Die geplante Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland ist politisch umstritten. Polen, Ukraine, die baltischen Staaten, aber auch die USA und deutsche Politiker haben sich gegen die 1200 Kilometer lange Erdgastrasse ausgesprochen. OMV-Chef Rainer Seele, Chef des österreichischen Öl- und Gaskonzerns, drängt dagegen auf Verwirklichung. Die halbstaatliche OMV ist an dem Projekt beteiligt und hat bereits über 300 Millionen Euro investiert. Sollten sich aus Sicht der Österreicher Fortschritte bei der Projektentwicklung ergeben, sind weitere Zahlungen fällig.
Anleger, die die OMV-Hybridanleihe (siehe Kasten unten) im Depot haben, müssen weitere Investitionen aber nicht fürchten. Der Konzern ist aufgrund des Verkaufs von Beteiligungen finanziell gut aufgestellt. Vor allem aber haben sich die Energiepreise im Vergleich zum Jahr 2016 wieder spürbar erholt. Während seinerzeit noch ein Verlust von 32 Millionen Euro anfiel, erzielte OMV im vergangenen Jahr einen Gewinn von 1,73 Milliarden Euro.
Auch die Sparmaßnahmen beziehungsweise die Verlagerung der Förderung in günstigere Regionen machen sich bezahlt. Statt wie geplant die Kosten gegenüber 2015 um 250 Millionen Euro zu senken, wurden im vergangenen Jahr 330 Millionen Euro eingespart. Ein freier Cashflow wird nun wesentlich früher erreicht. 2017 reichte dazu ein Ölpreis von 25 Dollar pro Barrel, 2016 waren noch 70 Dollar erforderlich. Darüber hinaus gelang es, Verbindlichkeiten abzubauen. Die Nettoverschuldung sank nach Berechnungen von Raiffeisen Research um 24 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Eine Verschlechterung des Ratings erscheint daher unwahrscheinlich.