Die Erwartungen waren hoch und Nvidia hat sie einmal mehr übertroffen. Die neuesten Quartalszahlen des KI-Chipgiganten zeigen ein beeindruckendes Wachstum. Doch trotz der starken Ergebnisse reagierten die Anleger im erweiterten Handel verhalten. Was steckt hinter dieser gemischten Reaktion?
Die Wall Street hielt den Atem an, als Nvidia seine Quartalszahlen veröffentlichte. Die Erwartungen waren hoch, und das Unternehmen hat sie in vielerlei Hinsicht übertroffen. Doch trotz der beeindruckenden Zahlen fiel die Aktie im erweiterten Handel um fast vier Prozent. Was steckt hinter diesem widersprüchlichen Signal?
Starke Resultate: Gewinn und Umsatz übertrumpfen Prognosen
Nvidia präsentierte einen Gewinn pro Aktie von 0,68 US-Dollar und übertraf damit die Schätzung von 0,64 US-Dollar. Der Umsatz kletterte auf 30 Milliarden US-Dollar – klar über den prognostizierten 28,7 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg auf 16,6 Milliarden US-Dollar, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 6,18 Milliarden US-Dollar im Vorjahr darstellt. Für das laufende Quartal prognostiziert Nvidia einen weiteren Umsatzanstieg auf 32,5 Milliarden US-Dollar, was erneut über den Schätzungen von 32 Milliarden US-Dollar liegt.
Rechenzentren und Gaming: Die treibenden Kräfte hinter dem Wachstum
Der Großteil des Umsatzes kam aus dem Rechenzentrumsgeschäft, das 26,3 Milliarden US-Dollar einbrachte – über den von der Wall Street erwarteten 25 Milliarden US-Dollar. Dieser Bereich zeigt ein beeindruckendes Wachstum im Vergleich zu den 10,3 Milliarden US-Dollar des Vorjahres.
Auch die Gaming-Sparte, einst das Herzstück des Unternehmens, zeigt wieder Anzeichen von Stärke: Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar.
Zusätzlich kündigte Nvidia ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 50 Milliarden US-Dollar an. Dies spiegelt das Vertrauen des Unternehmens in seine zukünftige Leistung wider, selbst wenn die Aktie seit dem letzten Ergebnisbericht bereits um 34 Prozent gestiegen ist.
Blackwell-Chip: Große Erwartungen, aber auch Unsicherheiten
Während die Zahlen beeindruckend sind, gibt es einen Wermutstropfen: Sorgen macht den Anlegern, dass beim nächsten Nvidia-Chipsystem mit dem Namen Blackwell noch Nacharbeiten notwendig sind. Von CEO Jensen Huang hieß es in einer Erklärung, die Vorfreude auf den Chip der nächsten Generation sei „unglaublich“, und CFO Colette Kress prognostizierte für das vierte Quartal Umsätze in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar. Doch es gibt noch offene Fragen und notwendige Nacharbeiten, die die Anleger beunruhigen. Diese Unsicherheiten haben dazu geführt, dass die Aktie im nachbörslichen Handel zeitweise um fast vier Prozent nachgab.
Und trotz der starken Ergebnisse bleibt Nvidia nicht allein auf dem Spielfeld. AMD hat kürzlich ZT Systems für 4,9 Milliarden US-Dollar übernommen, was die Konkurrenz im KI-Sektor verschärft. Doch Experten sind sich einig: Nvidia bleibt gut positioniert, um von der anhaltenden Nachfrage nach KI-Infrastruktur zu profitieren.
Fazit
Die Marktreaktionen sind gemischt – trotz herausragender Ergebnisse gibt es Unsicherheiten. Anleger sollten sowohl die kurzfristigen Marktschwankungen als auch die langfristigen Aussichten im Blick behalten. Nvidia bleibt aber ein Schlüsselspieler im KI-Sektor, und das Potenzial für weiteres Wachstum ist weiterhin gegeben. Dass es das Unternehmen erneut schaffen konnte, die Erwartungen auf ganzer Linie zu übertreffen, zeigt, dass hinter dem Erfolg von Nvidia nicht nur der Hype um das Thema künstliche Intelligenz steckt, sondern dass Nvidia diesen Erfolg auch noch mit handfesten Zahlen und einem starken Wachstum belegen kann. Alles in allem ein positives Signal!
Mit Material von dpa
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