Dieses setzt den aktuellen Bestand (Stock) ins Verhältnis zum jährlichen Neuzugang (Flow). Je geringer die jährlich neu hinzukommende Menge, desto geringer ist die Inflationierung des Gutes. Das Gold hat ein STF-Verhältnis von 62, der Bitcoin von 56. Beim nächsten Halving 2024 wird der Härtegrad des Bitcoins dann auf über 100 steigen und damit fast doppelt so hoch wie der des Goldes sein. Der Bitcoin wäre dann das mit Abstand härteste Geld der Welt.
Dass der Bitcoin - im Gegensatz zum Gold und anderen knappen Assets - auch eine absolute Limitierung hat, ist bekannt. Mehr als 21 Millionen Stück können aufgrund des unveränderlichen Programmcodes nie existieren. Die letzten neu erzeugten Bitcoins wird es um das Jahr 2140 geben Der Bitcoin setzt damit dem weltweiten Quantitative Easening der Zentralbanken ein Quantitative Hardening entgegen und bietet dadurch eine echte Alternative zu den inflationierten Fiat-Währungen wie Euro oder Dollar. Dabei wird oft übersehen, dass die 21 Millionen Stück zwar eine absolute Obergrenze sind, in Wirklichkeit aber nicht annähernd erreicht werden dürften. Denn dabei wird übersehen, dass viele Bitcoins für immer verloren sind und deshalb nicht mehr verfügbar sein werden.
So kam es in der Vergangenheit vereinzelt vor, dass Miner eine ungültige Adresse für ihre Bitcoin-Belohnung angegeben haben. Die Bitcoins für die Miner-Entlohnung wurden dann zwar erzeugt, wegen der ungültigen Adresse kann aber niemand sie ausgeben. Die meisten Bitcoins gehen aber verlustig, weil die Nutzer den Zugang zu ihren privaten Schlüsseln verloren haben und kein Backup dieser Schlüssel besitzen. Dann sind und bleiben die auf diesen Adressen gespeicherten Bitcoins nicht mehr verfügbar.
In welchem Ausmaß der tatsächlich dem Markt zur Verfügung stehende Bitcoin-Bestand vom theoretisch verfügbaren abweicht, kann nur geschätzt werden. Oft wurden hier 20 bis 25 Prozent an Verlust genannt, so dass die tatsächlich dem Markt zur Verfügung stehende Gesamtzahl um die 16 Millionen Stück liegen würde.
Der Analyst Timothy Peterson von Cane Island, einer Investmentfirma spezialisiert auf alternative Investments, geht sogar noch weiter. Nach dem dritten Halving werden täglich rund 900 Bitcoin neu produziert. Gleichzeitig würden nach seiner Aussage täglich auch 1500 Bitcoin verlorengehen. Trifft diese zu, würde das Bitcoin-Angebot also nicht wachsen, sondern bereits jetzt schrumpfen. Demnach würden auch in Zukunft nie mehr als 14 Millionen Bitcoins existieren. Dagegen wird von Portalen wie Coinmarketcap die aktuell umlaufende Menge bereits jetzt mit knapp 18,5 Millionen Stück ausgewiesen. Als wesentliche Verlustquellen sieht Peterson
- den Verlust von Private Keys, von Hardware Wallets oder Datenträgern (hier nennt er als Beispiel Elon Musk)
- den Tod des Besitzers, ohne dass der Besitzer den Zugang für Angehörige geregelt hat (hier führt er als Beispiel Mathew Mellon an, der über XRP im Wert von über 500 Millionen Dollar verfügte)
- oder das Senden an falsche Adressen.
Träfen diese Aussagen zu, wäre das STF-Verhältnis von Bitcoin bereits heute deutlich höher als das von Gold. Zwar wäre die tatsächlich existierende Menge kleiner als offiziell ausgewiesen. Es gäbe aber nicht nur keinen Zuwachs, vielmehr würde die existierende Menge sogar schrumpfen. Die Folgerung daraus ist klar: Das Preissteigerungspotenzial des Bitcoins wäre dann ceteris paribus sogar noch deutlich größer als bisher angenommen.