Spezialisten Value Edge Advisors, ist dies kein gutes Zeichen.

Wie sind die Aktienverkäufe des Nvidia-CEOs zu interpretieren?

Der Experte äußerte sich gegenüber Fortune: „Es signalisiert, dass die Aktie stark gestiegen ist und sie deshalb etwas nervös werden“, so Minow. „Das ist für die Anleger sicherlich beunruhigend; wir fragen uns: ‚Sollte ich meine Aktien vielleicht auch verkaufen? Was wollen sie uns damit sagen? Wenn sie kein Vertrauen in die Aktie haben, warum sollte ich dann Vertrauen haben?‘“

Minow fährt fort: „Von einer Führungskraft erwarte ich, dass sie optimistisch in Bezug auf die Aktie ist. Ich möchte, dass die Führungskraft ständig denkt: ‚Das wird bald wirklich viel mehr wert sein‘ und nicht: ‚Vielleicht sollte ich besser verkaufen, weil ich das Risiko nicht vollständig tragen möchte.‘“

Nvidia kommentierte gegenüber „Fortune“ lediglich: „Die Verkäufe von Herrn Huang basieren auf einem 10b5-1-Plan, bei dem Preis, Menge und Zeitpunkt der Verkäufe im Voraus festgelegt werden.“

Für die Verkäufe von Jensen Huang gibt es möglicherweise verschiedene Gründe. Vielleicht hat er einfach mit einer kleineren Sommerkorrektur gerechnet. Es könnten auch regulatorische Gründe dahinterstecken, etwa, dass er nur eine bestimmte Anzahl an Aktien halten darf. 

Sicherlich könnten die Verkäufe, wie von Minow ausgeführt, bei Anlegern für Nervosität sorgen. Es sei jedoch auch erwähnt, dass Jensen Huang derzeit immer noch etwa 3,5 Prozent der ausstehenden Aktien des Unternehmens besitzt. Das ist für eine einzelne Person eine erhebliche Menge. Zudem können die bisherigen Prognosen für die Quartalszahlen die Anleger optimistisch stimmen. Auf lange Sicht bleibt die Nvidia-Aktie ein Kauf, da das Unternehmen eine starke Marktposition, solide fundamentale Daten und hervorragende Wachstumsaussichten aufweist.

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