Die Deutschen waren über Jahrzehnte als Aktienmuffel bekannt. Doch Corona-Pandemie und jahrelange Nullzinsphase haben das geändert. Immer mehr Bundesbürger eröffnen Depots, um an der Börse zu investieren.
Die Onlinebroker freut’s: Ihnen ist jeder Neukunde recht. Doch nicht jeder Broker ist für jeden Trader gleichermaßen geeignet. So haben die neuen Zero- oder Smartphone-Broker ein äußerst begrenztes Angebot. Da nutzt es nichts, wenn man zwar für lau traden kann, dafür aber nicht die Wertpapiere, die man traden will. Bei klassischen Onlinebrokern ist das Brokerage-Angebot deutlich umfangreicher, dafür aber auch deutlich teurer. Trader stehen also vor der Qual der Wahl: klassischer Onlinebroker oder Zero-Broker?
Um hier Hilfestellung zu geben, betrachtet die Redaktion von €uro am Sonntag in dieser und der nächsten Ausgabe die Kosten klassischer Onlinebroker. Im September steht dann erstmals ein Test der Zero-Broker an.
Nun aber zu den klassischen Onlinebrokern: Diese sind in der Regel für Trader besser geeignet, die auch mal direkt an ausländischen Börsen agieren, die auf exotischere Aktien, Fonds und ETFs setzen oder die eine größere Auswahl an Handelsplätzen haben wollen.
Kampf den Kosten
Doch auch solche Börsianer sollten nicht unbesehen beim nächstbesten Onlinebroker ein Depot eröffnen - zu groß sind die Unterschiede. Leicht kann das dazu führen, dass man deutlich mehr zahlt, als man müsste. Und jeder noch so kleine Kostenblock, der vermieden wird, steigert langfristig die Rendite.
Dazu sollte man wissen: Manche Broker haben sich auf ein paar Börsensegmente spezialisiert. Andere, die Generalisten, offerieren da deutlich mehr. Dabei gilt: Spezialisten sind bei dem, was sie bieten, meist günstiger als Generalisten. Dafür ist bei Generalisten einiges kostenlos, was bei Spezialisten extra kostet - oder gar nicht erhältlich ist.
Noch teurer ist es, sein Depot ganz klassisch bei einer Filialbank zu führen: Selbst beim jeweils teuersten untersuchten Onlinebroker sparen unsere Musterkunden gegenüber einem aktuell angebotenen Depotmodell bei einer Filialbank mindestens 50 Prozent. Übrigens: Bei den Musterkunden-Kästen (siehe unten) ist jeweils vermerkt, wie groß das Sparpotenzial ist, wenn der Musterkunde den für ihn günstigsten Onlinebroker wählen würde.
Um bei der Suche nach dem passenden Onlinebroker Hilfestellung zu geben, hat €uro am Sonntag eine schriftliche Umfrage zu Kosten des Online-Tradings bei 23 klassischen Onlinebrokern durchgeführt. Davon haben 17 die Umfrage beantwortet: zehn Generalisten und sieben Spezialisten (zu Letzteren mehr in der kommenden Ausgabe).
Mit der Befragung wurde ermittelt, wie viel unterschiedliche Anleger-Typen fürs Traden bei den befragten Brokern jeweils zahlen. Eigens dafür hat €uro am Sonntag fünf Musterkunden - den "Aktiven Trader", den "Normalen Trader", den "Sparplaner", den "Direkt-Trader" und den "Investor" - entwickelt, die völlig unterschiedlich traden. Jeder verfolgt eine andere Strategie, hat deshalb ganz eigene Bedürfnisse (Details siehe Kasten "Musterkunden").
Auch FX-Marge berücksichtigt
Für jeden Musterkunden wurde errechnet, was er fürs Traden bei den einzelnen Brokern zahlt (siehe Tabelle unten). Dabei wurde berücksichtigt, wie viel Zinsen die Broker für täglich verfügbares Geld noch zahlen - oder ob Strafzinsen fällig werden. Zudem wurde eingepreist, was die Ausstellung eines Schweizer Tax Vouchers kostet. Und welcher Betrag fällig wird, wenn man Eintritts- bzw. Stimmrechtskarten für eine Hauptversammlung will. Erstmals wurde bei US-Orders die FX-Marge berücksichtigt, die viele Broker dem aktuellen Devisenkurs als Konvertierungsgebühr hinzurechnen. Das kann Orders außerhalb der Eurozone stark verteuern. Und natürlich wurden auch die Fremdkosten eingerechnet, die an Kunden weitergereicht werden.
