Einen guten Beleg für die schlechte Stimmung an den Goldmärkten lieferte die Anfang des Monats mit der Überschrift "Sal. Oppenheim trennt sich von Gold" kommunizierte Pressemeldung der Kölner Privatbank. Darin wollte das Finanzinstitut der Öffentlichkeit offensichtlich unbedingt mitteilen, dass man Goldinvestments aus sämtlichen Portfolios verbannt habe. Außerdem sprach man dem gelben Edelmetall die Fähigkeit ab, als "sicherer Hafen" zu fungieren. Das Urteil fiel entsprechend negativ aus. Lars Edler, Leiter Investmentstrategie bei Sal. Oppenheim, sagte: "Wir sehen in Gold eine volatile und riskante Anlageform ohne inneren Wert. Und da wir auch mittelfristig keine Preiserholung erwarten, halten wir nun keine Goldinvestments mehr".

Wer die jüngere Geschichte der 1789 gegründeten Bank betrachtet, sollte sich dennoch nicht zu sehr um Gold sorgen, schließlich verlor das Institut im Jahr 2009 seine Unabhängigkeit und musste vom Branchenprimus Deutsche Bank gerettet werden. Dieses Schicksal ereilte die einst so stolzen Banker, weil das Finanzinstitut über waghalsige Geschäfte das eigene Schicksal auf Gedeih und Verderb mit dem der Quelle-Erbin Madelaine Schickedanz und dem Handelskonzerns Arcandor verknüpft hatte. Mittlerweile sind beide pleite. Angesichts einer solch desaströsen Erfolgsbilanz sollte die negative Goldmeinung der Kölner nicht überbewertet werden.

Noch schlimmer als Gold erwischte es in den vergangenen Jahren aber Goldminen-Aktien. Auf Sicht von drei Jahren verlor zum Beispiel der NYSE Arca Gold Bugs-Index 72 Prozent an Wert, während das gelbe Edelmetall um "lediglich" 30 Prozent einbrach. Der Niedergang der Goldminenbranche hatte im Wesentlichen drei Gründe. Das Übernahmefieber in der Branche machte - wenn überhaupt - nur bei hohen Goldpreisen Sinn und erwies sich somit nach dem Goldpreissturz als Riesenproblem. Daneben brachten massiv steigende Kosten bei Energie und Personal die Gewinnmargen der Unternehmen unter Druck. Außerdem mussten umfangreiche Absicherungstransaktionen für den Goldpreis teuer aufgelöst werden. Mittlerweile haben die Minenunternehmen die Kosten radikal reduziert, hochpreisige Projekte verkauft oder abgeschrieben und sich einer stärkeren Beachtung des Shareholder Value verschrieben.

Mit dem nachfolgenden Express-Zertifikat besteht selbst bei gehaltener Tendenz die realistische Chance, innerhalb von dreieinhalb Jahren einen maximal möglichen Kursgewinn (inkl. Kupons) in Höhe von 67 Prozent zu erzielen.

Auf Seite 2: So sehen die Konditionen und Kennzahlen aus



Attraktive Seitwärtschance geboten

Das von der Société Générale emittierte Memory Express-Zertifikat auf den NYSE Arca Gold Bugs-Index (WKN: SG7J3G) verfügt zwar über eine Laufzeit bis zum 30. Januar 2019, kann unter Umständen aber auch vorzeitig zurückgezahlt werden. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn der Goldminen-Index am 1. Februar 2016 den eingebauten Tilgungslevel von 181,64 Zählern erreicht oder überschreitet. Dann würde der Anleger pro Zertifikat 106,00 Euro erhalten. Aktuell notiert der Index mit 121,30 Zählern aber deutlich darunter. Wird an diesem Tag die Hürde von 181,64 Euro unterschritten, verlängert sich die Laufzeit um weitere 12 Monate - 6,00 Euro pro Zertifikat gäbe es, falls die Aktie mindestens auf oder über der Memory-Barriere von 108,98 Punkten notieren sollte. Ein Jahr später, am 30. Januar 2017, wiederholt sich dieses Prozedere. Einen weiteren Bewertungstag gäbe es dann im Januar 2018. Eine letztmalige Überprüfung erfolgt am finalen Bewertungstag (30. Januar 2019). An diesem Tag muss der Index aber lediglich auf oder über der bei 108,98 Zählern angesiedelten Memory-Barriere schließen, um einen Gewinn zu erzielen.

Wichtig: Ihr temporäres Unterschreiten ist nicht mit einer Knock-out-Funktion verbunden. Das heißt: Allein der Indexstand am jeweiligen Bewertungstag entscheidet über die Tilgung bzw. Kuponzahlung. Auf Basis der aktuellen Marktdaten bietet das Wertpapier somit einen Risikopuffer von 10,1 Prozent. Sollte der Index am finalen Bewertungstag unter 108,98 Zählern schließen, drohen jedoch hohe Verluste, weil sich in diesem Fall der während der Laufzeit erzielte Verlust 1:1 auf das Zertifikat übertragen würde. Besonders interessant: Dank des Memory-Mechanismus gehen nicht ausgezahlte Kupons nicht verloren, sie können an einem späteren Bewertungstag nachgeholt werden, sofern die Memory-Barriere nicht unterschritten wird. Das heißt: Sollte das Papier nicht vorzeitig zurückgezahlt werden, besteht über die gesamte Laufzeit betrachtet die Chance auf Rückzahlungen (inklusive Kupons) in Höhe von maximal 124,00 Euro. Aktuell kostet das Zertifikat lediglich 74,23 Euro.

Basiswert NYSE Arca Gold Bugs

Produkt Memory Express Zertifikat

WKN SG7J3G

Emittent Société Générale

Anstehende Bewertungstage 01.02.16

30.01.17

30.01.18

Finaler Bewertungstag (Zahltag) 30.01.2019 (06.02.19)

Tilgungslevel 181,64 Punkte

Memory-Barriere 108,98 Punkte

Möglicher Kupon 6,00 % (jährlich)

Kurs aktuell (Basiswert) 121,30 Euro

aktueller Kurs des Zertifikats 74,23 Euro Stoppkurs (Zertifikat) -

Zielkurs (Zertifikat) -

Disclaimer

Investment des Tages - Wichtige Informationen

In der Rubrik "Investment des Tages" veröffentlichen wir Anlageideen für Privatinvestoren. Die vorgestellten Zertifikate bieten Gewinnchancen im zweistelligen Prozentbereich und verfügen in der Regel über einen komfortablen Risikopuffer. Die vorgestellten Wertpapiere sollen Alternativen aufzeigen, wie man auch in Seitwärts- oder begrenzten Abwärtstrends attraktive Renditechancen wahrnehmen kann. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber dennoch stets die Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Dabei kann es sich um eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff handeln. Geht die Spekulation nicht auf, können unter Umständen hohe Verluste entstehen.

Mit dem Zertifikat zielt der Anleger zum Kaufzeitpunkt zunächst einmal darauf ab, das Papier bis zur Fälligkeit zu halten. Um potenzielle Kursverluste zu begrenzen, werden jedoch in der Regel Stopp-Loss-Marken vorgeschlagen. Diese liegen in der Nähe wichtiger charttechnischer Marken. Die vorgestellten Zertifikate stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Grundsätzlich handelt es sich bei Zertifikaten um Inhaberschuldversprechen einer Bank. Die Bonität des Emissionshauses fließt in die Kennzahlen des Finanzprodukts mit ein. Bei einer Insolvenz des Emittenten könnte es im Extremfall sogar zu einem Totalverlust kommen.