Seit der Übernahme fiel der Marktanteil des Browsergeschäfts deutlich, das gilt vor allem für den afrikanischen Markt, in dem die Software einmal führend war. In den Zahlen nach neun Monaten 2019 (Jahreszahlen kommen am 25. Februar) ist das schwache Abschneiden im Stammgeschäft im Rückgang des Rohertrags erkennbar. Die Lücke versucht Opera durch ein Geschäft mit Kleinkrediten zu schließen. Die entsprechenden Apps können Kreditnehmer in Indien, Kenia oder Nigeria herunterladen. Das Geschäft scheint zu florieren, die Einnahmen steigen dynamisch an. Allerdings bleibt nicht viel in der Bilanz, die Cashflow-Rechnung ist deutlich negativ. Bis Ende September wurden 87 Millionen Dollar verbrannt. Und die Situation könnte sich noch weiter verschlechtern. Das zumindest glaubt das US-Analysehaus Hindenburg Research. Opera vermarkte die App vor allem über den Google-Browser Chrome. Um Konsumenten zu schützen, hat der Internetriese die Regeln für Kleinkredite schon vergangenen August so geändert, dass Laufzeiten unter 60 Tage nicht mehr erlaubt sind. Tests von Hindenburg haben allerdings ergeben, dass alle vier Apps von Opera gegen diese Vorgabe verstoßen würden, Konsumenten viel kürzer laufende Kredite mit mehreren Hundert Prozent annualisierte Kreditkosten angeboten werden. Es sei deshalb nur eine Frage der Zeit, so urteilen die Analysten, bis Google diesem Treiben ein Ende machen würde. Entsprechend hoch sei das Rückschlagrisiko bei der Aktie.