Übrigens: Qualität des Gesamtangebots und Service der Onlinebroker sind nicht Gegenstand dieses Beitrags. Hier geht es ausschließlich um die Kosten.
Doch für welchen Musterkunden ist welcher Onlinebroker nun tatsächlich der günstigste? Um das herauszufinden, wurden für jeden Musterkunden Anbieter-Ranglisten ermittelt. Leitlinie dabei: "Je günstiger, desto besser." In diesem Jahr wurde anschließend erstmals die Kostenbelastung in Noten umgerechnet (siehe Kasten "Benotung").
Übrigens: Konnte ein Broker nicht alle Trading-Wünsche des Musterkunden erfüllen, kam er bei diesem Musterkunden nicht in die Wertung. Jedoch gab es eine Ausnahme von dieser Regel: Ist die Umschreibung von Namensaktien nicht möglich, führte das nicht zum Wertungsausschluss.
Um in der Gesamtwertung berücksichtigt zu werden, durfte der Onlinebroker maximal bei einem der fünf Musterkunden patzen, denn die jeweils vier besten Platzierungen wurden fürs Gesamtklassement berücksichtigt.
Bei den zehn Generalisten, um die es in dieser Ausgabe geht, hatten lediglich zwei Anbieter relevante Aussetzer. So kann man bei der Postbank Aktien, Optionsscheine und Zertifikate nicht außerbörslich handeln. Und bei der Targobank ist an US-Börsen nur der Verkauf möglich, nicht aber der Erwerb. Ansonsten erfüllten die zehn Generalisten alle Wünsche der Musterkunden.
Die Ergebnisse im Einzelnen (siehe auch große Tabelle unten): Der "Aktive Trader" kommt bei der DKB - Deutsche Kreditbank mit Kosten von 356,41 Euro im Quartal am günstigsten weg. Auf Platz 2 Flatex, der diesem Musterkunden je Quartal mit 363,00 Euro gerade mal 6,59 Euro mehr in Rechnung stellt. Bronze geht an den Sparkassenbroker: Er verlangt vom Aktiven Trader 382,00 Euro im Quartal. Beim Aktiven Trader erhielten die drei Erstplatzierten dank der relativ gesehen sehr geringen Kostenbelastung die Bestnote "sehr gut+".
Für den "Normalen Trader" ist ebenfalls die DKB mit 60,48 Euro im Quartal am günstigsten, gefolgt von der Consorsbank mit Kosten von 62,90 Euro. Und Platz 3 geht hier an Flatex, wo der Musterkunde in drei Monaten 66,75 Euro zahlen muss. Hier sind nur DKB und Consorsbank "sehr gut+".
Wer hauptsächlich auf Sparpläne setzt, kommt als "Sparplaner" bei der ING mit Kosten von 21,09 Euro im Vierteljahr am günstigsten weg. Etwas teurer sind da schon die Angebote der beiden Nächstplatzierten: So verlangt die Consorsbank im Quartal mit 24,40 Euro nominal zwar nur 3,31 Euro mehr. Prozentual ist das aber ein Aufschlag von knapp 15,7 Prozent. Auf Platz 3 landete die DKB mit Quartalskosten von 25,90 Euro - ein Plus von 22,8 Prozent. Auch hier schafften lediglich die beiden Erstplatzierten die Bestnote "sehr gut+".
Für "Direkttrader", die ausschließlich außerbörslich handeln, sind Maxblue, der Onlinebroker der Deutschen Bank, und die Targobank am günstigsten. Der Musterkunde muss hier bei beiden Anbietern im Quartal mit Kosten von 160,20 Euro rechnen. Bei der ING Deutschland kommt es ihn mit 160,69 Euro im Quartal gerade mal 49 Cent teurer. Zudem kann er bei beim Handel mit ausgesuchten Emittenten die Kosten sogar noch weiter drücken. Das ist bei allen Anbietern bis auf Maxblue möglich; allerdings stellen wir in diesem Test hier auf Standardkonditionen ab. Übrigens gab es hier für die ersten vier ein "sehr gut+", denn auch der Viertplatzierte Flatex, ist mit 166,40 Euro noch sehr günstig.
