Bisher hatte das in München ansässige Unternehmen, das Mode von Designern wie Gucci, Yves Saint Laurent, Prada, Burberry und Valentino anbietet, ein Umsatzplus von maximal 29 Prozent angepeilt, während das Ebitda auf höchstens 48 Millionen Euro zulegen sollte.
Im dritten Geschäftsquartal per Ende März kletterten die Erlöse - vor allem dank eines starken US-Geschäfts - um 47,5 Prozent auf fast 165 Millionen Euro. Die Zahl der Neukunden stieg noch mal deutlicher als im Vorquartal. Inzwischen kommt MyTheresa, das auch Männer- und Kindermode anbietet, auf 621.000 Kunden. Die in der Corona-Krise geschlossenen Läden vieler Luxusmodeanbieter brachten MyTheresa laut Firmenchef Michael Kliger ebenso Zulauf wie die durch Impffortschritte beflügelte Kaufstimmung der Kunden. "Es wurden wieder Bade- und Urlaubsmode sowie Kleider und Anzüge gekauft", sagte Kliger zu Journalisten. "Der Kunde stellt sich auf die neue Normalität ein." Und er mache wieder Urlaubs- und Partypläne.
Das bereinigte Betriebsergebnis des Farfetch-Konkurrenten stieg von Januar bis März auf 11,1 Millionen Euro nach 3,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. "Wir wachsen profitabel. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal von MyTheresa", sagte Kliger, der das Unternehmen im Januar erfolgreich an die Wall Street gebracht hat. MyTheresa, das 1987 mit einem Modeladen in der Münchner Innenstadt startete, gehört zur niederländischen Holding MYT Netherlands.
Der Firmenchef gab sich zuversichtlich für das laufende Quartal und darüber hinaus: "Der Trend, online Luxusmode einzukaufen, nimmt weiter zu." Es werde keinen Rückfall auf Vor-Krisen-Niveau geben, sagte Kliger. "Die neue Normalität wird deutlich digitaler sein." In den USA und Asien würden wieder Konsumfreude und Lebensgenuss dominieren. "Das ist auch meine Vorhersage für Europa."
rtr