Prochorows Holdinggesellschaft Onexim Group habe alle Anteile zum Verkauf gestellt, berichtete die Zeitung "Wedomosti" am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auf Anfrage des Blattes nannte Putins Sprecher Dmitri Peskow die Vermutung "komplett aberwitzig", dass der Verkauf auf Empfehlung der Präsidialverwaltung geschehe.
Russische Ermittler hatten im April die Onexim-Büroräume durchsucht. Aus Regierungskreisen verlautete, Hintergrund der Razzia sei eine Steuerprüfung gewesen. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten damals der Nachrichtenagentur Reuters, es bestehe ein Zusammenhang zu Enthüllungen von Prochorows Zeitung "RBC". Das Blatt berichtete unter anderem über die "Panama Papers", in denen Vertraute Putins in Verbindung mit Briefkastenfirmen in Steueroasen gebracht wurden. Die russische Präsidialverwaltung wies die Angaben als "vollkommen unpassend" zurück.
Bei Onexim war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Holding managt für Prochorow unter anderem Anteile am Aluminiumkonzern Rusal, an der Bergbaufirma Uralkali und dem Energieunternehmen Quadra. Dem Forbes-Magazin zufolge verfügt Prochorow über Vermögenswerte mit einem Nettowert von rund acht Milliarden Dollar.