Wer dagegen recht selten an der Börse aktiv ist, dafür aber mit großen Orders, der ist bei der DKB mit jährlichen Kosten von 174,98 Euro am besten aufgehoben. Der Zweitplatzierte, die Targobank, folgt mit jährlichen Kosten von 297,20 €. Beim Drittplatzierten, der Consorsbank, summieren sich die Kosten für den "Investor" im Jahr auf 300,10 Euro. Aufgrund der deutlichen Kostendifferenz gab es hier lediglich für den Erstplatzierten ein "sehr gut+".
Den Gesamtsieg errang wie im Vorjahr die DKB - Deutsche Kreditbank. Der 2. Platz ging an die ING Deutschland. Beide erhielten die Gesamtnote "sehr gut+". Auf Platz 3 folgt Flatex mit der Gesamtnote "sehr gut". Über diese dürfen sich auch Consorsbank und S-Broker freuen. (s. Wertungsliste).
Nächste Ausgabe lesen Sie: Wie sich die "Spezialisten" geschlagen haben
So wurde Benotet - Wie die Kosten in Noten umgerechnet wurden
Die Grundlage für die Benotung bildeten die Kosten, die jedem der fünf Modellkunden (siehe Kästen) bei den jeweiligen Brokern entstehen.
In einem ersten Schritt wurde für jeden Musterkunden aus den Kosten der günstigsten drei Anbieter das arithmetische Mittel errechnet. So sollten "Ausreißer" durch einzelne extrem günstige Anbieter verhindert werden.
Anschließend wurde ermittelt, wie hoch die Kostenbelastung jedes einzelnen Musterkunden bei den einzelnen Anbietern im Vergleich zu diesem Mittelwert ausfällt.
Lagen die Kosten maximal fünf Prozent über dem arithmetischen Mittel der drei Günstigsten, wurde die Note "sehr gut+" vergeben. Lagen sie um maximal 15 Prozent darüber, gab es die Note "sehr gut". Bei bis zu 50 Prozent höheren Kosten gab es die Note "gut". "Befriedigend" wurde gewertet, wenn die Kosten unter dem Doppelten des Mittelwerts blieben. Waren sie weniger als fünfmal so hoch, gab es "ausreichend". Als "mangelhaft" wurden Kostenbelastungen gewertet, die bis zu 20-mal so hoch waren wie der Mittelwert. Darüber gab es die Note "ungenügend".
Zur Ermittlung der Gesamtnote wurde bei den großen Anbietern (den sogenannten Generalisten) erst der Mittelwert aus den vier günstigsten Wertungen und bei den kleinen Anbietern (den sogenannten Spezialisten, siehe Euro am Sonntag Ausgabe (32-2021) in der kommenden Woche) die drei günstigsten Wertungen errechnet, anschließend wurde auf diesen Wert dasselbe Notenschema angewandt wie bei den Einzelwertungen.
DIE MUSTERKUNDEN - ihr Sparpotenzial bei Generalisten gegenüber Filialbanken
Aktiver Trader:
Das durchschnittliche Depotvolumen des "Aktiven Traders" beträgt 50.000 €. Zudem liegen 5.000 € Cash auf Verrechnungsoder Tagesgeldkonto. Er handelt jeweils über die inklusive Fremdkosten günstigste Börse. Deals je Quartal: 10 x DAX-Aktien für je 1.000 €, 6 x DAX-Aktien für je 2.500 €, 2 x DAX-Aktien für je 5.000 €. Bei 2 Deals werden Namensaktien gehandelt (1 Kauf, 1 Verkauf). Insgesamt kommt es bei den Aktiendeals zu vier tag- und kursgleichen Teilausführungen. 4x handelt er Optionsscheine über je 1.000 €, 4 x Zertifikate für je 1.500 €, 2 x handelt er Anleihen für je 4.000 € und 2 x US-Aktien (je 100 Stück) im Wert von je 5.000 US-Dollar direkt in den USA. Zudem setzt er je Quartal 5 neue Limits (davon 1 in den USA), 5 Limits passt er an (2 davon in den USA), 5 werden ausgeführt (davon 1 in den USA) und 5 weitere Limits laufen aus. 4 x im Jahr fließen ihm US-Dividenden in Höhe von umgerechnet jeweils 20 € zu. Er benötigt im Jahr 1 Tax Voucher für die Quellensteuererstattung in der Schweiz. Zudem braucht er 1 x jährlich 1 Eintrittskarte für 1 Hauptversammlung (Ticketservice HV) sowie 1 x eine Abstimmungskarte für eine inländische HV. Hinzu kommen 12 Kontobewegungen im Jahr, die Hälfte davon Geldeingänge.
