Die Ölpreise hätten sich im vierten Quartal infolge einer Reduzierung des Angebots leicht erhöht. Trotz der Erwartung einer anziehenden Nachfrage stellt sich die OMV jedoch auf eine höchst volatilen Entwicklung ein. Den durchschnittlichen Preis für die Ölsorte Brent erwartet der Konzern 2021 zwischen 50 und 55 Dollar je Barrel nach 42 Dollar im vergangenen Jahr. Aktuell kostet Brent knapp 59 Dollar je Barrel.
"Die jüngsten weltweiten Erhöhungen der Covid-19-Fälle, insbesondere in Europa, könnten zu Verzögerungen der erwarteten Erholung der Nachfrage führen, abhängig von der Reaktion der Regierungen und Bürger", heißt es im Aktionärsbericht. Die Folgen der Pandemie sowie Umfang und Dauer der wirtschaftlichen Auswirkungen könnten aus heutiger Sicht nicht verlässlich eingeschätzt werden. Mit gezielten Maßnahmen will die OMV nun die Finanzkraft sicherstellen. Investitionen sollen reduziert, Kosten gesenkt und Zukäufe verschoben werden, hieß es. Die organischen Investitionen seien für 2021 mit rund 2,7 Milliarden Euro geplant.
Im laufenden Jahr rechnet die OMV mit einer höheren Produktion von rund 480.000 Fass pro Tag nach 463.00 Fass, abhängig von der Sicherheitslage in Libyen und auferlegten Produktionskürzungen durch Regierungen.
ANALYSTEN HATTEN MIT NOCH HÖHEREN EINBUSSEN GERECHNET
Im vierten Quartal schrumpfte der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) um 33 Prozent auf 524 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn (CCS Überschuss) um 29 Prozent auf 219 Millionen Euro ein. Positiv auf die Bilanz wirkte sich der milliardenschwere Zukauf von Anteilen am Petrochemiekonzern Borealis aus. Dank einer Aufwertung der Beteiligung sei es im Schlussquartal zu Sondereffekten von 954 Millionen Euro gekommen. Der Chemiespezialist ist mit zwei Monaten in der Bilanz der OMV konsolidiert. Im vierten Quartal verbuchte die Tochter einen Nettogewinn von 210 Millionen Euro.
OMV liegt damit über den Erwartungen. Laut Angaben auf der Internetseite des Konzerns haben Analysten im Schnitt mit einem CCS Ebit von 505 Millionen Euro und einem CCS Überschuss von 206 Millionen Euro gerechnet. Trotz der herben Einbußen will der teilstaatliche Konzern seinen Aktionären eine sechs Prozent höhere Dividende von 1,85 Euro je Aktie zahlen.
rtr