Mit Blick auf Zukäufe sagte Geschäftsführer Alexander Brand, einer der zwei Unternehmensgründer, der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir führen verschiedene Diskussionen, aber es ist noch nichts spruchreif." Von der offiziellen Ankündigung bis zur Erstnotiz dauert es in der Regel vier Wochen. Festgelegt hat sich windeln.de nur darauf, dass der Börsengang noch 2015 über die Bühne gehen soll.
Im vergangenen Jahr hat sich der Umsatz von windeln.de auf 101 Millionen Euro mehr als verdoppelt, im ersten Quartal 2015 waren es schon 35,6 Millionen Euro. Die Wachstumsrate von 87 Prozent von Januar bis März werde sich aber über das Gesamtjahr nicht ganz aufrecht erhalten lassen, sagte Finanzchef Nikolaus Weinberger.
Das Unternehmen vertreibt unter anderem Windeln, Babynahrung und Spielzeug für Babys und Kleinkinder. Der Internet-Shop unter der namensgebenden Marke sei vor Steuern und Zinsen schon 2014 profitabel gewesen. Windeln.de setzt in China mehr um als in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Chinesen kaufen gerne deutsche Qualität", sagte Brand. Insgesamt machte windeln.de im vergangenen Jahr aber netto fast zehn Millionen Euro Verlust.
Auf Seite 2: Welche Bewertung angestrebt wird
Laut Finanzkreisen schwebt windeln.de eine Börsenbewertung von 500 bis 600 Millionen Euro vor, so dass 30 bis 40 Prozent der Aktien nach dem Börsengang im Streubesitz wären. Im Januar hatte windeln.de noch einmal 45 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt. Größter Aktionär ist der britische Technologie- und Wachstumsfinanzierer DN Capital (24,3 Prozent) und Acton Capital (19,5 Prozent), die vom Münchener Medienkonzern Burda maßgeblich finanziert wird. Burda hatte bereits den Online-Tierfutterhändler Zooplus an die Börse gebracht.
Auch die Deutsche Bank und Goldman Sachs, die den Börsengang zusammen mit BofA Merrill Lynch federführend begleiten, halten Anteile an windeln.de. Alle Alteigentümer gäben beim Börsengang einen kleinen Anteil ab, blieben aber im Unternehmen investiert, sagte Brand.
Reuters