Normaler Trader:
Der "Normale Trader" besitzt ein 50.000 € schweres Depot. Weitere 5.000 € liegen auf Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Er tradet meist deutsche Aktien. Zudem wird monatlich ein Fonds- oder ETF-Sparplan (jeweils mit maximal möglichem Rabatt) über je 100 € ausgeführt - je nachdem, welche Variante weniger Kosten verursacht (Fonds mit regulär 5 % Agio). Er handelt Aktien über die bei seinem Broker inklusive Fremdkosten günstigste Börse. Die Aktiendeals je Quartal: dreimal DAX-Aktien für je 1.500 €, zweimal deutsche Nebenwerte für je 2.000 €. Zwei der gehandelten Aktien sind Namensaktien (ein Kauf, ein Verkauf). Bei den Aktiendeals kommt es zu zwei tagund kursgleichen Teilausführungen (einmal bei Kauf, einmal bei Verkauf). Zudem handelt er einmal im Quartal Anteile eines aktiv gemanagten Fonds im Wert von 2.500 € via Börse. Er setzt je Quartal zwei neue Limits, eines passt er an, zwei werden ausgeführt, zwei Limit-Orders löscht er aktiv, eine weitere läuft aus. Zudem veranlasst er eine Inlandsüberweisung im Quartal und einmal in drei Monaten fließt Geld aufs Depot.
Sparplaner:
Der "Sparplaner" setzt auf automatisierte Sparpläne. Sein Depot ist im Schnitt 30.000 € schwer. Zudem liegen weitere 3.000 € auf dem Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Er hat einen Fonds- oder ETF-Sparplan (globale Aktien; in der aktiven Variante: Fonds mit regulär 5,0 Prozent Agio) über 100 € monatlich eingerichtet - je nachdem welche Variante günstiger ist. Dabei nutzt er jeweils den Maximalrabatt seines Brokers. Daneben bespart er einen ETF oder ETC monatlich ebenfalls mit 100 €, auch hier nutzt er den maximal möglichen Rabatt seines Anbieters. In einen weiteren Sparplan auf ETFs/ETCs fließen monatlich ebenfalls 100 €, jedoch zu den regulären Konditionen des Anbieters (teuerste Variante). Sollten ETF/ ETC-Sparpläne nicht möglich sein, weicht er auf ZertifikateSparpläne aus. Zudem handelt er zweimal im Quartal mit Aktien im Wert von 1.500 € über die bei seinem Broker günstigste Börse. Je Quartal setzt der Sparplaner ein neues Limit, eines passt er an, ein weiteres läuft aus. Jährlich fließt zweimal Geld aufs Konto, zweimal im Jahr überweist er Geld vom Konto runter.
Direkttrader (außerbörslich):
Der "Direkthändler" handelt ausschließlich außerbörslich (also auch nicht via Tradegate Exchange, LS Exchange, Gettex oder Quotrix). Insgesamt tradet er 18-mal im Quartal. Sein durchschnittliches Depotvolumen beträgt 40.000 € zuzüglich 4.000 € Cash auf Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Dabei liegt sein Trading-Schwerpunkt auf deutschen Aktien. Daneben setzt der "Direkttrader" auf Optionsscheine sowie Zertifikate. Die Deals je Quartal: Sechsmal handelt er DAX-Aktien für je 1.000 €, viermal handelt er DAX-Aktien im Wert von je 2.500 €. Viermal tradet er Nebenwerte aus dem MDAX mit einem Ordervolumen von jeweils 2.000 €. Bei vier dieser 14 Aktiendeals handelt es sich um Namensaktien - zwei Käufe, zwei Verkäufe. Zweimal im Quartal handelt er Zertifikate für je 1.500 € und Optionsscheine im Wert von je 1.000 € - jeweils zu Standardkonditionen. Auf das Setzen von Limits verzichtet der Direkthändler. Zudem wird einmal im Quartal aus dem Inland Geld auf das Depotkonto überwiesen, einmal im Vierteljahr fließt welches auf andere Inlandskonten ab.
