Der anhaltende Verfall der Ölpreise hat am Mittwoch auch die US-Anleger verschreckt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 15.823 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 fiel über ein Prozent auf 1860 Zähler und der Index der Technologiebörse Nasdaq 1,5 Prozent auf 4411 Stellen. "Der Fokus liegt weiter auf dem Öl und den Auswirkungen der niedrigen Ölpreise", sagte Chef-Marktstratege Peter Cardillo von First Standard Financial. In den USA könnte sich deshalb das Wirtschaftswachstum verlangsamen, möglicherweise stagnieren oder gar fallen, sagte Cardillo.

Der Preis für das US-Öl WTI brach um bis zu vier Prozent auf 27,32 Dollar je Fass (159 Liter) ein und kostete damit so wenig wie zuletzt im September 2003. Das schickte bereits Aktienmärkte weltweit auf Talfahrt.

Schwächere Konjunkturdaten trugen zur schlechten Stimmung an der Wall Street bei. Die Verbraucherpreise in den USA zogen im Dezember binnen Jahresfrist zwar an, aber nicht so stark wie von Experten prognostiziert. Zum Vormonat fielen sie sogar überraschend.

Bei den Einzelwerten stach Goldman Sachs hervor. Altlasten aus der Finanzkrise holten die US-Investmentbank ein, der Nettogewinn brach zum Jahresende um 72 Prozent auf 574 Millionen Dollar ein. Die Aktien verloren gut ein Prozent an Wert. Mit sieben Prozent ging es für IBM deutlich stärker bergab. Zum Ende des vergangenen Jahres sanken die Umsätze das 15. Quartal in Folge.

Gegen den Trend legten die Anteilsscheine der Onlinevideothek Netflix über ein Prozent zu. Dank der Expansion ins Ausland wuchs die Zahl der Abonnenten rasant und stärker als erwartet.

Reuters