Ein Barrel (159 Liter) der richtungsweisenden Rohöl-Sorte Brent kostete am Montag knapp 49 Dollar. Seit Juni vergangenen Jahres sind die Preise um mehr als die Hälfte eingebrochen. Nach der Veröffentlichung der Aussagen von Badri machten sie Boden gut.

Allerdings warnte der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) vor einer Kürzung der Ölförderung. Die Folge wären ungenutzte Kapazitäten. Produzenten würden nicht mehr investieren und so möglicherweise in drei bis vier Jahren Engpässe hervorrufen. "Dann könnte der Preis bis auf 200 Dollar steigen."

Frühestens in vier bis fünf Monaten würde sich die Opec mit einer Änderung ihrer Politik beschäftigen, sagte Badri. Das Öl-Kartell wolle zunächst die Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2015 abwarten. Ende November hatte sich die Opec trotz des Preisverfalls gegen eine Reduzierung der Fördermenge entschieden. Damit setzte sich eine Gruppe wohlhabender Golfstaaten um Saudi-Arabien durch. Ärmere Opec-Mitglieder kritisierten dies heftig. "Es war eine gemeinsame Entscheidung", verteidigte Badri das Vorgehen. Es habe zwar einige Bedenken gegeben. "Aber am Ende des Tages waren alle Minister dafür."

Unter dem neuen König von Saudi-Arabien rechnet Badri nicht mit einem Wechsel der Ölpolitik des Landes. Der vergangene Woche verstorbene König Abdullah galt als Architekt der Strategie, die Öl-Produktion trotz des Preisrutsches hoch zu halten. Sein Nachfolger, König Salman, kündigte an, dies beizubehalten. Er hielt auch an Ölminister Ali Al-Naimi fest.

Reuters