Investor:
Das Depot des "Investors" ist 250.000 € schwer. Weitere 25.000 € Cash (zehn Prozent des Depotwerts) liegen auf dem Verrechnungskonto beziehungsweise einem zugehörigen Tagesgeldkonto. Der Investor handelt lediglich 8 x im Jahr - also nur 2 x je Quartal. Dabei beträgt sein Ordervolumen jedoch jeweils 15.000 €. Je 2 x im Jahr handelt er DAX-Werte, Nebenwerte, Zertifikate und Fonds über die bei seinem Broker inklusive Nebenkosten günstigste Börse. Beim Fondskauf ordert er direkt bei der KAG, sofern das - unter Berücksichtigung eines eventuell in jedem Fall gewährten Rabatts aufs reguläre Agio von 5 % - günstiger ist als der Kauf via Börse. Bei 1 Aktienkauf handelt es sich um Namensaktien. 1 x verkauft er Namensaktien. Insgesamt kommt es bei den Aktiendeals im Volumen von je 15.000 € zu 2 tag- und kursgleichen Teilausführungen (je 1 bei Kauf und bei Verkauf). Zudem setzt der Investor 1 Limit neu, 2 Limit-Orders ändert er, 1 wird ausgeführt, 1 Limit-Order löscht er selbst, 1 läuft aus. Bei insgesamt 8 Inlandsüberweisungen pro Jahr fließt 6 x Geld auf das Depot, 2 x zieht der "Investor" Kapital vom Depot ab.
So wurde gewertet: - WELCHE VORGABEN DIE ONLINEBROKER ERFÜLLEN MUSSTEN
Anhand der Modellkunden (siehe oben) wurde untersucht, wie hoch die Kostenbelastung für Privatkunden beim Online-Brokerage ist. Dabei wurden sowohl Kosten berücksichtigt, die das jeweilige Institut erhebt, als auch anfallende fremde Kosten, die den Kunden durchgereicht werden. Teilten Broker Fremdgebühren nicht mit, wurde in der Regel die jeweils höchste von anderen Brokern mitgeteilte Gebühr unterstellt. In den Zeilen "Gesamtgebühren je Quartal" (beim Modellkunden Investor: "Gesamtgebühren je Jahr") werden alle Einzelposten für den entsprechenden Zeitraum aufsummiert. Nutzbare Vergünstigungen etwa aufgrund von Tradingverhalten, Cashbestand, Order- oder Depotvolumen wurden berücksichtigt. Ebenso die bei dem jeweils unterstellten Guthaben auf dem Verrechnungskonto oder Tagesgeldkonto erzielbare Zinsgutschrift. Neukundenrabatte, befristete Rabattaktionen sowie Sonderzinsen etwa für "frisches Geld", für Neukunden oder aus besonderem Anlass blieben ebenso unberücksichtigt wie rabattierte Ordergebühren im Derivatehandel mit einigen Emittenten (Stichwort: "Premium-Partner"). Zudem wurde unterstellt, dass alle Deals - je zur Hälfte Käufe und Verkäufe - online abgewickelt wurden und auch die Kommunikation mit dem Broker online ablief. Bei den Kosten von direkten US-Orders wurde - neben Provisionen, Gebühren und (Fremd-)Kosten - auch die FX-Marge berücksichtigt, die bei US-Dollar-Geschäften in den aktuellen Devisenkurs eingerechnet wird. Kam es laut der Vorgaben zu Teilausführungen, wurde unterstellt, dass die Order in zwei gleich großen Tranchen tag- und kursgleich ausgeführt wurde.